Bundesliga 2012/2013 - 6. Spieltag - Sa., 29.09.2012 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

Sieg, Glück, Gala, Kanone

Setzte den Volltreffer fürs Partyglück: Artjoms Rudnevs

Setzte den Volltreffer fürs Partyglück: Artjoms Rudnevs

Setzte den Volltreffer fürs Partyglück: Artjoms Rudnevs

Hannover spielte in doppelter Hinsicht mit: Als ambitionierter Ligakonkurrent und als verständnisvoller Gast, der dem HSV die Jubiläumsgala nicht verderben wollte. Rudnevs deutete eine Leistungssteigerung an.

Die üppige Choreografie auf den Rängen wies schon vor Spielbeginn auf den besonderen Charakter dieser Partie hin: Der Hamburger SV feierte seinen 125. Geburtstag. Zahlreiche geladene Gäste, zum großen Teil ehemalige Aktive aus der Vereinsgeschichte, wohnten vor Ort dem Spiel bei, um sich auf die anschließende Gala einzustimmen. In den ersten Minuten bekamen sie leicht überlegen Gäste zu sehen, die auch die erste gute Torchance erspielten. Hagguis Kopfball, nach einem Eckstoß, konnte jedoch von Adler noch auf der Linie pariert werden (9.). Die Niedersachsen waren drauf und dran, das Spiel unter Kontrolle zu bringen, als ein missglückter Abschlag Zielers dem HSV in die Karten spielte. Über Son und van der Vaart gelangte das abgefangene Leder umgehend zu Rudnevs, der in den Sechzehner stürmte und wuchtig zum 1:0 abschloss (20.). Der Lette, der sich nach mäßigem Saisoneinstieg etwas Zeit zur Akklimatisierung in der Bundesliga erbat, wies eine gesteigerte Präsenz aus. Wie auch die gesamte Gastgeberelf nach dem Führungstreffer. Hannovers Spielfluss wurde schon im Mittelfeld gestoppt und die eigene Offensive gesucht; dies allerdings ohne größere Durchschlagskraft. Ohne weitere Höhepunkte verabschiedeten sich die Teams dann in die Halbzeitpause.

Zwei gute Aktionen - Son bei seinem zurecht nicht anerkannten Treffer nur knapp im Abseits (51.) und Rudnevs zweite große Chance, in der er jedoch an Zieler scheiterte (54.) - gingen auf das Konto der Gastgeber. Dann jedoch übernahmen die 96er die Spielführung. Einem tollen Angriff der Gäste, den Ya Konan mit einem artistischen Seitfallzieher abschloss, fehlten nur Zentimeter zum Erfolg (61., links vorbei). Auch bei Abdellaoues Chance (64., über den Querbalken), die fälschlicherweise als abseits gewertet wurde, gelang es den Gästen sich in gute Schussposition zu bringen. Nur zwei Minuten später rettete Mancienne auf der Linie per Kopf den knappen Vorsprung der Hamburger. Adler machte zwei weitere Gelegenheiten der Niedersachsen zunichte (75., gegen Abdellaoue und 81., gegen Ya Konan) bevor seine Mitspieler in der Nachspielzeit auch noch einmal Torgefahr auf der Gegenseite herauf beschwörten. Unterm Strich konnte der HSV jedoch sehr zufrieden mit dem Resultat und den damit verbundenen drei Punkten sein, die sicherlich zum Gelingen der Gala beitrugen. Ein Programmpunkt dieser Veranstaltung beseitigte einen Missstand: Die vertraute Auszeichnung des besten Bundesligagoalgetters mit der Torjägerkanone wurde erst zur zweiten Saison 1964/65 installiert. Nachträglich erhielt nun Uwe Seeler, der 1963/64 mit 30 Toren souverän das Klassement anführte, ebenfalls den Lohn seiner Treffsicherheit.

André Schulin

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— Hinweisschild im Gelsenkirchener Parkstadion