Bundesliga 2011/2012 - 16. Spieltag - Sa., 10.12.2011 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Gladbach schlug sich selbst

Schoss das Siegtor: Jan-Ingwer Callsen-Bracker

Schoss das Siegtor: Jan-Ingwer Callsen-Bracker

Schoss das Siegtor: Jan-Ingwer Callsen-Bracker

Der Versprecher der Gladbacher Legende Berti Vogts, „Ich glaube, dass der Spitzenreiter jederzeit den Tabellenführer schlagen kann“, bewahrheitete sich diesmal. Gladbach, das mit einem Sieg beim bisherigen Tabellenletzten Augsburg zumindest für eine Nacht Tabellenführer hätte werden können, schlug sich selbst und zeigte eine Leistung, mit der selbst gegen das Tabellenschlusslicht nichts Zählbares möglich war.

Dabei legten die Gladbacher los wie die Feuerwehr. Nach gerade einmal 17 Sekunden gab Bobadilla den ersten Torschuss ab, doch der Ball flog übers Tor. Vor allem der Reus-Vertreter wollte in der Anfangsphase auf sich aufmerksam machen und hatte bereits in der dritten Minute die nächste Chance. Aber auch diesmal verfehlte sein Schuss das gegnerische Gehäuse und strich am linken Pfosten vorbei. Doch nach dem guten Start entglitt der Borussia das Spiel. Die Niederrheiner machten vor allem in der Offensive zu viele Fehler und kamen kaum mehr vor das gegnerische Gehäuse. Sie konnten von Glück reden, dass sie „nur“ auf den FC Augsburg trafen. Der Aufsteiger bestimmte zwar eindeutig das Spiel, war jedoch in der Offensive vor allem mit seinen langen Bällen zu berechenbar. Die Augsburger Angreifer tappten viel zu oft in die Abseitsfalle der Gladbacher Hintermannschaft. Es war bezeichnend, dass die Hausherren ihre beiden besten Chancen vor dem Pausenpfiff einer Standardsituation und einem gegnerischen Abwehrfehler zu verdanken hatten. Nach einer Ecke köpfte Oehrl den Ball aufs Tordach (30.). Nur wenige Sekunden später sprang Borussia-Schlussmann ter Stegen die Kugel nach Jantschkes Rückpass vom Fuß, aber er hatte Glück, dass Werner nicht ins leere Tor einschob, sondern auf dem regennassen Boden ins Rutschen kam und nur den gegnerischen Schlussmann anschoss (30.). Wenn sich dagegen die Gäste mal zu einem fehlerfreien Angriff aufrafften, wurde es gleich gefährlich. Aber Hanke (21.) und Bobadilla (40.) verfehlten das Zielgebiet.

Noch bevor die Gladbacher sich in der zweiten Halbzeit womöglich fangen konnten, fiel der verdiente Führungstreffer für den Aufsteiger. Ein von Callsen-Bracker geschossener und von Bobadilla abgefälschter Freistoß von der Strafraumgrenze schlug im Tor der Niederrheiner ein (51.). Die Borussen erholten sich von dem Gegentreffer nicht mehr. Die Augsburger verteidigten gut und kontrollierten die Partie. Ihr einziges Manko lag in der Offensive, wo sie ihre Möglichkeiten zur Vorentscheidung nicht gut genug ausspielten und dementsprechend selten zum Abschluss kamen. Aber diese Schwäche wurde zumindest diesmal nicht bestraft. Denn die Gäste vom Niederrhein bäumten sich selbst in der Schlussphase nicht auf. Augsburgs Keeper Amsif wurde im zweiten Durchgang lediglich beim Schuss des eingewechselten Leckie ernsthaft geprüft (73.).

Senthuran Sivananda

Wir haben null Punkte und sind voll im Soll.

— Klaus Augenthaler