Doppelte Hochspannung

Brachte den Craven Cottage zum Beben:
<br>Fulhams Torschütze Brian McBride
Brust an Brust bogen ManU und Chelsea in die Zielgerade ein und ermittelten den neuen Meister endgültig nur noch unter sich. Noch dramatischer spitzte sich der Abstiegskampf zu. Mit seinem Sieg im direkten Duell riss Fulham Konkurrent Birmingham und auch den FC Reading in den Abgrund und konnte sich völlig überraschend nun aus eigener Kraft befreien. Auch der UEFA-Cup-Starter gehörte noch ermittelt.

Drei Teams kamen vor diesem Spieltag noch für den fünften Platz in Frage, und kein einziges holte auch nur ein Remis. Portsmouth, ohnehin mit dem schlechtesten Blatt, nahm mit einem 0:2 beim nun geretteten FC Middlesbrough seinen Hut, hatte in der Hinterhand allerdings noch das FA-Cup-Endspiel und konnte dort mit einem Sieg über Zweitligist Cardiff noch durch die Nebentür in den UEFA-Cup stoßen. Dagegen stand Aston Villa gegen Wigan Athletic vor einem Pflichterfolg und enttäuschte seine Anhänger maßlos. Ein Doppelpack des Ekuadorianers Valencia (52./63.) machte die Latics in einer langweiligen Begegnung zum glücklichen Sieger und sicherte so endgültig ihren Verbleib im englischen Oberhaus. Die Chance auf Platz fünf blieb den Villans immerhin noch erhalten, da Everton wie erwartet beim FC Arsenal verlor (0:1) und nach wie vor drei aufholbare Zähler entfernt lag. Für die Gunners, ab der 69. Minute noch einmal mit Jens Lehmann, gab es zugleich nun Gewissheit, dass die Spielzeit auf einem insgesamt enttäuschenden dritten Platz enden würde.

Denn die vorausgeeilten Teams hatten ihre Nerven voll im Griff. Den Anfang machte Manchester United, das den Spieltag mit einem Heimspiel gegen West Ham eröffnete und unbeirrt seine drei Punkte einfuhr. Ronaldo mit seinen Saisontreffern 29 und 30 (3./24.) sowie Tevez, der die Hammers letztes Jahr vor dem Abstieg gerettet hatte (26.), und schließlich Michael Carrick (59.) besorgten trotz Roter Karte gegen Nani (37.) einen strengen 4:1-Erfolg, der Chelsea unter Druck setzten sollte. Doch die Blues, die schon im Finale der Champions League die Red Devils fordern werden, qualifizierten sich auch für ihr zweites Saisonendspiel. Erneut Michael Ballack brachte das Grant-Team in Newcastle in Front (60.), ehe Malouda eine insgesamt enge Partie zugunsten der Gäste entschied (82.). Punktgleich mit dem Meister startete Chelsea somit in die letzte Runde (zu Hause gegen Bolton) und hoffte auf dessen Ausrutscher im finalen Match bei Wigan Athletic. Bei einem Sieg sollte ManU den Titel verteidigen.

Genau wie für Wigan ging es für die Bolton Wanderers daher jetzt schon um alles, wollte man vermeiden, in den Mühlen des Meisterkampfs noch auf Punkte angewiesen zu sein. Mit einem 2:0-Heimsieg gegen Sunderland gelang die erhoffte Rettung tatsächlich, an die vor wenigen Wochen noch niemand hatte glauben mögen. Nur theoretisch konnte es die Wanderers nun noch erwischen, im Wesentlichen aber zitterten noch drei Klubs. Schon abgestiegen schien eigentlich der FC Fulham, ehe er aus einem 0:2-Rückstand bei Manchester City noch in letzter Minute einen Sieg zustande brachte. Eine Woche später kam es nun zum echten Nervenspiel, dem direkten Duell gegen Birmingham City, das keinesfalls verlieren durfte. Durch einen Kopfball von McBride gingen die Cottagers zunächst in Führung (52.). Vier Minuten vor Schluss stockte den Zuschauern dann der Atem, als Birmingham nur um Zentimeter den Ausgleich verpasste. Doch schon im Gegenzug nahm das Fußballwunder dann doch Gestalt an, als Erik Nevland das 2:0 markierte und Fulham damit erstmals seit Anfang Dezember aus der Abstiegszone hievte. Denn Reading versagten erneut die Nerven. Gegen Tottenham, für das es um gar nichts mehr ging, trafen die Royals schon zum sechsten Mal in Folge nicht ins Tor und krachten kurz vor dem Ziel somit wieder auf einen Abstiegsplatz (0:1). Selbst das Freilos am letzten Spieltag, das Auswärtsspiel beim Letzten Derby County, mochte nun nichts mehr helfen, sofern Fulham seine Partie beim FC Portsmouth gewann.

Maik Großmann

Premier League
- 37. Spieltag

Samstag, 03.05.2008
3:128'
4:159'
Old Trafford (Manchester) · Zuschauer: 76000 · Schiedsrichter: Mike Riley ( Leeds )
2:087'
Craven Cottage (London) · Zuschauer: 25300 · Schiedsrichter: Christopher Foy
1:040'
BT Cellnet Riverside (Middlesbrough) · Zuschauer: 24800 · Schiedsrichter: Peter Walton
Madejski Stadium (Reading) · Zuschauer: 24100 · Schiedsrichter: Howard Webb ( Rotherham )
Villa Park (Birmingham) · Zuschauer: 42600 · Schiedsrichter: Rob Styles
0:119'
Ewood Park (Blackburn) · Zuschauer: 26100 · Schiedsrichter: Uriah Rennie
1:042'
Murphy (ET)
2:083'
Reebok Stadium (Bolton) · Zuschauer: 25000 · Schiedsrichter: Martin Atkinson ( Wakefield )
Sonntag, 04.05.2008
1:077'
Emirates Stadium (London) · Zuschauer: 60100 · Schiedsrichter: Alan Wiley
Anfield Road (Liverpool) · Zuschauer: 43100 · Schiedsrichter: Mark Halsey
Montag, 05.05.2008
0:160'
St. James Park (Newcastle) · Zuschauer: 52300 · Schiedsrichter: Steve Bennett ( Orpington )

Trapattoni, klar ... ähm... jetzt Ottmar Hitzfeld sowieso.

— Mehmet Scholl auf die Frage, wer sein Lieblingstrainer bei Bayern München sei.