Favoriten noch nicht im Saft

Machte sich gleich als Joker einen Namen:
<br>Roque Santa Cruz
Drei der großen Vier kamen zwar direkt zu Siegen, allerdings knapper und beschwerlicher als erwartet. Statt rauschender Feste sah man einen Saisonauftakt der tapferen Neulinge und späten Entscheidungen. Außerdem gab es gleich einen Jahrhundertrekord.

Ohne Michael Ballack, aber mit Claudio Pizarro empfing Cup-Sieger FC Chelsea den Aufsteiger aus Birmingham und tat sich reichlich schwer. Durch Forssell ging der Neuling direkt mal in Front (15.) und gab sich auch nach einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung der Blues (das 1:1 erzielte Pizarro, 18.) nicht geschlagen. Kapo glich noch vor der Pause wieder aus (36.). Nur durch einen schlimmen Torwartfehler kam der Vizemeister nach dem Wechsel dann doch noch zum knappen Heimsieg, der nicht nur drei Punkte, sondern auch einen Eintrag ins Geschichtsbuch wert war. Genau 64 Spiele am Stück hatte Chelsea nun daheim nicht mehr verloren.

Den alten Rekord hatte 27 Jahre lang der FC Liverpool gehalten, und auch der gewann am ersten Spieltag nur unter größten Mühen. Beim Vorjahreselften Aston Villa gingen die Reds durch ein Eigentor in Führung und handelten sich kurz vor dem Ende einen unnötigen Handelfmeter ein (85.). Zwei Minuten später aber legte sich Kapitän Gerrard noch einmal den Ball zurecht und jagte ihn mit einem tollen Freistoß zum 1:2-Endstand in die Maschen.

Noch knapper siegte nur der FC Arsenal, dem gegen Fulham erst in der 84. Minute per Strafstoß der Ausgleich gelang, ehe der Ex-Stuttgarter Hleb in der Nachspielzeit gar noch das 2:1 erzielte. Begonnen hatte die Partie mit einem Paukenschlag, denn nach nicht mal einer Spielminute schoss sich Jens Lehmann einen Rückpass ans eigene Bein und schenkte Fulhams Healy das 0:1. Die Gunners, neuerdings ohne Sturmtank Henry, brauchten mehr als eine Stunde, um sich von diesem Schock zu erholen.

Erst am späten Sonntag Nachmittag startete der Meister Manchester United in die Saison und musste gleich mehrere Enttäuschungen verkraften. Gegner FC Reading, in der Vorsaison Tabellenachter, verteidigte geschickt und entführte vor 75.000 Zuschauern ein nicht unverdientes 0:0. Schlimmer als das fade Spiel traf das Ferguson-Team aber die Malaise des Wayne Rooney, der sich kurz vor der Pause am Fuß verletzte und für mehrere Monate auszufallen drohte.

Nicht einsatzfähig war weiterhin auch Robert Huth und konnte somit die 1:2-Heimpleite seines FC Middlesbrough gegen Blackburn nicht verhindern. Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Roque Santa Cruz, der erst drei Minuten vorher eingewechselt worden war. Ein anderer Ex-Bundesligaspieler, Kevin-Prince Boateng, stand bei den Tottenham Hotspurs noch nicht im Kader. Was er verpasste, war ein bitteres Gastspiel beim Aufsteiger Sunderland. In der dritten Minute der Nachspielzeit schaffte das Team von Roy Keane noch das 1:0 und erteilte dem UEFA-Cup-Teilnehmer eine Abfuhr. Auch Derby County sorgte bei seiner Rückkehr für eine kleine Überraschung. Gegen den ambitionierten FC Portsmouth erkämpfte sich der Aufsteiger noch ein spätes 2:2-Unentschieden.

Maik Großmann

Premier League
- 1. Spieltag

Samstag, 11.08.2007
1:090'
Stadium of Light (Sunderland) · Zuschauer: 44000 · Schiedsrichter: Alan Wiley
0:111'
0:221'
0:327'
Reebok Stadium (Bolton) · Zuschauer: 25400 · Schiedsrichter: Christopher Foy
1:05'
1:127'
2:284'
Pride Park Stadium (Derby) · Zuschauer: 32200 · Schiedsrichter: Michael Dean ( Wirral )
1:026'
2:180'
Goodison Park (Liverpool) · Zuschauer: 39200 · Schiedsrichter: Mark Clattenburg ( Seaham )
1:031'
BT Cellnet Riverside (Middlesbrough) · Zuschauer: 25100 · Schiedsrichter: Andre Marriner
0:118'
0:287'
Upton Park (London) · Zuschauer: 34900 · Schiedsrichter: Peter Walton
0:131'
Laursen (ET)
1:185'
1:287'
Villa Park (Birmingham) · Zuschauer: 42600 · Schiedsrichter: Mike Riley ( Leeds )
Sonntag, 12.08.2007
0:11'
2:190'
Emirates Stadium (London) · Zuschauer: 60100 · Schiedsrichter: Phillip Dowd
0:115'
1:118'
3:250'
Stamford Bridge (London) · Zuschauer: 41600 · Schiedsrichter: Steve Bennett ( Orpington )

Ich habe von Anfang an gesagt, es ist völlig klar, dass Bayern München deutscher Meister wird. Und zwar nicht dieses Jahr, sondern dieses Jahr, nächstes Jahr und übernächstes Jahr.

— VfB-Sportvorstand Michael Reschke nach 0:3 am zweiten Spieltag gegen den FC Bayern.