Showtime an der White Hart Lane

Der Star des Wochenendes:
<br>Dimitar Bervatov traf vier Mal
Ein vermeintlich mauer Mittelfeldkick wurde zum Freudenspender des Wochenendes, da sich Tottenham und Reading mit Toren nur so erschlugen. Am Ende schoss ein Ex-Leverkusener die Spurs zu einem gigantischen 6:4-Erfolg. Weiter oben blieben Liverpool und überraschend auch Meister ManU sieglos, wodurch sich Arsenal nach nur drei Tagen Abstinenz Platz eins wieder zurückangelte. Nur mit Ach und Krach gewann der FC Chelsea.

Wenige Tage nach seinem Saisondebüt war Michael Ballack den Blues bereits so wertvoll, dass er erstens von Anfang an und zweitens gar als Kapitän auflief, da etliche Stammspieler weiterhin fehlten. Chelsea ging gegen Newcastle auch zeitig in Führung, als ein von Ballack mit initiierter Angriff vor dem ungedeckten Essien endete und dieser mühelos abstaubte (28.). Nach dem 1:1-Ausgleich durch Butt (55.) bekam das Grant-Team aber zeitweise Probleme und hätte die Partie wohl auch kaum mehr gewonnen, wenn nicht der Linienrichter eine klare Abseitsposition des Ivorers Kalou übersehen hätte. Drei Minuten vor Schluss erzielte dieser so noch das Siegtor. Der FC Liverpool hatte dieses Mal weniger Glück und kam bei Manchester City trotz einer hochüberlegenen Partie nicht über ein 0:0 hinaus. Die heimstarken Gastgeber hätten bei einem Sieg selbst wieder nach oben schielen können, allerdings war das Team um Dietmar Hamann bis zum Schluss allein mit dem Torverhindern beschäftigt.

Der Kampf um die Spitze fand wieder einmal zeitversetzt statt, doch brachte es Manchester United überraschend nicht zustande, mit einem Dreier vorneweg zu laufen. Durch einen simplen Kopfball Ronaldos ging der Meister bei West Ham United zunächst in Führung (14.), doch lud derselbe Mann später dann die entscheidende Schuld auf sich, als er einen Handelfmeter zum vermeintlichen 0:2 neben das Tor schoss (66.). Dies war der Weckruf für die Gastgeber, die erst zwei Heimspiele hatten gewinnen können, ManU schon im Vorjahr jedoch zweimal geschlagen hatten. Der eingewechselte Anton Ferdinand, Bruder des gegnerischen Rio, köpfte nach einer Ecke das 1:1 (77.), ehe Verteidiger Upson, ebenfalls nach einer Standardsituation, fünf Minuten später sogar noch das Siegtor drauflegte.

Mit einem Sieg beim FC Everton also konnte Arsenal schon wieder die Spitze erklimmen und schien an dieser Hürde zunächst sogar zu scheitern – durch ein Tor von Cahill lagen die Toffees noch zur Pause mit 1:0 vorn. Nach dem Wechsel aber kippte das Duell der deutschen Ersatzkeeper Wessels und Lehmann eindeutig zugunsten der Gäste, die durch einen Eduardo-Doppelpack (47./58.) schnell den Spieß drehten und sich auch von einer Gelb-Roten Karte gegen Bendtner (74.) nicht mehr stoppen ließen. Adebayor (79.) und Rosicky (90.), beide überraschend nur eingewechselt, schraubten den Sieg gar auf ein etwas zu hohes 1:4, was für die Gunners aber nichtsdestotrotz wieder Rang eins bedeutete.

Viele Platzwechsel gab es erneut auch wieder im Abstiegskampf, wo Sunderland (3:1 gegen Bolton) einen ebenso wichtigen Sieg landete wie der FC Middlesbrough, dem ein nicht erwarteter 1:0-Erfolg in Portsmouth gelang. Tragisch scheiterte abermals Derby County. Gegen Blackburn lag das Schlusslicht schon mit 1:0 in Front, als Howard einen Strafstoß zum zweiten Tor nicht nutzen konnte (38.). Postwendend markierte Santa Cruz das 1:1 (39.), ehe Bentley noch vor der Pause sogar den Auswärtssieger ermittelte (42.).

In den Schatten gestellt wurden alle übrigen Partien aber diesmal an der White Hart Lane, wo der Dreizehnte Tottenham Hotspur den Zwölften FC Reading zu einem nicht geahnten Feuerwerk empfing. Gleich nach sechs Minuten eröffnete Berbatov das bunte Treiben mit dem 1:0, doch lief Tottenham der Musik fortan nur hinterher. Reading glich zeitig aus (16.) und ging anschließend nicht weniger als drei Mal in Führung, nämlich zum 1:2 (53.), 2:3 (69.) und 3:4 (74.), wobei jedes Mal Dimitar Berbatov den Ausgleich für die Heimelf markierte. Nach dem 4:4 durch Malbranque (76.) wurde es erst richtig turbulent, denn Keane vergab eigentlich den Elfmeter zum vermeintlichen 5:4, bevor Kollege Defoe im Nachschuss das Werk vollendete, wobei Schiedsrichter Stroud jedoch übersah, dass der Schütze viel zu früh in den Strafraum geeilt war. Für das Sahnehäubchen sorgte schließlich wieder Berbatov, der sieben Minuten vor Schluss noch sein viertes Tor markierte und mit dem 6:4 ein fantastisches Fußballfest vollendete.

Maik Großmann

Premier League
- 20. Spieltag

Samstag, 29.12.2007
1:155'
St. Andrew´s Ground (Birmingham) · Zuschauer: 28900 · Schiedsrichter: Mark Clattenburg ( Seaham )
1:028'
2:187'
Stamford Bridge (London) · Zuschauer: 41800 · Schiedsrichter: Mike Riley ( Leeds )
Fratton Park (Portsmouth) · Zuschauer: 20100 · Schiedsrichter: Alan Wiley
2:032'
2:141'
3:190'
Stadium of Light (Sunderland) · Zuschauer: 42100 · Schiedsrichter: Phillip Dowd
1:116'
2:263'
2:369'
3:373'
3:474'
5:479'
6:483'
White Hart Lane (London) · Zuschauer: 36200 · Schiedsrichter: Keith Stroud
1:177'
2:182'
Upton Park (London) · Zuschauer: 35000 · Schiedsrichter: Michael Dean ( Wirral )
1:028'
1:155'
JJB Stadium (Wigan) · Zuschauer: 18800 · Schiedsrichter: Howard Webb ( Rotherham )
1:019'
1:147'
1:258'
1:490'
Goodison Park (Liverpool) · Zuschauer: 39400 · Schiedsrichter: Martin Atkinson ( Wakefield )
Sonntag, 30.12.2007
1:027'
Pride Park Stadium (Derby) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Peter Walton

Damit können wir Menschen, die nicht zu uns ins Stadion kommen, per Modem auf der ganzen Welt erreichen.

— Gladbach-Manager Rolf Rüssmann zum Start der neuen Homepage und dem neuen Medium Internet.