Erster Titel für Chelsea

Sicherer Elfmeterschütze: Andrew Johnson von Crystal Palace
Der Tabellenführer gewann den Ligapokal durch ein 3:2 nach Verlängerung gegen Liverpool. Derweil verkürzte ManU den Rückstand zum Platz an der Sonne auf sechs Zähler. Für Arsenal ging dagegen das Tief nach dem 1:3 in München nahtlos weiter. Everton konservierte den vierten Rang. Middlesbrough und Charlton nahmen sich im Kampf um den UEFA-Pokal-Platz gegenseitig die Punkte weg. Crystal Palace gelang ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf.

Das Finale des englischen Ligapokals bestritten an diesem Wochenende Tabellenführer FC Chelsea und der FC Liverpool. Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit sicherten sich die Blues in der Verlängerung mit 3:2 den Titel. Gleichzeitig war es der erste sichtbare Erfolg der millionenschweren Investitionen von Abramovich. Danach sah es allerdings lange Zeit nicht aus. Es war noch keine Minute im Millennium-Stadium von Cardiff gespielt, da führten die Reds durch einen Volleyschuss von Riise mit 1:0. Der Spitzenreiter enttäuschte nach der Niederlage in Barcelona in der ersten Halbzeit, wurde aber mit der Hereinnahme von Gudjohnson in der zweiten Halbzeit deutlich gefährlicher. Doch ein glänzend aufgelegter Dudek verhinderte zunächst den Ausgleich. In der Schlussphase wurde Steven Gerrard zum großen Unglücksraben. Zunächst vergab er bei einem der seltenen Konter das 2:0, ehe er auf der anderen Seite nach einem Freistoß per Kopf ins eigene Netz traf (79.). Danach war die Moral bei Liverpool spürbar gebrochen. Die entscheidenden Treffer für die überlegenen Blues fielen im zweiten Durchgang der Nachspielzeit. Drogba (107.) und Kezman (112.) sorgten für klare Verhältnisse. Der Anschlusstreffer von Nunez hatte kurze Zeit später nur noch statistischen Wert. Für Liverpool war es eine bittere Niederlage.

Trotz der Rückkehr von Ruud van Nistelrooy in die Startformation war Wayne Rooney der große Held in Old Trafford. Zwei Treffer des Jungstars ermöglichten Manchester United ein verdientes 2:1 gegen den FC Portsmouth. Nach dem verpatzten Spiel gegen Milan starteten die Red Devils sehr engagiert und gingen bereits nach acht Minuten in Führung. Eine Flanke von Neville verwandelte Rooney unbedrängt. Danach schalteten die Gastgeber jedoch mehrere Gänge zurück, so dass die Begegnung gegen harmlose Pompeys bis zur Pause erheblich verflachte. Dafür begann die zweite Halbzeit für die Gäste mit einem Traumstart. O´Neil war nach einer unglücklichen Abwehraktion von Wes Brown mit einem Distanzschuss zum überraschenden Ausgleich erfolgreich (47.). Es folgte ein unermüdliches, aber nicht immer durchdachtes Anrennen der Gastgeber. Die Mühen wurden spät belohnt, als Rooney nach Zuspiel von van Nistelrooy dynamisch in den Strafraum eindrang und aus kurzer Distanz gegen einen schlecht reagierenden Chalkias den Siegtreffer markierte. Mit dem sechsten Erfolg in Serie hat die Ferguson-Elf den Rückstand zu Chelsea auf sechs Punkte verkürzt.

Nach dem 1:3 in München kam der FC Arsenal auch beim FC Southampton nicht über ein 1:1 hinaus. Der Rückstand zu ManU ist durch das Remis auf vier Zähler angewachsen. Bei den abstiegsgefährdeten Saints fanden die Gunners nur schwer ins Spiel. Die Gastgeber überzeugten dagegen mit einer starken Anfangsphase. Erst nach einigen Minuten war der Meister besser sortiert und bestimmte fortan den Spielverlauf. Als Prutton in der 45. Minuten des Feldes verwiesen wurde, nutzte Arsenal seine numerische Überlegenheit noch vor dem Wechsel aus. Nach Vorarbeit von Henry war Ljungberg per Abstauber erfolgreich. In der zweiten Halbzeit war die Überzahl für die Gäste nur von kurzer Dauer, da van Persie bereits in der 52. ebenfalls die Ampelkarte sah. Der Außenseiter schöpfte dadurch neuen Mut, doch erst ein Fehler von Lehmann ermöglichte den Ausgleich durch Crouch. Nach einer Ecke hatte sich die deutsche 1b beim Herauslaufen verschätzt, so dass der lange Mittelstürmer aus sechs Metern problemlos zum umjubelten Ausgleich einnickte (67.). Gute Paraden von Smith und eine Abseitsstellung von Cole verhinderten den späten Siegtreffer des Favoriten. Für Southampton vergrößerte sich der Abstand zum rettenden Ufer trotz des Achtungserfolges.

Der FC Everton sicherte mit einem 3:1 bei Aston Villa den vierten Champions-League-Platz nachhaltig. Der Abstand zum Fünften, Liverpool, ist auf acht Punkte angewachsen. Tim Cahill und Leon Osman waren die entscheidenden Spieler auf Seiten der Gäste und an allen drei Toren beteiligt. Zudem war es der erste Sieg im Villa Park seit April 1987. Nach einem guten Beginn für die Gastgeber übernahmen die Toffees schnell das Kommando und gingen nach Vorarbeit von Cahill durch Osman verdient in Führung (17.). Bis zur Pause mussten sie bei teilweise klarer Überlegenheit nur bei einem Pfostenschuss von Solano zittern (29.). Mit viel Dampf kamen beide Teams aus den Kabinen und boten den Zuschauern zwei Tore in den ersten drei Minuten. Nur Sekunden nach Wiederbeginn war es erneut Solano, der diesmal allerdings einen Abstauber zum Ausgleich einnetzte. Die Freude auf Seiten der Gastgeber war jedoch nur von kurzer Dauer, denn bereits zwei Minuten später erzielte Cahill nach starker Vorarbeit von Bent per Kopf das 1:2. In den nächsten Minuten verhinderte nur der gut aufgelegte Sörensen zwischen den Pfosten einen höheren Rückstand. Doch beim zweiten Treffer von Osman war auch er machtlos (67.). Damit war die Partie frühzeitig entschieden.

Im Kampf um den UEFA-Cup-Platz trafen der FC Middlesbrough und Charlton Athletic aufeinander. Das 2:2 brachte am Ende kein Team entscheidend weiter, denn Liverpool verteidigte mit einem Nachholspiel in der Hinterhand den begehrten fünften Platz knapp. Die Partie war nach der Gäste-Führung von Holland (14.) ein einziger Sturmlauf der Boros. Bis zur Schlussphase verhinderte nur Addicks-Keeper Dean Kiely mehrere Gegentreffer. Zu Beginn einer dramatischen letzten Viertelstunde brach Riggott mit einem Abstauber den Bann für die Gastgeber(74.). Das Spiel wogte danach hin und her. Zehn Minuten vor dem Ende klärte Queudrue eine Flanke von Hreidarsson nur unzureichend, so dass Bartlett zur erneuten Gäste-Führung erfolgreich war. Der unglückliche Verteidiger war in der 86. Minute auf der anderen Seite immerhin Vorbereiter des Ausgleichs. Der eingewechselte Graham profitierte von der langen Hereingabe per Kopf.

Zwei Elfmeter von Goalgetter Andrew Johnson sicherten Crystal Palace ein 2:0 gegen Birmingham City. Gleichzeitig verschafften sich die Gastgeber Luft im Abstiegskampf und schnuppern bereits am unteren Mittelfeld. Besondere Brisanz erhielt das Spiel durch die Rückkehr von Trainer Steve Bruce, der vor wenigen Jahren sein Engagement im Selhurst Park mitten in der Saison aufgab. Davon war allerdings in der ersten Halbzeit wenig zu spüren. Die etwas besseren Gäste gerieten durch den ersten Strafstoß von Johnson kurz vor dem Wechsel unglücklich in Rückstand (41.). Die Führung hatte dem Abstiegskandidat Selbstvertrauen verliehen, so dass sich die zweite Halbzeit mit Vorteilen für die Gastgeber gestaltete. Es bedurfte jedoch einer weiteren Regelwidrigkeit von Upson im eigenen Strafraum, bevor Johson erneut vom Punkt für die Entscheidung sorgte (67.).

Kai Endres

Premier League
- 28. Spieltag

Samstag, 26.02.2005
1:168'
Zuschauer: 31800 · Schiedsrichter: Alan Wiley
0:116'
1:348'
1:267'
Zuschauer: 40200 · Schiedsrichter: Graham Poll ( Tring )
1:041'
2:068'
Zuschauer: 23400 · Schiedsrichter: Phillip Dowd
Zuschauer: 35900 · Schiedsrichter: Neale Barry
1:08'
1:147'
2:181'
Zuschauer: 68000 · Schiedsrichter: Mark Halsey
Sonntag, 27.02.2005
1:035'
Zuschauer: 50400 · Schiedsrichter: Stephen Dunn
1:174'
1:280'
2:286'
Zuschauer: 29600 · Schiedsrichter: Mike Riley ( Leeds )
Montag, 28.02.2005
1:012'
2:015'
2:125'
Zuschauer: 24300 · Schiedsrichter: Rob Styles
Dienstag, 15.03.2005
1:026'
Zuschauer: 41700 · Schiedsrichter: Neale Barry
Mittwoch, 16.03.2005

Es heißt, er würde mit der Presse nicht zurecht kommen, sei arrogant und außerdem ein Säufer. Wenn Sie mich fragen: Er hat alles, was man braucht.

— George Best über Paul Gascoigne.