Bundesliga 2012/2013 - 10. Spieltag - Sa., 03.11.2012 - 15:30 Uhr
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HZ - 0 : 0

Spiel der Torhüter

Stand den Borussen mehrmals im Weg: Sven Ulreich

Stand den Borussen mehrmals im Weg: Sven Ulreich

Stand den Borussen mehrmals im Weg: Sven Ulreich

Keinen Sieger fand das Duell zwischen Dortmund und Stuttgart. Die Borussia hatte zwar weitaus mehr Chancen, nutzte diese allerdings nicht und konnte von Glück reden, dass der VfB mit seinen wenigen, aber dann doch hochgefährlichen Vorstößen ebenfalls keinen Erfolg hatte.

Bei der Begegnung Borussia Dortmund gegen den VfB Stuttgart kam dem Zuschauer natürlich sofort das spektakuläre 4:4 der Vorsaison in den Sinn. Was für sämtliche Zuschauer zum Zungeschnalzen war, dürfte für beide Trainer eher eine Tortur gewesen sein, weder Jürgen Klopp noch Bruno Labbadia hofften in der aktuellen Saison also auf eine Wiederholung. Nachdem beide Teams unter der Woche souverän die nächste Runde im DFB-Pokal erreicht hatten, wollte nun vor allem der deutsche Meister drei Punkte, um die Lücke nach oben zu schließen. Die Kontrahenten starteten ihre Angriffsbemühungen zunächst mit Distanzschüssen, doch sowohl Gentner (2.) als auch Gündogan (5.) waren nicht zielsicher genug. Nach zehn Minuten jubelten die BVB-Fans erstmals, als Schmelzer einen Freistoß unten links versenkte, der Treffer wurde jedoch zu Recht nicht gegeben, da Hummels in Abseitsposition Keeper Ulreich irritierte. Sowohl die Borussia als auch die Schwaben suchten zu Beginn ihr Heil in der Offensive und gingen engagiert in die Zweikämpfe. Das bekam in der 20. Minute BVB-Kapitän Kehl zu spüren, als Holzhauser im ihm Luftkampf den Ellbogen ins Gesicht rammte. Der Stuttgarter sah mit Glück nur die Gelbe Karte, für den Dortmunder ging es jedoch nicht weiter, er wurde mit Verdacht auf Nasenbeinbruch durch Leitner ersetzt. Dennoch erarbeitete sich die Klopp-Elf zum Ablauf der ersten halbe Stunde ein klares Übergewicht und war in der 29. Minute nur noch ganz knapp vor dem Führungstreffer: Nach einem Reus-Eckball schloss Hummels aus kurzer Distanz ab, aber Ulreich lenkte die Kugel an die Latte. Den Abpraller brachte Hummels mit dem Kopf aufs Tor, nun stand ihm jedoch Abwehrspieler Sakai im Weg. Bei aller Überlegenheit fehlte dem amtierenden deutschen Meister jedoch die letzte Präzision, während Stuttgart der Biss fehlte – den hitzigsten Zweikampf lieferten sich zum Ende der ersten Halbzeit die Trainer an der Außenlinie. Die letzte Chance vor dem Pausenpfiff hatte dann der VfB, als Weidenfeller ein verunglückte Flanke von Traore vor die Füße von Ibisevic abklatschen ließ, der Stürmer war allerdings zu überrascht, um den Ball zu verwerten.

Nach viel Stückwerk im ersten Durchgang blieb die Hoffnung auf zumindest eine spannende Schlussphase – auch beim 4:4 letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften fielen sieben Tore erst nach dem Seitenwechsel. Die ersten Möglichkeiten auf Dortmunder Seite hatten Reus und Gündogan, denen jedoch weiter das nötige Abschlussglück fehlte. Bei Stuttgart war es vor allem Traore, der immer wieder auf der Außenbahn Stiche setzte und versuchte, Ibisevic einzusetzen, doch auch beim VfB saß der letzte Pass nicht. Nach rund einer Stunde hätte ausgerechnet der Ex-Stuttgarter Schieber, kurz zuvor für Großkreutz eingewechselt, die Dortmunder Führung erzielt, aber auch er scheiterte aus wenigen Metern an Ulreich. Ansonsten zeigte sich das gleiche Bild wie noch in der ersten Halbzeit. Dortmund hatte mehr Ballbesitz und spielte auf das 1:0, Stuttgart reagierte meist nur und ignorierte das eigene Angriffsspiel zumeist. Dass der BVB seine Chancen teilweise leichtfertig vergab, hätte sich in der 74. Minute beinahe gerächt. Nach einem weiten Abstoß war Hummels unaufmerksam, Ibisevic sprintete um den Abwehrspieler herum und kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, Torhüter Weidenfeller war jedoch zur Stelle. Beim Abpraller stritten sich Hummels und Subotic, wer dem Ball besser fern bliebe, Traore konnte dieses Missverständnis allerdings nicht ausnutzen. Auch zum Ende der Partie waren die wirklich guten Chancen auf Dortmunder Seite zu vermelden, doch auch Lewandowski und erneut Schieber brachten den Ball nicht im Tor unter. So rettete Stuttgart das 0:0 über die Zeit und durfte einen Punkt feiern, während der BVB seinen vergebenen Chancen hinterher trauerte.

Lisa Ramdor

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

— Thomas Tuchel