"Schmutziger Sieg" der Augsburger

Sein Doppelpack sorgte für Brisanz: Tunay Torun
Nur noch Erdrutsche könnten die Außenpositionen der Liga verändern: Dortmunds Erfolgslauf überstand auch den Härtetest bei der so genannten "Mutter aller Derbys" auf Schalke, Lauterns Hoffnung auf einen Sieg versandeten erneut aufgrund anhaltender Abschlussschwäche. Dass dazwischen noch Überraschungen möglich sind, unterstrichen Augsburg und ansatzweise Hertha.

Ein Punktgewinn der Schalker gegen den BVB hätte den Titelkampf offen halten können, und hätte dem Spielverlauf auch nicht widersprochen. Jürgen Klopp räumte dies ein, als er von einem „glücklichen Sieger“ sprach. Dass Dortmunds 25. Spiel in Serie ohne Niederlage dem Tabellenführer die volle Punktzahl einbrachte, ließ indes die Luft aus dem Meisterschaftsrennen. Die Bayern, gedanklich schon mit dem CL-Halbfinale gegen Real Madrid befasst, kamen nur zu einem torlosen Remis gegen Mainz, das ihren Rückstand auf hoffnungslose acht Zähler anwachsen ließ. Der Kampf um Platz drei spitzte sich nach Gladbachs 3:0-Derbyerfolg über Köln wieder zu. Stuttgarts 4:1-Sieg gegen Werder Bremen bedeutete für die Schwaben angesichts von sieben Zählern Vorsprung zu den auf Rang acht fest hängenden Hanseaten schon fast die sichere Europa League-Qualifikation. Leverkusen verdarb sich eine ähnlich gute Basis durch die 3:3-Punkteteilung gegen Hertha, hielt jedoch dank der Ausrutscher seiner Verfolger den sechsten Rang.

Nürnberg (2:0 in Kaiserslautern), Mainz und auch Freiburg (0:0 gegen Hoffenheim) kamen dem Klassenerhalt erneut ein deutliches Stückchen näher, derweil der Hamburger SV (1:0 gegen Hannover) und der FC Augsburg (2:1 in Wolfsburg) wichtige Siege einfuhren, sich jedoch noch nicht vorentscheidend absetzen konnten. Am Erfolg der „Rothosen“ gegen die 96er war nach Betrachtung der 90 Minuten nichts einzuwenden, FCA-Coach Jos Luhukay hingegen wusste, dass er mit dem Dreier beim VfL Wolfsburg gut bedient war: „Das war ein schmutziger Sieg. Wir hatten heute auch das Quäntchen Glück, weil Wolfsburg seine vielen Chancen nicht genutzt hat.“ Der Berliner Hertha wäre in Leverkusen fast eine Sensation geglückt, als sie - in Unterzahl - einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung drehte, am Ende aber doch mit der 3:3-Punkteteilung zufrieden sein musste. Somit verblieben die Hauptstädter tabellarisch knapp hinter den Kölnern, ihrem nach Lage der Dinge mutmaßlichen Konkurrenten um Platz 16. „Wir müssen uns mit dem Relegationsplatz beschäftigen …“, stimmte FC-Interimscoach Frank Schaefer die „Geißbock“-Gemeinschaft darauf ein, dass die Saison der Kölner in die Verlängerung gehen könnte.

André Schulin

Bundesliga
- 31. Spieltag

Freitag, 13.04.2012
0:125'
1:137'
2:145'
3:153'
4:189'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 59000 · Schiedsrichter: Tobias Welz ( Wiesbaden )
Samstag, 14.04.2012
1:044'
2:051'
2:163'
2:271'
2:377'
3:384'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 29700 · Schiedsrichter: Michael Weiner
0:113'
1:127'
1:288'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 25100 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
0:142'
0:273'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 42600 · Schiedsrichter: Marco Fritz
1:012'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:09'
1:117'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61700 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 15.04.2012
1:019'
2:053'
3:055'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 53000 · Schiedsrichter: Knut Kircher

Ich habe meine Frau vor die Wahl gestellt: Mallorca oder HSV? Aber ich habe sie nicht ausreden lassen.

— Bruno Labbadia bei seiner Rückkehr als HSV-Trainer.