150. Pizarro-Tor in der Liga

Torjäger sorgten für Schlagzeilen: Raúl mit der Hand, Pizarro mit einem Jubiläum, Gomez mit einem beeindruckenden Zwischenstand. Bayern Münchens Führungsposition wurde noch stabiler - ebenso wie die Erfolglosigkeit der Schlusslichter.

Der 150. Bundesligatreffer Claudio Pizarros, der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich beim 3:1-Auswärtserfolg der Bremer in Mainz, war wie des Öfteren nicht nur ein schönes, sondern auch wichtiges Tor des Peruaners, das die Grünweißen beflügelte. Da sich in drei anderen Begegnungen die Spitzenklubs gegenseitig der Punkte beraubten, konnte Werder die Chance nutzen, sich mittels des Dreiers in der Tabelle vorzuschieben (von Platz 6 auf 4). An Dortmund kamen die Bremer nicht vorbei; das 1:1-Remis des Meisters im Klassespiel beim VfB Stuttgart reichte dem BVB, um zumindest Rang 3 zu besetzen. Um den Revierkonkurrenten aus Gelsenkirchen in Schach zu halten, war der Punkt der Schwarzgelben jedoch zu wenig. Schalke konnte beim 3:1-Erfolg über Hoffenheim auf den derzeit äußerst torgefährlichen Huntelaar (10 Saisontreffer) sowie Raúl setzen. Der Spanier erzielte, was auch nicht häufig vorkommt, mit der Hand (angeschossen) einen regulären Treffer. Unangetastet setzte sich der FC Bayern an der Spitze noch ein Stückchen weiter ab. „Das war kein Duell auf Augenhöhe, das müssen und können wir akzeptieren“, meinte der mit den Clubberern 0:4 unterlegene Dieter Hecking, räumte aber gleichwohl ein, dass er sich ein etwas weniger ungleiches Spiel vorgestellt hatte. Mario Gomez schraubte seine Ligabilanz bei dieser Gelegenheit per Doppelpack auf zwölf Treffer hoch. Auch für Mönchengladbach war der torgefährlichste Akteur der Mannschaft doppelt erfolgreich: Marco Reus schoss die Tore zum 2:1-Sieg gegen Hannover.

Nichts Positives - in Form eines Sieges - gab es aus den unteren Regionen zu vermelden. Der vor dem Spieltag auf Platz 12 rangierende 1. FC Köln war das am schlechtesten platzierte Team, das sich drei Punkte einverleibte. Dank des 3:0-Sieges über Augsburg sprang der FC einen Rang höher und konnte sich vorerst mit 16 Zählern zufrieden im Mittelfeld zurücklehnen. Gleiches galt für die Hertha (Platz 10/16 Punkte), die mit einem 3:2-Erfolg aus Wolfsburg zurückkehrte. Ungemütlich wurde es jedoch auf den letzten vier Rängen. Freiburg blieb Schlusslicht, weil Michael Ballack vor seinem Nasenbeinbruch Leverkusens 1:0-Siegtreffer erzielte, Augsburg spielte in Köln gefällig aber ohne Biss im Abschluss und Mainz musste nach dem Werder-Spiel das neunte Match in Folge ohne Sieg hinnehmen, was Trainer Thomas Tuchel ("Ich habe keine Lust mehr, über das gute Spiel meiner Mannschaft zu reden“) erkennbar verärgerte. Nicht sonderlich glücklich war man auch in Hamburg über die 1:1-Punkteteilung gegen den 1. FC Kaiserslautern. "Unser taktisches Konzept wurde schon früh über den Haufen geworfen“, machte Thorsten Fink den berechtigten Platzverweis gegen Rajkovic (22., Ellbogencheck) für das unbefriedigende Negativerlebnis der Hamburger mit verantwortlich, noch immer keinen Heimsieg zustande gebracht zu haben.

André Schulin