Vier vorn

Rettete Leverkusen den Erfolg: Lars Bender
Der Spannung in der Liga hätte der Rückrundenstart kaum zuträglicher sein können. Freiburg vermied es, hinten den Kontakt zu verlieren, während der Titelkampf erst einmal auf eine sehr breite Basis gestellt wurde.

Gladbachs ebenso überraschender wie verdienter 3:1-Erfolg über den FC Bayern bildete die ideale Voraussetzung, die Spannung im Titelrennen gleich beim Rückrundenstart auf ein Höchstmaß anzuheben. Sowohl Schalke als auch Dortmund verstanden es, die Steilvorlage vom Borussia-Park zu nutzen. Mit vier quasi gleichauf liegenden Teams fächerte sich die Ligaspitze weit auf. Gegenüber dem BVB büßten die Münchner auch ihren bis dahin erheblichen Tordifferenz-Vorteil ein. Die Schwarzgelben entzauberten den HSV in nahezu gleicher Manier wie im Hinspiel, nur dass das Endresultat diesmal noch deutlicher ausfiel. „Wir hatten zu viel Respekt vor dem Gegner“, analysierte Thorsten Fink, der seit seinem Amtsantritt die erste Niederlage mit den „Rothosen“ einfing. „Es ist besser, einmal hoch zu verlieren statt vier Mal 0:1“, versuchte er, dem 1:5 etwas Gutes abzugewinnen.

Ungefährdet auf den Europa League-Rängen 5 und 6 liegend bildete das Duo Werder Bremen/Bayer Leverkusen das Zwischenstück von der Spitzengruppe zum Hauptfeld der Liga. Die Bremer waren mit der torlosen Punkteteilung beim 1. FC Kaiserslautern gut bedient. „Das war ein hochwertiges 0:0“, beurteilte FCK-Coach Marco Kurz den intensiven Schlagabtausch, der für Werder-Verteidiger Sebastian Prödl vorzeitig endete. Von einem viel zu hohen Bein Kouemahas getroffen, erlitt der Österreicher mehrere Brüche im Gesicht. Bayer Leverkusen erlaubte sich nach einer 2:0-Führung gegen Mainz einen Bruch im Spiel, der den Gästen nach dem Seitenwechsel zum Ausgleich gereichte. Dank Benders Kopfballtreffer aus der 70. Minute konnte sich die Werkself doch noch die drei Zähler sichern. „Von einer richtig guten Leistung waren wir heute noch weit entfernt“, musste Robin Dutt angesichts der wechselvollen Darbietung eingestehen.

Nicht nur an der Tabellenspitze rückte man enger zusammen, auch im unteren Tabellenbereich hielt man den Kontakt. Maßgeblich dafür war Freiburgs erkämpfter 1:0-Sieg gegen Augsburg, durch den die Breisgauer dem Gegner die Rote Laterne umhängten. „Natürlich war der Sieg ernorm wichtig, aber über diese Leistung hätte ich mich auch bei einem Unentschieden gefreut“, kommentierte der neue SC-Coach Christian Streich den verdienten Erfolg. Herthas neuer Übungsleiter Michael Skibbe hatte einen weniger guten Einstand (0:2 in Nürnberg), derweil Felix Magath dem vielköpfigen Zuwachs seines Wolfsrudels nach dem 1:0-Sieg gegen Köln ein Kompliment machte: „Auch mit den neuen Spielern bin ich zufrieden, man hat ihr fußballerisches Potenzial gesehen.“ Eher stagnierende Leistungen zeigten Hoffenheim und Hannover beim torlosen Aufeinandertreffen in Sinsheim. Das Remis bremste beide Teams in dem Bemühen aus, sich aus dem Mittelfeld heraus und näher an die interessanten Tabellenränge heran zu schieben.

André Schulin

Bundesliga
- 18. Spieltag

Freitag, 20.01.2012
1:011'
2:041'
3:072'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 54000 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Samstag, 21.01.2012
3:080'
3:187'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61700 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:078'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 27100 · Schiedsrichter: Tobias Welz ( Wiesbaden )
1:043'
2:085'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 39100 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
1:088'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 19600 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
Sonntag, 22.01.2012
1:587'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
Pospech (ET)
1:010'
2:035'
2:150'
2:253'
3:270'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 24400 · Schiedsrichter: Michael Weiner

Nach 16 Jahren Bundesliga fühle ich mich leer im Kopf.

— Andreas Möller