Club und Sportclub noch sieglos

Mainz stoppte seine Negativserie, Hannover kassierte seine erste Heimniederlage und Gladbach eroberte Platz vier zurück. Die drei Spitzenteams gewannen im Gleichschritt.

„Wenn man die Tore nicht macht, kann man so ein Spiel auch nicht gewinnen. Schlimmer wäre es aber, wenn wir gar keine Chancen gehabt hätten“, tröstete sich Thomas Schneider über die 1:1-Punkteteilung des VfB gegen den Club hinweg. Beide Südklubs hielten ihre Tabellenpositionen. Für Gertjan Verbeek („Das Ergebnis ist nicht so schlecht“), Nürnbergs neuen Coach, war das gut anschaubare Match ein ordentlicher Einstand, auch wenn der erhoffte erste Saisondreier ausblieb. Auf den wartete weiterhin auch der SC Freiburg vergeblich. „Ich weiß, was ich falsch gemacht habe“, räumte SC-Keeper Baumann unumwunden ein, dass er bei der 0:3-Pleite gegen den Hamburger SV gewiss nicht seinen besten Tag hatte. Die Breisgauer (5 Punkte) konnten ihre Lage dementsprechend nicht verbessern, dasselbe galt für Schlusslicht Eintracht Braunschweig (4). Die Niedersachsen erfreuten sich beim Gastspiel in Mainz des höheren Ballbesitzes, die Treffer zum 2:0-Endstand machte jedoch FSV-Stürmer Okazaki. „Ich weiß nicht, ob Erleichterung das richtige Wort ist. Wir sind sehr froh“, kurvte Thomas Tuchel verbal um den Fakt herum, dass die 05er ihre Serie von sechs sieglosen Spielen beendeten. Werder, Frankfurt und Augsburg wurden in der Tabelle überholt.

Die Europapokal-Ränge vier bis sechs wurden neu besetzt. Hertha rutschte durch die knappe 2:3-Niederlage von München auf fünf herunter und Schalke fiel nach der 1:3-Niederlage im Derby gegen den BVB ganz raus (Platz sieben). Gladbach schoss durch seinen überzeugenden 4:1-Triumph über Frankfurt wieder auf Rang vier hoch, während Wolfsburg dank seines 3:0-Erfolges gegen harmlose Bremer Platz sechs belegte. Vom Führungstrio der Liga fuhr Borussia Dortmund den am wenigsten gefährdeten Dreier ein. Mehr Kopfzerbrechen als der Revier-Rivale Schalke bereiteten den „Schwarzgelben“ an diesem Tag Teile der eigenen Fans, die Feuerwerkskörper in die Ränge schossen. „Dafür muss man sich schämen“, sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. „Ich möchte mich dafür ganz offiziell beim FC Schalke 04 entschuldigen“. Leverkusen verdiente sich seinen 2:1-Sieg gegen Augsburg durch eine Steigerung in der zweiten Hälfte, derweil der FC Bayern auch nach dem Seitenwechsel sich seines Erfolges über die Hertha erst nach dem Abpfiff sicher sein konnte. „Es war ein gutes Auswärtsspiel …“, erklärte Jos Luhukay. „Die Einwechslungen haben das Spiel entschieden“, meinte der Berliner Übungsleiter, wohl wissend, dass der FCB aufgrund von Verletzungen zu frühen Wechseln gezwungen war. Hannover 96 war im Spiel gegen Hoffenheim dazu gezwungen, lange Zeit in Unterzahl zu spielen (13., Gelb-Rot für Diouf/64. Rot für Marcelo). Mirko Slomka war wegen dieser Entscheidungen verärgert: „Trotzdem müssen wir unsere Emotionen besser im Griff haben. Darüber müssen wir reden“, kündigte er Gesprächsbedarf mit seinen Spielern an. Hoffenheim überholte die punktgleichen "Roten" und sprang in die vordere Tabellenhälfte. Eine Niederlage erlitt die TSG in Sachen "Phantomtor" - das DFB-Sportgericht lehnte eine Wiederholung der Partie Leverkusen vs. Hoffenheim ab. "Die Frage ist nicht, ob uns das Urteil unter sportlichen Gesichtspunkten gefällt oder nicht. Unter rechtlichen Gesichtspunkten gibt es aber keine Alternative", führte Hans E. Lorenz, der Gerichts-Vorsitzende, aus.

André Schulin