Red Devils on fire

Mit vier Treffern nach drei Spielen exzellent in die Saison gestartet: Pompey-Stürmer Kanu
ManU setzte seinen optimalen Start in die neue Spielzeit nahtlos fort. Nur Portsmouth, Everton, Aston Villa und Chelsea konnten noch folgen. Liverpool blieb in Lauerstellung. Arsenal und Blackburn warteten weiter auf den ersten Saisonsieg.

An der Tabellenspitze fügte Manchester United seinem Siegeszug mit dem 2:1 beim FC Watford einen weiteren Dreier hinzu. Die Red Devils erteilten dem Aufsteiger eine Lehrstunde in Sachen Effektivität, da sie trotz ausgeglichener Spielanteile die Mehrzahl an klaren Chancen besaßen. Eine davon nutzte Silvestre zur Gäste-Führung (12.). Gut zwanzig Minuten später war der Verteidiger auch am Ausgleich maßgeblich beteiligt, als er sich auf der linken Abwehrseite von Young auswackeln ließ. Den anschließenden Flachpass in den Fünfer drückte Francis mühelos ein. Dem verdienten Remis zur Pause folgte die frühe Entscheidung im zweiten Durchgang. Die Hornets ließen durch Henderson die große Möglichkeit zur Führung liegen, um im direkten Gegenzug die Quittung zu erhalten. Giggs spritzte in einen Rückpass des eingewechselten Springs, umkurvte Torhüter Lee und netzte locker ein (52.). Den knappen Vorsprung schaukelte die Ferguson-Elf routiniert über die Zeit.

Das ebenfalls noch ungeschlagene Trio hinter ManU wurde angeführt vom FC Portsmouth, der den FC Middlesbrough mit einem beeindruckenden 4:0 im Riverside Stadium in die Realität zurück holte. Fünf Tage nachdem die Teesiders zum Stolperstein für Chelsea geworden waren, wurden sie von den afrikanischen Stürmern Kanu and Benjani Mwaruwari zerpflückt. Kanu sorgte für das erste und vorentscheidende dritte Tor (7., 57.). Ein Kopfball von Mwaruwari hatte zwischenzeitlich erhöht (50.). Svetoslav Todorov streute mit seinem Treffer in der Nachspielzeit noch zusätzliches Salz in die Wunden der Boros.

Gleichauf mit den Pompeys rangierten Aston Villa und der FC Everton. Den Toffes gelang in Unterzahl ein 2:0-Erfolg an der White Hart Lane. Gastgeber Tottenham Hotspur fand kaum ein Mittel gegen die Merseysiders. Daran änderte auch die Gelb-Rote Karte für Kilbane nichts (31.). Selbst in Unterzahl war Everton überlegen. Ein Eigentor von Davenport (52.) und Mittelstürmer Johnson (65.), der gerade für die Nationalmannschaft nominiert wurde, brachten den Dreier schließlich unter Dach und Fach. Ähnlich problemlos gestaltete sich das 2:0 von Aston Villa gegen Newcastle United. Unter den Augen von Milliardär und Mehrheitsaktionär Randy Lerner sorgten Luke Moore (3.) und Juan Pablo Angel (38.) für den souveränen Erfolg der O´Neill-Truppe.

Bei der Liga-Premiere von Michael Ballack und Khalid Boulahrouz fand der FC Chelsea bei den Blackburn Rovers wieder auf die Siegerstraße. Der unerwarteten Niederlage in Middlesbrough folgte ein zurückhaltender erster Durchgang im Ewood Park. Da auch von den Rovers keine Gefahr ausging, blieb es zur Pause torlos. Kurz nach Wiederbeginn leistete sich Blackburn-Neuzugang Ooijer ein blödes Foul an Terry im Strafraum, das Lampard vom Punkt bestrafte (50.). Mit der Führung im Rücken kontrollierten die Blues das Geschehen und legten in Person von Drogba entscheidend nach (81.). Der Meister hielt durch diesen Erfolg Kontakt zur Spitze.

West Ham United misslang beim FC Liverpool die Revanche für das verlorene FA Cup-Finale. Dabei gingen die Hammers bei ihrem Gastspiel an der Anfield Road sogar aus heiterem Himmel in Führung, als Zamora ein Flankenversuch über den Schlappen rutschte und in der kurzen Ecke einschlug (12.). Harewood hätte wenig Zeit später erhöhen können, verzog jedoch knapp. Die Reds waren insgesamt überlegen, aber in letzter Konsequenz fehlte zunächst die Durchschlagskraft. Diesen Eindruck wischte erst ein fulminanter Distanzschuss von Agger weg. Der Knaller des Dänen schlug unhaltbar im Winkel ein (41.). Das erste Anzeichen von Kombinationsfußball nutzte Crouch Sekunden vor der Pause zum 2:1. Auch die zweite Hälfte gehörte zumeist Liverpool. Doch Boyer hätte den Augleich machen müssen, als er freistehend aus sechs Metern nur den Außenpfosten traf.

Vier Teams gelang am dritten Spieltag der erste Saisonsieg. Manchester City gewann dank eines verwandelten Elfmeters von Joey Barton mit 1:0 gegen den FC Arsenal. Die weiterhin sieglosen Gunners waren optisch überlegen, hatten aber kein Schussglück. Mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse jubilierten auch der FC Fulham und Wigan Athletic. Den Cottagers genügte gegen Neuling Sheffield United ein traumhaftes Freistoßtor von Bullard aus 30 Metern (40.). Fast zur gleichen Zeit war Oldie Emile Heskey für die Latics gegen Aufsteiger FC Reading erfolgreich. Beim 2:0 von Charlton Athletic gegen die Bolton Wanderers war aus der ersten Halbzeit nur die Rote Karte für Addicks-Verteidiger Hreidarsson zu vermerken (28.). Und hätte Diouf nach der Pause den an ihm selbst verschuldeten Elfmeter verwandelt (57.), Bolton wäre wahrscheinlich nicht mit leeren Händen nach Hause gefahren. Doch ein Doppelpack von Bent (65., 85.) besiegelte schließlich das Schicksal der Gäste.

Kai Endres

Premier League
- 3. Spieltag

Samstag, 26.08.2006
1:142'
2:145'
Anfield Road (Liverpool) · Zuschauer: 44000 · Schiedsrichter: Alan Wiley
1:134'
1:252'
Vicarage Road (Watford) · Zuschauer: 19500 · Schiedsrichter: Phillip Dowd
1:065'
2:085'
The Valley (London) · Zuschauer: 23600 · Schiedsrichter: Michael Dean ( Wirral )
1:038'
JJB Stadium (Wigan) · Zuschauer: 14600 · Schiedsrichter: Mike Riley ( Leeds )
1:040'
Craven Cottage (London) · Zuschauer: 18400 · Schiedsrichter: Graham Poll ( Tring )
0:153'
0:266'
White Hart Lane (London) · Zuschauer: 35500 · Schiedsrichter: Mark Halsey
1:041'
City of Manchester Stadium (Manchester) · Zuschauer: 40700 · Schiedsrichter: Uriah Rennie
Sonntag, 27.08.2006
1:03'
Villa Park (Birmingham) · Zuschauer: 35100 · Schiedsrichter: Howard Webb ( Rotherham )
0:150'
0:281'
Ewood Park (Blackburn) · Zuschauer: 19400 · Schiedsrichter: Mark Clattenburg ( Seaham )
Montag, 28.08.2006
0:250'
BT Cellnet Riverside (Middlesbrough) · Zuschauer: 24800 · Schiedsrichter: Christopher Foy

Ich empfehle unseren Spielern, sich die 90 Minuten am Fernseher oder Laptop anzugucken. Dann müssen sie aufpassen, dass sie dabei nicht selbst pfeifen.

— Michael Zorc zur Kritik Roman Bürkis an den Pfiffen der Zuschauer im Spiel gegen den SC Freiburg