Blitz-Rückstand,Verletzungsschock für Niklas Süle - und dann der späte Nackenschlag. Bayern München hat im bayerisch-schwäbischen Derby beim FC Augsburg Abwehrchef Süle und erneut wertvolle Punkte verloren. Der Nationalspieler zog sich beim 2:2 (1:1), das Augsburgs Alfred Finnbogason mit seinem späten Tor sicherstellte (90.+1), vermutlich eine schwere Verletzung am linken Knie zu. Süle verließ noch während des Spiels auf Krücken das Stadion.
Marco Richter brachte den FCA nach nur 27 Sekunden in Führung. Doch
Robert Lewandowski (14.) mit seinem zwölften Saisontor und der starke
Serge Gnabry (49.) wendeten das Blatt. Der FCA schlug jedoch noch einmal zurück, mit einem Abstaubertor erzwang Finnbogason den Punktgewinn für seine Mannschaft. Zuvor hatte Torhüter
Manuel Neuer in der 89. Minute einen Distanzschuss von
Max pariert.
Für die Bayern begann die Begegnung vor 30.660 Zuschauern in der ausverkauften WWK-Arena mit einem doppelten Schock. Nach Zusammenspiel mit
Rani Khedira traf Richter volley gegen die unsortierte Münchner Abwehr. Dann verletzte sich Süle beim Duell mit
Florian Niederlechner (9.), den keine Schuld traf. Der Nationalspieler hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Knie, in dem er sich 2014 das Kreuzband gerissen hatte. Für ihn kam
David Alaba (12.), Lucas Hernandez rückte von links ins Abwehrzentrum.
Der französische Weltmeister hatte den Vorzug vor Jerome
Boateng in der Startelf erhalten, in der erstmals in dieser Saison auch Javi Martinez stand. Für
Thomas Müller war dagegen zum sechsten Mal in Folge nur auf der Bank Platz. Er wurde von den Bayern-Fans gefordert und kam spät (80.). "Wir sind beim FC Bayern und leben in einer Leistungsgesellschaft mit großem Konkurrenzkampf", sagte Trainer
Niko Kovac bei Sky: "Ich sehe da überhaupt kein Problem."
Verlassen konnte sich der Coach wie gewohnt auf Lebensversicherung Lewandowski. Der Pole nutzte seine erste Chance nach Gnabrys Flanke per Kopf zum Ausgleich. Damit hat er wie zuvor nur der frühere Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang (2015/16) an jedem der ersten acht Spieltage mindestens einmal getroffen.
Die Bayern kamen nach dem 1:1 etwas stärker auf. Gnabry traf den Pfosten (39.), Thiagos Schuss wurde von
Tin Jedvaj vor der Linie geklärt (40.). Doch der FCA fand immer wieder Lücken in der anfälligen Gäste-Defensive. Richter, der nach Oberschenkelproblemen zurück in der Anfangsformation war, hätte das beinahe bestraft (45.).
Nach Gnabrys sehenswertem Schlenzer zur Gästeführung hätte der weitgehend blasse
Philippe Coutinho auf Zuspiel des Flügelspielers erhöhen müssen (52.). Gnabry (60.), Lewandowski (62.) und
Kingsley Coman (79.) vergaben in einer zunehmend einseitigen Partie weitere Gelegenheiten.
(sid)