Bayer feiert besonderen Sieg

Von den fünf Auswärtssiegen des Spieltags war der Leverkusens vorab am wenigsten zu erwarten, der Mönchengladbachs nach dem 0:2-Rückstand in Hannover unwahrscheinlich. Wolfsburgs Kicker zeigten nach dem Trainerwechsel eine Reaktion und gewannen deutlich. Hoffenheims Defensive blieb durchlässig.

Kurioser hätte Bayern Münchens erste Saisonniederlage schwerlich besiegelt werden können: Sam spielte beim 2:1-Treffer „Doppelkopf“ mit Boateng und Neuer konnte dem Ball ob der grob veränderten Flugbahn nur hinterherschauen. „Die Niederlage wird uns nicht umwerfen“, erklärte Jupp Heynckes; auf jeden Fall brachte sie die souveräne Tabellenführung des FCB nicht in Gefahr. Für die Leverkusener beendete der „besondere Sieg“ (Sascha Lewandowski) eine lange Misserfolgsserie bei Münchner Dienstreisen. Frankfurt verlor seine Rolle als erster Bayern-Verfolger, diese Position übernahm der FC Schalke, der sich zu einem mühsamen 1:0-Sieg gegen Nürnberg quälte. Dortmund, mit einem unter winterlichen Bedingungen erkämpften Arbeitssieg in Freiburg und Leverkusen hielten ihre Positionen auf internationalen Startplätzen, während sich Mainz als Sechstplatzierter dazu gesellte. Die 05er erhöhten durch ihre drei Treffer, alle durch Szalai erzielt, die Verunsicherung der Hoffenheimer Defensive, die mit 20 Gegentoren die löchrigste der Liga repräsentiert. „Wir machen es den Gegnern zu einfach“, schimpfte Compper.

Hannover 96 schaltete zu früh ab. „Bis zur 70. Minute sah es nicht so aus, dass wir als Verlierer den Platz verlassen“, meinte Mirko Slomka. Die Gäste aus Mönchengladbach hatten die Sache aber längst noch nicht aufgegeben und drehten einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Erfolg. Hannovers Platzierung im Europapokalbereich war damit vorerst passè. Lucien Favre: „Es geht manchmal schnell im Fußball.“ Ganz schnell, nämlich im ersten Spiel nach Felix Magaths Demission, fanden die „Wölfe“ ihren Biss wieder und putzten Fortuna Düsseldorf auswärts mit 4:1 weg. „Wir waren sehr aggressiv und laufstark, das war der Schlüssel“, begründete Lorenz-Günther Köstner den klaren Erfolg. „Es ist das Größte, in der Bundesliga zu trainieren. Ich würde lügen, wenn ich etwas anderes sage. Aber ich habe kein Problem, ins zweite Glied zurück zu rücken, wenn VW anders plant“, erklärte der erneut als Interimslösung eingesetzte Übungsleiter, der bis dahin die Wolfsburger U 23 betreute. Da Augsburg (0:2 gegen den Hamburger SV) und Greuther Fürth (1:1 gegen Werder) nicht gewannen, konnte der VfL das Tabellenende verlassen.

André Schulin