Drei Punktgleiche am unteren Ende

Einer jener Keeper des Spieltags, die einen Löwenanteil zum Abschneiden ihres Teams beitrugen: Bayers Bernd Leno
In allen Tabellenbereichen blieb es höchst spannend - außer ganz oben. Am unteren Ende bewirkten einige überraschende Resulate, dass fünf Mannschaften nur durch einen einzigen Zähler getrennt waren. Darunter der FC Augsburg, dem der erste Bundesligadreier glückte.

Noch nicht einmal eine Viertelstunde war gespielt, da dürfte Hertha-Coach Markus Babbel der Begriff Schadensbegrenzung in Großbuchstaben vor dem geistigen Auge erschienen sein. 0:3 lag seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt bereits hinten, ohne dass die Bayern für diesen Vorsprung sonderlich schwer hätten arbeiten müssen. „Alle Mannschaften, die hierher kamen und Angst hatten, haben eine Klatsche bekommen. Da haben wir uns wunderbar eingereiht“, gab der gebürtige Münchner unumwunden zu, dass die Nerven der Berliner nicht gehalten hatten. Dem Tabellenführer genügte es, das Spiel früh entschieden zu haben. Gomez, mit seinem zweiten Treffer der Partie, erhöhte nach der Pause per Strafstoß auf 4:0. Da keines der vier Verfolgerteams gewinnen konnte, vergrößerte der FC Bayern den Abstand zum Zweitplatzierten auf fünf Punkte.

Mönchengladbachs Auftritt gegen Leverkusen untermauerte, dass der zweite Rang der „Fohlen“ kein Zufallsprodukt ist. Mit einer Einschränkung: Genug Chancen waren da, mehr als das 2:2-Remis zu erreichen - auch wenn Bayer-Schlussmann Leno vorzüglich parierte. Hinter den Gladbacher Borussen schob sich die Borussia aus Dortmund nach ihrem 2:0-Auswärtserfolg bei den nun punktgleichen Bremern auf den dritten Rang vor. Stuttgart, der 2:0-Sieger des Baden-Württemberg-Duells gegen Hoffenheim, komplettierte das 16-Punkte-Trio. Auch dahinter, von Platz 6 (Schalke) bis 13 (Nürnberg) staffelte sich das Feld eng aneinander gereiht auf. Köln zog Hannover mit einem 2:0-Sieg auf Reichweite heran. Ein drei Zähler großer Einschnitt folgte dann zu Rang 14, wo das interessanter gewordene „Endstück“ der Liga begann.

Kaiserslauterns unerwarteter Auswärtserfolg auf Schalke, Hamburgs glücklicher Dreier in Freiburg und Augsburgs erster Bundesligasieg überhaupt (1:0 in Mainz), sorgten am Tabellenende für ein fast gleichauf rangierendes Fünferfeld. „Nur die Dinger müssen noch rein …“, benannte Marcus Sorg das Freiburger Defizit im Spiel gegen den HSV. Dessen Interims-Übungsleiter Frank Arnesen bestätigte die Aussage seines Kollegen („Das Glück war auf unserer Seite“). Die geringere Trefferbilanz gegenüber den Breisgauern verhinderte, dass der Bundesligadino die Rote Laterne an den Gegner abgeben konnte. Aufsteiger FC Augsburg rettete der erste Saisonsieg davor, ans Ende des Klassements zurück zu fallen. „Das ist eine Riesen-Erleichterung für uns“, freute sich Coach Jos Luhukay über das historische Ereignis. Punktgleich vor den anderen „Burg-Städtern“ Freiburg und Hamburg verbesserte sich Augsburg von Platz 17 auf 16. Der FSV Mainz beklagte das siebte sieglose Spiel in Serie und fiel hinter den ebenfalls mit acht Zählern ausgestatteten 1. FC Kaiserslautern auf Rang 15 zurück. Den Pfälzern glückte in einem intensiv geführten Gastspiel beim FC Schalke der erste Auswärtssieg (2:1) und mit dem Sprung auf Rang 14 die bislang beste Saisonplatzierung. Trotzdem blieb es bei lediglich einem Punkt Abstand zum Tabellenende.

André Schulin

Bundesliga
- 9. Spieltag

Freitag, 14.10.2011
0:142'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 42100 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
Samstag, 15.10.2011
1:05'
2:07'
4:069'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
Opel Arena (Mainz) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Marco Fritz
1:048'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 55000 · Schiedsrichter: Babak Rafati
1:024'
1:170'
2:183'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 27100 · Schiedsrichter: Tobias Welz ( Wiesbaden )
0:121'
1:165'
2:172'
2:287'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 52900 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:130'
1:162'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61700 · Schiedsrichter: Peter Sippel
Sonntag, 16.10.2011
0:112'
1:147'
1:273'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 24000 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )
1:024'
2:086'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 46000 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees

Wir brauchen wieder Spieler, die Gras fressen. Und wenn es sein muss, rohes.

— Jürgen Friedrich