Schock in Minute drei

ManU deklassierte Newcastle schon zum zweiten Mal und machte Zähler wie auch Tore auf den Tabellenführer gut, der nur ein 2:2 erreichte. Mehr als Arsenals Punktverlust sorgte allerdings ein Foul für Aufsehen, dessen Brutalität eine Welle des Entsetzens auslöste und dessen Opfer Eduardo nun vor dem Karriereende stand. Selbst Arsene Wenger verlor die Contenance.

„Ich finde, dass dieser Typ nie wieder Fußball spielen sollte“, giftete der Gunners-Coach nach Abpfiff und meinte Birminghams Linksverteidiger Taylor. Der kam nach drei Minuten gegen Eduardo zu spät und holte ihn derart hässlich von den Beinen, dass die umstehenden Spieler kreidebleich wurden. Die Diagnose bestätigte den Totalschaden: Schien- und Wadenbein- sowie Knöchelbruch; zumindest die EM verpasste der Kroate Eduardo damit sicher. Martin Taylor sah zwar die Rote Karte. Trotz Überzahl aber verlor Arsenal zusätzlich zu seinem Stürmer schließlich auch noch zwei Punkte, und das obwohl Theo Walcott mit einem Doppelpack die Weichen schon auf Sieg gestellt hatte (50./55.). James McFadden, der schon das glückliche 1:0 erzielt hatte (28.), egalisierte in der Schlussminute per Elfmeter noch zum 2:2 für den Tabellen-17.

Auf den Plan gerufen war damit Meister Manchester, der Newcastle United schon im Hinspiel 6:0 gedemütigt hatte und auch dieses Mal unbarmherzig zuschlug. Allein Rooney (25./80.) und Ronaldo (45./56.) bestraften die vielen Fehler der Magpies so knallhart, dass ein Debakel kaum zu vermeiden war. Mit einem fast mühelosen 5:1 rückte ManU den Gunners damit wieder auf die Pelle und verbesserte auch das Torverhältnis nun deutlich zu seinen Gunsten. Derweil wartete Newcastle seit zehn Partien auf einen Sieg und damit auch weiterhin auf die Heilkräfte Kevin Keegans. Während Chelsea wegen des Ligapokalfinales (1:2 n.V. gegen Tottenham) dieses Wochenende pausierte, kam es im Nacken der Blues zum direkten Duell um Platz vier zwischen Manchester City und dem FC Everton. Etwas überraschend ging der Tabellenvierte zunächst 1:0 in Front (30.), war aber kalt genug, noch vor das Pause gleich ein Tor nachzulegen (38.) und ManCity damit nachhaltig zu beeindrucken. Bis zum Schlusspfiff drängten die sonst so heimstarken Hellblauen noch auf den Anschluss, handelten sich statt dessen aber nur noch einen Platzverweis für Martin Petrov ein (90.) und konnten den Absturz bis auf Platz acht nicht mehr verhindern.

Besser als das Hamann-Team machte es der FC Liverpool, der gegen Middlesbrough nervös begann, dank guter Unterstützung der Gäste sowie eines Dreierpacks des Spaniers Torres (28./29./61.) aber mit 3:2 siegte. Der Tabellensechste Aston Villa gewann auf ganz ähnliche Weise, verschoss zunächst einen Strafstoß (33.), um durch Treffer von Young (45.) und Harewood (83.) aber doch noch alle Punkte mitzunehmen. Erst in der Schlussminute gelang Shorey das Anschlusstor für Reading, das mit seiner achten Pleite am Stück nun immer tiefer in den Keller sackte. Zumal auch Fulham gegen West Ham durch ein umstrittenes Tor kurz vor Abpfiff verlor (0:1) sowie Bolton in Blackburn unter die Räder kam (1:4), zog Wigan Athletic so etwas wie ein Freilos und kraxelte durch ein 2:0 über Schlusslicht Derby County hinauf auf Platz 16.

Maik Großmann