Gladbacher Untergang im BVB-Spielrausch

Herausragend gegen seinen Ex-Klub: Marco Reus

Bis zum Führungstor seines ehemaligen Führungsspielers Marco Reus konnte Gladbach die Partie in Dortmund noch offen halten, danach lief der Ball allerdings nur noch in Richtung Gehäuse von Torwart ter Stegen, der letztlich noch eine höhere Niederlage als das 0:5 verhinderte.

Bereits in der dritten Spielminute hätte Mike Hanke für einen Paukenschlag sorgen können, doch er scheiterte frei vor Weidenfeller am BVB-Keeper. Bei den Borussen dauerte es etwas länger, ehe Subotic für die erste Chance sorgte, sein Kopfball traf jedoch nur die Querlatte (12.). Gladbach stand konzentriert in der Defensive, ließ den Meister außer bei diesem Alu-Klatscher zu keiner echten Torchance kommen. Seine zweite Möglichkeit konnte Hanke gegen Weidenfeller ebenfalls nicht im Tor unterbringen (21.), sein Team war also auf Augenhöhe dabei. Doch im weiteren Verlauf lief der Ball immer flüssiger durch die BVB-Reihen, Gladbach wurde im Spielaufbau intensiver gestört und es ergaben sich erste Möglichkeiten aus dem Spiel heraus nach einer guten halben Stunde. Zuerst scheiterten noch Subotic und Götze, doch als Reus sich die Kugel im Mittelfeld erkämpfte, gradlinig und flink durch die Fohlen-Deckung stach, abschließend ter Stegen tunnelte, war die Führung für den Favoriten Realität (35.). Nur fünf Minuten später legte der überaus offensive Subotic per Kopfball nach einer Blaszczykowski-Flanke ter Stegen das 2:0 unhaltbar ins Netz. Das 0:3 verhinderte ter Stegen allerdings kurz vor dem Pausenpfiff gegen Reus.

Gladbach sah sich auch im zweiten Durchgang einem Dortmunder Kombinationswirbel ausgesetzt, dem das Favre-Team nur wenig entgegenzusetzen hatte. Unterbrochen von einer Kopfballmöglichkeit für de Camargo (51.), die Weidenfeller per Hechtsprung ablenkte, spielte sich die Partie vorwiegend in der Gladbacher Hälfte ab. Einige gute Möglichkeiten ließ der BVB zwar liegen, doch als Reus aus halbrechter Position zum Abschluss kam, war das 3:0 perfekt. Ein erstklassiges Tor (70.). Sieben Minuten später fiel ter Stegen unglücklich auf den Rücken, musste ausgewechselt werden. Ersatzmann Heimeroth wurde, kaum zwischen den Pfosten platziert, kalt erwischt. Blascczykowski hatte von links geflankt, Gündogan absolut freie Bahn und der neue Keeper musste erstmals hinter sich greifen (79.). Auch ohne die inzwischen ausgewechselten Reus und Götze wirbelte der BVB die Gäste-Deckung weiterhin durcheinander. Das Resultat: über Bender und Gündogan wurde Blaszczykowski frei gespielt und der Pole vollendete routiniert (85.). Gladbach hatte zwischendurch zwei Chancen durch de Camargo und Hrgota, doch die Genauigkeit fehlte beiden im Abschluss. Letztlich war der Borussen-Sieg auch in dieser Höhe verdient.

Ulrich Merk