Alles möglich

Wolfsburgs Kapitän trug mit einem Treffer dazu bei, dass sich die Lage beim VfL entspannte: Edin Dzeko
Mainz ganz vorn - als einziges Team mit allen zwölf möglichen Zählern, Schalke ganz unten - als einziger noch punktloser Klub. Dazwischen im Mittelfeld feststeckende Favoriten, eine kopflose Gladbacher Borussia, ein wahrsagender Japaner und ein erleichterter Brite.

Zwei Tore von ihm hatte Shinji Kagawa für das Gastspiel des BVB beim FC Schalke feixend angekündigt - und hielt tatsächlich Wort. Der Japaner und seine schwarzgelben Mitspieler kamen zu einem relativ einfach erspielten 3:1-Auswärtserfolg. Den Gastgebern fehlten Zusammenhalt und Selbstvertrauen; Trainer Felix Magath hatte eine solche Vorstellung nicht erwartet: „Das ist der schlimmste Tag für mich auf Schalke“. Bremens Coach Thomas Schaaf konnte am Spiel seiner Grünweißen gegen den FSV Mainz (0:2) auch nichts Positives entdecken („Das war zu keiner Sekunde das, was man von Werder Bremen kennt“), derweil Bayern-Coach Louis van Gaal - gewiss nicht glücklich über die torlose Punkteteilung gegen Köln - weiterhin Geduld anmahnte. Es sei „Nur eine Frage der Zeit ...“ bis die Münchner wieder treffen und ins Rollen kommen. Mit Bayer Leverkusen wurde ein weiterer Favorit seiner Rolle im eigenen Stadion nicht gerecht (0:0 gegen Nürnberg) - das Tabellenbild der Liga konnte demzufolge auch am vierten Spieltag noch mit verblüffenden Platzierungen aufwarten.

Eine böse Überraschung mussten die Gladbach-Fans verdauen. „0:7 ist ein Stück weit peinlich“, gab Michael Frontzeck zu. Im Gastspiel beim VfB Stuttgart wurden die Borussen auseinandergenommen, ohne dass die Schwaben einen größeren Widerstand zu knacken hatten. Dem VfB tat der erste Saisonsieg natürlich gut. Christian Gross´ Statement: „Ich freue mich sehr“ war ihm vorbehaltlos abzunehmen. Steve McClaren („Es waren ganz wichtige drei Punkte für uns“) konnte mit dem VfL Wolfsburg ebenfalls erste Punkte ernten, fiel nach dem 2:0-Heimsieg im Niedersachsenderby gegen die 96er jedoch kurioserweise noch von Rang 16 auf 17 zurück. Aufwärts ging’s mit dem SC Freiburg, der nach dem dritten Saisonsieg, einem etwas glücklichen 1:0 in Frankfurt, auf Rang vier vorsprang. Neuling Kaiserslautern forderte Hoffenheim eine lebhafte 2:2-Punkteteilung ab und kam damit wie Mitaufsteiger St. Pauli, der sich in einem weniger ansehnlichen Kick 1:1-Remis vom großen hanseatischen Bruder HSV trennte, zu einem Teilerfolg auf eigenem Platz.

André Schulin

Bundesliga
- 4. Spieltag

Freitag, 17.09.2010
0:189'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 40600 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
Samstag, 18.09.2010
0:153'
0:261'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 34000 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
6:073'
7:080'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 39500 · Schiedsrichter: Markus Wingenbach
1:055'
2:067'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:139'
1:146'
2:175'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 44500 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Sonntag, 19.09.2010
1:077'
1:188'
Millerntor-Stadion (Hamburg - Sankt Pauli) · Zuschauer: 23800 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
0:120'
0:258'
1:389'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 60100 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )

Wir haben 99 Prozent des Spiels beherrscht. Die übrigen drei Prozent waren schuld daran, dass wir verloren haben.

— Ruud Gullit