Braunschweig punktet

Dortmund feierte seinen fünften Dreier, Wolfsburg beschwerte sich über seine vierte Rote Karte und Augsburg tauchte nach neuer Vereinsbestmarke von drei Siegen am Stück in den internationalen Startplätzen auf. Stuttgart verbesserte sich auf Rang 10, derweil Braunschweig die Null vom Punktekonto wegradierte.

„Heute hätte ich gern drei Punkte gehabt“, meinte Torsten Lieberknecht nach dem 1:1-Remis gegen den Club. Braunschweigs Übungsleiter freute sich zwar, dass seine „Löwen“ endlich den ersten Zähler der Saison erkämpft hatten, doch stand einem Dreier des Aufsteigers lediglich Nürnbergs hervorragend parierender Schlussmann Raphael Schäfer im Weg. Somit warteten beide Teams weiterhin auf den ersten Sieg. Gleiches galt für die Freiburger, die sich auswärts beim FC Augsburg trotz einer Führung noch 1:2 geschlagen geben mussten. „Der Sieg von Augsburg war verdient, auch wenn es nicht schön ist, wenn man das 1:2 so kurz vor Schluss bekommt“, räumte Christian Streich ehrlich ein. Drei Nordklubs rückten nach Abschluss des 5. Spieltags näher an die Abstiegsränge heran: Der Hamburger SV, Werder Bremen und der VfL Wolfsburg. Die „Rothosen“ gingen im Angriffswirbel der Dortmunder mit 2:6 unter (Thorsten Fink: „Es gab zwölf Minuten, von denen ich sage, die waren in Ordnung“), bei Werder kumulierten sich diverse Fehlleistungen zu einer 0:3-Heimpleite gegen Frankfurt (Robin Dutt: „Insgesamt bin ich über das heutige Auftreten schon verärgert“) und die „Wölfe“ konnten nicht Schritt halten, als Leverkusen nach dem Seitenwechsel die Schlagzahl erhöhte. Zudem sah sich VfL-Coach Dieter Hecking nach Gustavos Platzverweis zu einer Klarstellung genötigt: „Für uns war es die vierte Rote Karte im fünften Spiel. Dabei haben wir in allen Spielen nur fünf Foulspiele gemacht. Ich muss klarstellen, dass wir keine unfaire Mannschaft haben“.

Robert Lewandowski musste nicht erst klarstellen, dass Dortmunds Erfolg gegen den HSV hoch verdient war; zu offensichtlich hatten die Borussen trotz zweier Gegentreffer die Gäste im Griff. „Wir hätten sogar noch mehr Tore schießen können. Aber natürlich sind wir mit dem 6:2 zufrieden“, strahlte der Pole, der wie Aubameyang zweifacher Torschütze des Kantersieges war. Der fünfte Sieg im fünften Spiel ermöglichte den Schwarzgelben die Verteidigung der Tabellenführung, vor dem FC Bayern (2:0 gegen Hannover) und Leverkusen (3:1 gegen Wolfsburg). Als Exot im oberen Tabellendrittel tauchte auf einmal der FC Augsburg auf, der nach seinem dritten Sieg in Serie auf Platz sechs vorpreschte. „Wir sind alle überglücklich, dass wir jetzt schon so viele Punkte haben, wie in der kompletten letzten Hinrunde“, erklärte Tobias Werner, der Siegtorschütze. Tabellarisch aufwärts ging es zudem für Hoffenheim (2:1 gegen Gladbach), Schalke (1:0 in Mainz) und Stuttgart. Der VfB kam zu einem glücklichen 1:0-Auswärtssieg bei der Hertha. „In der Offensive haben wir sicherlich zu wenig Zählbares gemacht, aber dafür hatten wir einen überragenden Torhüter“, beurteilte Sportdirektor Fredi Bobic die Partie korrekt. „Sven Ulreich hat vor allem in der zweiten Hälfte alles pariert, was auf ihn zukam“, erkannte auch Hertha-Coach Jos Luhukay, woran sein Team in erster Linie gescheitert war.

André Schulin