Bundesliga 2012/2013 - 14. Spieltag - Di., 27.11.2012 - 20:00 Uhr
1:1
HZ - 1 : 0

Dortmund ließ Punkte liegen

Der Ausgleichstorschütze hatte zwei weitere Chancen: Stefan Reisinger

Der Ausgleichstorschütze hatte zwei weitere Chancen: Stefan Reisinger

Der Ausgleichstorschütze hatte zwei weitere Chancen: Stefan Reisinger

Vor dem Gipfeltreffen in München musste sich Meister Borussia Dortmund mit einem Unentschieden im Heimspiel gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf begnügen. Der Titelverteidiger verzichtete zwar auf drei Leistungsträger, hätte das Spiel aber höchstwahrscheinlich gewonnen, wenn er nicht nur jeweils zu Ende der Halbzeiten seine Leistung abgerufen hätte.

Vier Tage vor dem Spitzenspiel beim aktuellen Tabellenführer Bayern München ließ der Titelverteidiger aus Dortmund die mehr oder minder angeschlagenen Leistungsträger Götze, Gündogan und Hummels auf der Tribüne. Was sollte schon gegen diese Fortunen, die ihre Viererkette auf zwei Positionen umbauen mussten und bei denen zudem Paurevic sein Bundesligadebüt gab, schiefgehen? Aber zunächst passte die Vorstellung auf dem Platz zu der Stimmung auf den Rängen. Im sonst so stimmungsvollen Dortmunder Stadion blieben die Anhänger beider Mannschaften (wie die Fans aller Erst- und Zweitligisten an diesem Spieltag) in den ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden aus Protest gegen das DFL-Sicherheitskonzept stumm. Statt Fangesängen und Schlachtrufen gab es nur ein Rauschen zu hören. Es herrschte eine Stimmung, als würde ein Geisterspiel am Meer ausgetragen. Auf dem Platz waren die Westfalen schon zufrieden damit, das Geschehen zu kontrollieren, und spielten nicht zielstrebig genug nach vorne. Die Fortuna baute sich mit Mann und Maus vor dem eigenen Tor auf und hatte keine Mühe, die Angriffsbemühungen der überraschend pomadigen Borussen abzuwehren. Als jedoch die Borussia gegen Ende der ersten Halbzeit das Tempo verschärfte und den Druck erhöhte, kam das Düsseldorfer Abwehrbollwerk nicht mehr mit. Nach zwei schnellen Kombinationen der Borussen hatten die Fortunen noch Glück, dass die Schüsse von Reus bei F95-Schlussmann Giefer landeten (37., 39.). Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff knallte allerdings Blaszczykowski nach einem Doppelpass mit Großkreutz die Kugel volley unter die Latte.

Zwei Minuten nach dem Pausenpfiff musste Giefer eine verunglückte Flanke des Führungstorschützen abwehren. Danach blieb der Düsseldorfer Schlussmann überraschend lange beschäftigungslos. Denn die Borussen schalteten ein paar Gänge zurück. Die Rheinländer trauten sich zunächst zu wenig in der Offensive zu. Erst ein gelungener Konter verstärkte ihr Selbstvertrauen. Kruse hatte BVB-Keeper Weidenfeller schon umkurvt und legte quer zu Reisinger, doch der schoss mit Ilsö lediglich einen eigenen Mitspieler an (57.). Im direkten Gegenzug strich zwar ein Schuss von Großkreutz über den Querbalken (58.), jedoch versuchte der Aufsteiger nun vermehrt, nach vorne zu spielen. Und der Meister ließ ihn gewähren, störte bei Ballverlust nicht so früh wie sonst. Die Fortuna strahlte zwar wenig Torgefahr aus, aber ein gelungener Angriff reichte zum Ausgleich. Nach einer Kruse-Flanke von der linken Seite köpfte Reisinger durch die Beine Weidenfellers zum 1:1 ein (78.). Wenn die Westfalen dem Spiel gegen Düsseldorf etwas Gutes abgewinnen konnten, dann war es die Tatsache, dass sie nach dem Gegentreffer den Schalter schnell wieder umlegen konnten. Nach dem 1:1 erhöhte der BVB schlagartig das Tempo und eroberte sich bei Ballverlust die Kugel schnell wieder zurück. Lediglich im Abschluss haperte es. Großkreutz zielte die Kugel frei vor dem Tor über die Querlatte (83.). Vier Minuten später flog bei der Fortuna Bundesligadebütant Paurevic nach einem Foul an Piszczek mit der Ampelkarte vom Platz. In Unterzahl besaßen die Gäste sogar eine gute Konterchance, alle drei Punkte mitzunehmen. Doch Reisinger verzog vor dem Tor (90.). Auf der Gegenseite hielt Giefer in der Nachspielzeit einen Kopfball von Piszczek, bevor er mit seinen Mannschaftskameraden den überraschenden Punktgewinn feiern durfte.

Senthuran Sivananda

Als ich zur Vienna gekommen bin, haben wir versucht, das Niveau der europäischen Konkurrenten zu erreichen.

— Der argentinische Weltmeister und Ausnahmestürmer Mario Kempes über seine Zeit in Österreich.