Bundesliga 2012/2013 - 1. Spieltag - Sa., 25.08.2012 - 15:30 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

HSV verunsichert

War bester Hamburger: Keeper René Adler

War bester Hamburger: Keeper René Adler

War bester Hamburger: Keeper René Adler

Fußballerische Glanzlichter waren rar beim Vergleich der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieger HSV und 1. FC Nürnberg. Die beiden Schlussleute waren die besten Akteure ihrer Teams, sie gingen ans Optimum. Gegen Balitschs Abstauber konnte jedoch auch der überzeugende Adler nichts machen.

Die gleichermaßen von Pokalblamagen betroffenen Teams aus Hamburg und Nürnberg starteten verunsichert in ihr erstes Punktspiel. Der Club, seit 1992 nicht mehr siegreich in einem Auswärtsspiel bei den Hanseaten, traute sich etwas mehr zu, doch die erste richtig gute Tormöglichkeit bot sich den Gastgebern. Aogos lange Freistoßflanke in Nürnbergs Sechzehner kam bei Westermann an, doch Schäfer konnte den Kopfball des Hamburger Kapitäns mit starkem Reflex entschärfen (24.). Danach wurde es wieder ruhiger auf dem Platz; Unzulänglichkeiten hüben wie drüben und fehlender Mut waren nicht dazu angetan, das Spiel auf ein attraktives Niveau zu heben. Kurz vor der Pause dann hob sich der Spannungspegel an. Dass Klose mit ausgestrecktem Fuß einen von Aogo aufs lange Eck gezirkelten Flachschuss noch erreichte und abfälschte, vereitelte mit großer Wahrscheinlichkeit einen Rückstand der Franken. Der Ball hoppelte nur äußerst knapp am Pfosten vorbei (41.). Auf der Gegenseite zeigte kurz darauf Adler sein Können, als er zunächst Kloses Kopfball parierte und dann auch noch den Nachschuss Essweins abwehrte.

Hamburgs Keeper stand sofort nach Wiederbeginn erneut im Mittelpunkt und musste gegen den frei vor ihm auftauchenden Frantz das Tor sauber halten (47.). Doch Nürnberg setzte nach und hätte durch Balitsch in Führung gehen müssen, der in der 61. Minute aus kurzer Distanz rechts vorbei köpfte. Seine nächste Chance war indes noch klarer - und bedeutete den Nürnberger Sieg: Nach einem Eckstoß der Gäste setzte Nilsson das Leder per Kopf an die Querlatte, der Abpraller fiel jedoch Balitsch vor die Füße, der aus kurzer Distanz noch kürzeren Prozess machte (68.). Der HSV war nun gezwungen zu kommen und hatte tatsächlich noch zwei gute Möglichkeiten: Erneut war es ein Kopfball Westermanns, der Schäfer zu einer Glanzparade zwang (72.) und dann hatte Jansen in der Nachspielzeit Pech, nur den Querbalken zu treffen. Bedenklich war jedoch, dass die Hanseaten nur selten wie eine kompakte Einheit reagierten. Der letzte Biss fehlte, so dass die keineswegs groß aufspielenden Nürnberger letzten Endes wenig Probleme hatten, nach der Führung den Vorsprung zu halten und ihre lange Misserfolgsserie in Hamburg zu beenden. „Ich denke, wir hätten schon früh in Führung gehen müssen, nur leider fehlt es der Mannschaft momentan an der nötigen Überzeugung“, machte Thorsten Fink die Verunsicherung als größtes Problem der Hamburger aus.

André Schulin

Ich schlage vor, Sie halten sich jetzt die Augen zu. Ich sage nämlich jetzt die Bundesliga-Ergebnisse.

— Johannes B. Kerner