Bundesliga 2011/2012 - 19. Spieltag - Sa., 28.01.2012 - 15:30 Uhr
2:2
HZ - 1 : 1

Viele Chancen, aber kein Sieger

Verteidiger als bester Angreifer: Florian Dick

Verteidiger als bester Angreifer: Florian Dick

Verteidiger als bester Angreifer: Florian Dick

Das abwechslungsreiche 2:2-Unentschieden bescherte zwar keinem der mit dem Rücken zur Wand stehenden Kontrahenten die erhofften drei Zähler, förderte aber immerhin einige Erkenntnisse zutage. Die Wichtigste davon: Sowohl Augsburg als auch Kaiserslautern erspielten sich Chancen auf einen möglichen Sieg.

Die durchlässige Lauterer Abwehrmauer dürfte Gästecoach Marco Kurz, der im späteren Verlauf des Spiels auf die Tribüne verbannt wurde, einen ersten Schub von Verärgerung verpasst haben. Augsburgs kanadischer Abwehrspieler Marcel de Jong hatte nämlich einen indirekten Freistoß aus 22 Metern etwa auf Hüfthöhe durch die Mauer hindurch zur 1:0-Führung eingeschossen (5.). Ein optimaler Einstand des Tabellenletzten, der in der 14. Minute durch Tobias Werner hätte nachlegen müssen. Perfekt von Torsten Oehrl in Schussposition gebracht, verfehlte der Augsburger das Tor jedoch deutlich. Das war eine Szene, die FCA-Coach Jos Luhukay in ähnlicher Form und mit anderen Akteuren noch mehrfach zu sehen bekam. Der vermutlich mit dem falschen Fuß aufgestandene Sascha Mölders ließ zwei Hundertprozenter aus (40. und 63.), ebenso wie der später eingewechselte Marcel Ndjeng (81.). Während Simon Jentzsch mit mehreren starken Paraden den FCA im Spiel hielt, konnten seine Teamkollegen nicht den Sack zumachen. So kam es, dass die Pfälzer sich befreiten und nach dem Ausgleichstreffer von Florian Dick (25.) die Spielführung an sich rissen. Abwehrspieler Dick wurde nur durch Jentzschs erfolgreiche Flugeinlage daran gehindert, per Freistoß kurz darauf seine Farben in Führung zu bringen (28.).

Der Pfälzer Verteidiger sollte jedoch noch eine gute Torchance bekommen - und die nutzte er in Mittelstürmermanier gleich nach Wiederbeginn. Eine vors Augsburger Tor geschlagene Flanke drückte er volley ins Netz (48.). Mit Glück (60., Olcay Sahan traf nur gegen den Querbalken) und Jentzsch (55., wehrte einen Freistoß von Alexander Bugera ab) vermied der FCA einen dritten Gegentreffer. Und dann wendete sich die Partie nochmals: Der 22 Sekunden zuvor für Mölders eingewechselte Stephan Hain kam durch Hajime Hosogais spektakuläre Hackentrick-Vorlage frei im Sechzehner zum Schuss und ließ Kevin Trapp keine Abwehrmöglichkeit (66.). Der Ausgleich machte bei den Gastgebern neue Kräfte frei und Kaiserslautern musste zwangsläufig wieder mehr auf eine stabile Defensive achten. Die zwei letzten kniffligen Torraumszenen gingen jedoch aufs Konto der Gäste. In der 89. Minute scheiterte Neuzugang Sandro Wagner mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an Jentzsch und in der Nachspielzeit konnten die Gastgeber froh sein, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe an Foul an Nicolai Jörgensen nicht mit einem Strafstoß ahndete.

André Schulin

Das ist kein Unvermögen bei uns, das ist Kunst!

— Tschik Cajkovski über die Chancenverwertung seines Stürmers Dieter Müller (,,Müller II.").