Große Turbulenzen

Gleich fünf der letzten sechs Klubs holten diesmal drei Punkte, darunter überraschend die Magpies, Bolton und Wigan Athletic sowie erneut auch die Spurs, denen Liverpool in letzter Minute unterlag. Auch an der Spitze änderte sich damit eine Menge. Chelsea bombte sich zurück auf Rang eins und Arsenal versagte beim Neuling, während Meister ManU fast noch eine böse Überraschung erlebte.

Manchester traf auf Hull City, das unter der Woche bereits von den Blues zerrupft worden war und das auch diesmal anfangs nichts zu bestellen hatte. Nach einer schicken und verdienten 4:1-Führung gerieten die Red Devils jedoch ins Träumen, ließen ein Bündel an weiteren Möglichkeiten aus und kamen so doch noch einmal ins Schwitzen, als Mendy (69.) und Geovanni (82.) plötzlich verkürzten. Am verdienten 4:3-Heimsieg, der ManU gewaltig voran brachte, änderte sich allerdings nichts mehr. Ein noch größerer Sieger als der Meister wurde der FC Chelsea, der beim 5:0 gegen Sunderland erstens eine Gala zeigte und sich zweitens zurück an die Spitze schoss. Grund war die Pleite des FC Liverpool, die sich keinen Moment lang abgezeichnet hatte, bis Jamie Carragher die Tottenham Hotspurs mit einem Eigentor wieder ins Spiel brachte (70.). Noch immer unverdient schoss Pavlyuchenko die Spurs dann in der Nachspielzeit sogar noch zum Sieg - dem zweiten binnen einer Woche für das Redknapp-Team, das zwischendurch auch beim FC Arsenal (4:4) einen stolzen Punkt errungen hatte. Ausgerechnet beim Schlusslicht kassierten die Reds damit im elften Spiel die erste Saisonniederlage. Weit überraschender noch aber verlor der FC Arsenal, der anders als der Rekordmeister keinen Moment lang auf einen Dreier zusteuerte. Fuller (11.) und Olofinjana (73.) schossen Aufsteiger Stoke gegen am Ende zehn fade Gunners (Rot van Persie/76.) zu einem hochverdienten 2:1-Erfolg.

Nicht nur Tottenham und Stoke aber schwammen sich frei, sondern fast das gesamte untere Drittel. So schaffte Bolton nach drei sieglosen Spielen ein 2:0 über ein enttäuschendes Manchester City und stellte ebenso Anschluss her wie Wigan Athletic (2:1 beim FC Portsmouth), das vorher vier Mal in Serie verloren hatte. Umso bedeutender daher der Befreiungsschlag der Magpies, die durch die Ergebnisse der Konkurrenz zunächst bis ans Tabellenende verfrachtet wurden. Am Montag Abend aber nahm sich Newcastle United dann zusammen, hielt Aston Villa mit einem 2:0-Heimsieg vom Sprung auf Rang drei ab und befreite sich selbst bis auf Rang 14. Beide Tore erzielte Obafemi Martins (60./82.). Wer nicht gewann, landete insofern entsprechend hart. Dies galt vor allem für West Brom, das kurz vor Schluss einen Sieg über die Blackburn Rovers verpasste und mit einem 2:2 auf den vorletzten Platz fiel. Wie eng es in der Tabelle nun zuging, zeigte exemplarisch die Partie zwischen Everton und Fulham. Drei Minuten vor Schluss gewannen hier die Toffees mit 1:0 und sprangen dadurch bis auf Rang sieben, auf dem bei einem eigenen Sieg die Cottagers (nun 16.) gelandet wären. Middlesbrough (1:1 gegen West Ham) zudem hielt als neuer Tabellenachter gerade drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Maik Großmann