Ausuferndes Mittelfeld

Herausragend beim Bremer 4:0-Erfolg: Marko Arnautovic
Neben den überfliegenden Bayern konnten sich noch Frankfurt und Schalke deutlich absetzen, derweil der Rest der Liga ein kompaktes Mittelfeld formte. Von den drei Letztplatzierten ging nur Wolfsburg leer aus.

Eintracht Frankfurt zeigte sich gut erholt von der am vorigen Spieltag eingefangenen ersten Saisonniederlage. „Es war ein gutes Spiel gegen einen sehr, sehr guten Gegner“, fand Armin Veh lobende Worte nach dem 3:1-Sieg gegen Hannover. Die mit 19 Zählern zweitplazierten Hessen hielten dank ihrer Erfolge den Rückstand des Restfeldes auf den FC Bayern in Grenzen. Beim Gastspiel in Düsseldorf hatten die Münchener derweil keine Mühe, den Bundesliga-Startrekord von acht Siegen in Folge aufzustellen. „Wir dürfen dieses Spiel nicht als Maßstab anlegen“, beeilte sich Fortuna-Coach Norbert Meier, die 0:5-Lektion wegzustecken. Einen ordentlichen Abstand zu den Verfolgern sicherten sich auch die drittplatzierten Schalker. „Wir waren ein wenig überrascht, dass Dortmund in einer anderen Ordnung gespielt hat“, ging Huub Stevens darauf ein, dass der Gegner, die unter Personalproblemen leidenden Schwarzgelben, anfangs mit einer erstmals installierten Dreierabwehrkette operierten - ein Experiment, das gegen Schalke nicht funktionierte. Alle Beteiligten des Westschlagers waren sich anschließend einig, dass der 2:1-Auswärtserfolg der Königsblauen seine Berechtigung hatte.

Der BVB behielt somit Rang vier - und bekam jede Menge neue, enge Nachbarschaft. Leverkusen, Freiburg, Mainz, Bremen und auch Stuttgart rückten von unten näher heran - bis runter zu Rang 15 waren es nicht mehr als vier Punkte Abstand. Augsburg, mit dem Punktgewinn in Nürnberg und Greuther Fürth, nach dem 3:3-Spektakel bei der TSG Hoffenheim, konnten trotz ihrer unerfreulichen Platzierungen ebenfalls halbwegs zufrieden mit dem Spieltag sein. Finster wurde es hingegen beim VfL Wolfsburg, der ans Ende des Feldes zurückfiel. Die 0:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg offenbarte eine wenig inspirierte VfL-Elf. „Nach so einer Leistung müssen wir uns jetzt die Kritik der Fußballinteressierten gefallen lassen“, wusste Felix Magath. Diese Kritik zielte auch in seine Richtung, da er Diego, der am ehesten für kreative Aktionen zuständig ist, auf der Bank ließ. Lucien Favre hatte auch keinen erfreulichen Arbeitstag: „Wir haben zu überhastet gespielt und hatten zu viele unnötige Ballverluste im Mittelfeld. Bremen konnte kontinuierlich zu Hause kontern, das geht nicht“, monierte er Konzentrationsschwächen seiner Gladbacher beim 0:4 in Bremen. Werder-Coach Thomas Schaaf lobte seine Schützlinge ob ihrer Geduld: „Es war wichtig, dass wir dies in keiner Phase des Spiels vergessen haben.“

André Schulin

Bundesliga
- 8. Spieltag

Freitag, 19.10.2012
1:139'
2:167'
2:284'
3:289'
3:390'
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 22200 · Schiedsrichter: Daniel Siebert ( Berlin )
Samstag, 20.10.2012
0:114'
0:248'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 80600 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:043'
1:158'
1:276'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 28100 · Schiedsrichter: Peter Sippel
0:140'
0:284'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 25100 · Schiedsrichter: Robert Hartmann
1:05'
2:019'
3:183'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 50500 · Schiedsrichter: Christian Dingert ( Gries )
0:128'
0:236'
0:355'
0:486'
0:587'
ESPRIT arena (Düsseldorf) · Zuschauer: 54000 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
1:037'
3:076'
4:086'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 42100 · Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck
Sonntag, 21.10.2012
0:130'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 53100 · Schiedsrichter: Tobias Welz ( Wiesbaden )

Ich hätte auch gerne mal in Lever­kusen gespielt – auf rechts Bernd Schneider, vor mir Ulf Kirsten und neben mir Zé Roberto. Das hätte mit Sicher­heit gut aus­ge­sehen.

— Ansgar Brinkmann in einem Karriere-Interview mit 11 FREUNDE.