BVB: Das Feiern klappte besser als das Elfmeterschießen

Am Ende mit deutlichem Abstand und 28 Treffern bester Goalgetter: Mario Gomez
Der Spannung ward im Abstiegskampf genüge getan, gleichwohl blieben am letzten Spieltag die Überraschungen aus. Der BVB ließ sich anläßlich seiner insgesamt siebten deutschen Meisterschaft nicht lumpen und feierte im großen Stil. Aber auch andere Klubs, wie Hannover und Nürnberg, waren mit dem Erreichten hoch zufrieden.

Dortmunds Meisterschaftshelden steckten im Stau. Während des ausgedehnten sonntäglichen Triumpfzuges durch die Innenstadt mussten die Akteure am Ende den von einem wahren Fanauflauf (ca. 400.000 Feierwillige sollen auf den Beinen gewesen sein) umlagerten Mannschaftstruck verlassen, um per Polizeiwagen rechtzeitig zur Feier am Borsigplatz erscheinen zu können. Tags zuvor hatten sie dem im ausverkauften Stadion anwesenden Anhang zum Saisonausklang einen denkwürdigen 3:1-Erfolg über Eintracht Frankfurt offeriert. Ein überraschender 0:1-Rückstand, zwei verschossene Elfer sowie die Verabschiedung des Dauer-Dortmunders Dédé (seit 1998 für die Schwarzgelben im Einsatz) zählten zu den Highlights dieser Partie, die für den BVB in Erwartung der bevorstehenden Meisterehrung auch schon ein Stück Party war. Für die Gäste indes erfüllte sich die zuletzt nicht mehr unerwartete, bittere Gewissheit des Absturzes in die Zweitklassigkeit.

Allerdings trug die Eintracht aufgrund ihrer 22 Minuten währenden Führung erheblich dazu bei, dass während des letzten Spieltages noch heftig spekuliert werden konnte, wen es neben dem FC St. Pauli, der sich als bereits feststehender Absteiger mit einer ordentlichen Vorstellung verabschiedete (1:2 beim FSV Mainz), noch erwischen würde. „Zwischendurch waren wir sogar einmal aufgrund der anderen Ergebnisse in der 2. Liga …“, erinnerte sich Felix Magath mit Grausen zurück. „Ich bin sehr erleichtert, fühle mich aber auch unheimlich leer“, resümierte der Wolfsburger Coach nach dieser für ihn so ereignisreichen Saison. Für die Mönchengladbacher war die Arbeit nach dem 1:1-Remis beim Hamburger SV noch nicht erledigt. Die 36 eingefahrenen Punkte - 26 davon in der Rückserie - waren gerade einmal ausreichend, sich in die Relegation zu retten. „Ich bin mit unserer Situation nicht unzufrieden, aber natürlich stehen uns jetzt noch zwei schwere Spiele bevor“, richtete Lucien Favre den Blickwinkel auf die anstehenden Duelle mit dem VfL Bochum.

Leverkusen (1:0 in Freiburg) erwies sich als stabil genug, seinen Vorsprung gegenüber dem FC Bayern (2:1 gegen Stuttgart) zu behaupten und als Zweiter über die Ziellinie zu gehen. „Wenn Leverkusen es nicht direkt in die Champions League geschafft hätte, dann hätte ich es mit Leverkusen in der Quali geschafft. Beide Trainer haben bis zur letzten Minute alles für ihren Verein gegeben“, zog Robin Dutt einen Schlussstrich unter die ins Kraut geschossenen Spekulationen, denen zufolge er und sein Pendant Jupp Heynckes in Interessenskonflikte hätten geraten können. Hannover 96 behielt dank des 3:1-Erfolges über Nürnberg Rang vier in der Tabelle und gönnte seinen Fans den zwölften Heimsieg. Ex-96-Coach Dieter Hecking kratzte die Niederlage nicht sonderlich. „Das war ein gelungener Abschluss für eine tolle Saison beider Teams“, fasste er für die Franken und Niedersachsen zusammen. Weniger toll war das, was Werder Bremen zustande gebracht hatte. „Wir müssen nun die Saison analysieren“, erklärte Thomas Schaaf deshalb nach der abschließenden 2:3-Niederlage bei Aufsteiger Kaiserslautern. Schalkes Gesamtanalyse dürfte noch stark vom Ausgang des Pokalfinales gegen den MSV Duisburg abhängen. Zur 1:2-Niederlage beim 1. FC Köln musste Ralf Rangnick einräumen: „Wir hatten uns das heute anders vorgestellt …“

André Schulin

Bundesliga
- 34. Spieltag

Samstag, 14.05.2011
1:07'
2:010'
3:030'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 49800 · Schiedsrichter: Robert Hartmann
0:145'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 24000 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
0:124'
1:137'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:160'
1:273'
1:378'
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:130'
2:160'
3:178'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 49000 · Schiedsrichter: Knut Kircher
0:146'
1:168'
Russ (ET)
2:172'
3:190'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 80700 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
0:141'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
0:141'
1:158'
2:182'
Stadion am Bruchweg (Mainz) · Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
1:025'
2:060'
2:187'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 50000 · Schiedsrichter: Markus Schmidt

Wenn ich jetzt nicht aufhöre, habe ich ein Problem, dann lässt meine Frau sich scheiden.

— Horst Hrubesch zu seinem Kurz-Engagement als Trainer der Deutschen Nationalmannschaft