Mit seinem letzten Aufgebot hat Titelverteidiger Bayern München Anschluss an Tabellenführer Borussia Dortmund gehalten. Der stark ersatzgeschwächte Rekordmeister gewann das Topspiel am Samstagabend bei DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt 3:0 (1:0) und eroberte erstmals seit dem neunten Spieltag Tabellenplatz zwei in der Fußball-Bundesliga. Der Rückstand auf den BVB beträgt allerdings immer noch sechs Punkte.
Franck Ribery (35./79.), der schon am Mittwoch das Siegtor gegen RB Leipzig zum 1:0 erzielt hatte, und
Rafinha (89.) trafen zu den Münchner Treffern.
Bei der Rückkehr von Bayern-Trainer
Niko Kovac, der die Eintracht im vergangenen Mai zum Pokaltriumph gegen München geführt hatte, stellte sich der Kader der Gäste quasi von selbst auf. Etliche Leistungsträger fehlten ohnehin schon verletzt, und weil auch noch
Mats Hummels beim Aufwärmen eine Gelenkblockade im Rücken erlitt, saßen nur noch vier Feldspieler auf der Bayern-Bank - darunter in
Lars Lukas Mai (18) und
Meritan Shabani (19) zwei Teenager.
Entsprechend witterte die Eintracht früh ihre Chance. Die Gastgeber, die vor allem durch ihre famosen Auftritte in der Europa League auf eine starke Hinrunde zurückblicken, traten gegen zunächst zu passive Bayern von Beginn an mit breiter Brust auf. Danny da Costa (8.), Sebastien
Haller (8.) und
Luka Jovic (11.) vergaben aber beste Gelegenheiten.
Der Rekordmeister hielt vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena zwar aggressiv dagegen, der sonst so souveräne Münchner Spielaufbau wurde aber immer wieder gestört. Pech hatte der Titelverteidiger, als Frankfurts Nationaltorwart
Kevin Trapp gegen
David Alaba (13.) und nach der anschließenden Ecke mit zwei Weltklasse-Paraden gegen Javi Martinez und
Thomas Müller rettete.
Altmeister Ribery, der nach Vorlage von
Robert Lewandowski auf der Höhe des Elfmeterpunktes frei zum Abschluss kam und Trapp keine Chance ließ, traf in seinem dritten Bundesliga-Spiel in Folge. Das war dem Franzosen zuletzt 2015 gelungen. Der Routinier schnürte seinen zehnten Doppelpack in der Bundesliga.
Die Eintracht, die auf den kroatischen Vize-Weltmeister
Ante Rebic sowie auf die Defensiv-Anker
Makoto Hasebe und
David Abraham verzichten musste, verkraftete den Rückschlag nur schwer. Zudem war für
Mijat Gacinovic das 100. Pflichtspiel für Frankfurt noch vor der Pause verletzungsbedingt beendet (42).
Müller traf zwei Minuten später nur die Latte.
Nach dem Wiederanpfiff verwalteten die Gäste zunächst souverän die Führung. Frankfurt hatte Mühe, an die starke Anfangsphase der ersten Halbzeit anzuknüpfen. Erst nach gut einer Stunde der hitziger werdenden Partie wurde das Team von Trainer Adi
Hütter wieder etwas mutiger. Jovic traf aber nur das Außennetz (71.).
(sid)