Bundesliga 2012/2013 - 5. Spieltag - Mi., 26.09.2012 - 20:00 Uhr
4:1
HZ - 2 : 0

Nürnberg schlug sich selbst

Auch ein Profiteur von Nürnbergs Fehlern: Didier Ya Konan

Auch ein Profiteur von Nürnbergs Fehlern: Didier Ya Konan

Auch ein Profiteur von Nürnbergs Fehlern: Didier Ya Konan

Soviel Unterstützung vom Gegner erfährt man selten: Drei Tore der 96er fielen direkt nach groben Fehlern der Gäste. Andreasens schwere Knieverletzung trübte jedoch die Freude über den Sieg.

Dieter Hecking wirkte entgeistert: „Eine solch schlechte Leistung war nicht zu erwarten.“ In der Tat leistete seine Mannschaft dem am Ende überdeutlichen Sieg der 96er mit individuellen Patzern kräftigen Vorschub. Zunächst sah es indes gar nicht so übel für die Franken aus. Die ersten Torchancen gingen von ihnen aus und durch eine unglückliche Aktion Andreasens, der sich ohne Fremdeinwirkung eine schwere Knieverletzung zuzog (Kreuzbandriss) und ausgewechselt werden musste (10.), war Hannover eines Leistungsträgers beraubt. Mit ihrer ersten Torchance bewiesen die „Roten“ allerdings, dass sie über genügend spielerisches Potenzial verfügen, um Rückschläge wegzustecken. Eine blitzsaubere Kombination - Huszti legte abschließend für Stindl auf, der sein erstes Saisontor markierte - führte zielsicher zum 1:0 (21.). Nilssons Patzer, als er sich den Ball von Huszti abjagen ließ, war Ausgangspunkt des zweiten Hannoveraner Tores. Technisch anspruchsvoll, mit dem linken Außenrist, vollstreckte der Ungar zum 2:0 (29.). Als Referenz an seinen berüchtigten „Doppelfehler“ aus dem Bremen-Spiel (Gelb-Rot in der Nachspielzeit) deutete er ein Trikotlupfen an - beließ es aber bei dieser dezenten Andeutung und stürmte auch keinen Zaun hinauf.

Suboptimales Verhalten in der Nürnberger Abwehr ermöglichte Hannover zeitig in der zweiten Hälfte die Vorentscheidung. Ya Konan nutzte die Unzulänglichkeiten der Gäste aus und spielte sich zum 3:0 durch (52.). Nun konnte selbst der größte Optimist nicht mehr an eine Wende zugunsten der Franken glauben. Im Gegenteil, ein erneuter Patzer - Feulners Pass wurde von Huszti abgefangen - lieferte die nächste Unterstützung zum Wohle der Gastgeber, die dieser Hilfe gar nicht bedurften. Huszti, derzeit bester Scorer der Liga, setzte sofort den freistehenden Ya Konan ein, der ebenfalls den Außenrist nutzte, um zu vollstrecken: 4:0 nach 64 Minuten. Überraschenderweise konnte der Club noch auf 1:4 verkürzen, als Hannover Chandler generös auf Höhe der Sechzehnerlinie ausreichend Platz ließ, um abzuziehen. Zieler rutschte der Ball unter dem Körper durch (73.). Größeren Flurschaden richtete der Treffer nicht mehr an. Eggimann ließ später noch seine zweite Kopfballmöglichkeit nach einer Ecke aus, diesen Luxus konnte sich Hannover dank der vorangegangenen Patzervielfalt der Gäste jedoch locker leisten.

André Schulin

Ich liege nie falsch, ich habe eine sehr weiche Matratze zu Hause.

— Sky Austria-Experte Alfred ,,Fredl" Tatar