Bayern München hat im Titelkampf mit einem hart erkämpften Arbeitssieg vorgelegt und den Druck auf Verfolger Borussia Dortmund erhöht. Der deutsche Rekordmeister rang Werder Bremen nach über halbstündiger Überzahl etwas glücklich mit 1:0 (0:0) nieder und fügte den tapferen Hanseaten die erste Pflichtspielniederlage 2019 zu.
Damit liegen die kaum überzeugenden Bayern zumindest vorübergehend vier Punkte vor dem BVB, der am Ostersonntag (15.30 Uhr/Sky) zum SC Freiburg muss. Auch die Gelb-Rote Karte gegen den Bremer Abwehrspieler Milos
Veljkovic (58., wiederholtes Foulspiel) half den lange Zeit uninspirierten Münchnern zunächst nicht. Erst ein von
Davy Klaassen abgefälschter Distanzschuss von
Niklas Süle (75.) ebnete vier Tage vor dem erneuten Treffen in Bremen zum Pokal-Halbfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) den Weg.
Robert Lewandowski traf die Latte (79.).
Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena erwies sich Bremen als der erwartet unangenehme, weil gut organisierte Gegner. Die Werder-Raute im Mittelfeld zog sich bei gegnerischem Ballbesitz zu einer zweiten Viererkette zusammen, indem sich Spielmacher Maxi
Eggestein fallen ließ. Auf diese Weise verdichtete der Gast geschickt die Räume im Zentrum. Über Außen fehlte den Bayern die Präzision, anfangs brachten
Serge Gnabry und
Kingsley Coman ihr Tempo zu wenig zielführend ein.
Ein Kopfball von Javi Martinez (8.) blieb zunächst die einzige gefährliche Aktion der Münchner. Richtig brenzlig für Bremen wurde es erst nach einem gefühlvollen Heber von
Thiago auf Gnabry, dessen Schuss aus der Drehung Torhüter
Jiri Pavlenka mit dem Fuß gedankenschnell parierte (26.). Erneut Gnabry verzog nach einem Alleingang über rechts (44.).
Auf der anderen Seite kam Bremen gegen zumindest ballsichere Bayern nur sehr selten in Umschaltsituation. Die Abwehr mit Torwart
Sven Ulreich und Jerome
Boateng, die die verletzten
Manuel Neuer und
Mats Hummels ersetzten, wurde deshalb kaum geprüft.
In der zweiten Halbzeit erhöhte der Rekordmeister die Schlagzahl. Veljkovic blockte einen Schuss von Coman in höchster Not ab (52.), Pavlenka rettete mit Hilfe des rechten Pfostens gegen Gnabry (54.) und stark gegen Lewandowski (57.).
Dann flog Veljkovic nach einem Ellbogenschlag im Luftduell mit dem aufgerückten Süle vom Platz. Bayern-Coach
Niko Kovac brachte umgehend den offensiveren
Leon Goretzka (für Javi Martinez), sein Kollege
Florian Kohfeldt reagierte mit der Einwechslung von
Sebastian Langkamp (für
Kevin Möhwald), um die Vierer-Abwehrkette zu erhalten.
Auch
David Alaba (69.) scheiterte an Pavlenka,
Thomas Müller köpfte aus kurzer Distanz neben das Tor (70.). Dann machte der Kapitän für
Franck Ribery Platz, Gnabry rückte in die Mitte. Doch es war Süle, der von dort aus 18 Metern traf.
(sid)