Red Devils bestens erholt

Noch vor seinem Nachholspiel ließ ManU die Gunners bereits wieder hinter sich, weil diese überraschend zu Hause stolperten, hinkte den Ausreißern Liverpool und Chelsea aber weiter hinterher. In der Abstiegszone machte sich derweil der FC Sunderland Luft, wogegen die Hotspurs nach zuletzt märchenhafter Serie wieder jäh in den Keller zurückpurzelten.

Im Ligapokal unter der Woche hatte der Zauberstab Harry Redknapps noch funktioniert, als Tottenham wie selbstverständlich den FC Liverpool mit 4:2 hatte rauskegeln können. Beim Derby in Fulham aber knickten die Hotspurs nun ein, kassierten ihre erste Pleite unter ihrem magischen Trainer und krachten sofort auch wieder auf den vorletzten Platz. Davies (33.) und Johnson (70.) erwirkten für die Cottagers Sieg Nummer drei aus den letzten vier Spielen, welchen Campbell mit seinem Anschlusstor (81.) nicht mehr in Frage stellen konnte. Steil in die andere Richtung ging es für den vorherigen Vorletzten Sunderland, dem ein 2:1 in Blackburn genügte, um gleich acht Stufen auf einmal zu nehmen. Im Ligapokal noch war das gleiche Duell an die Rovers gegangen. Entgegen kam den Black Cats indes die mäßige Beute der Konkurrenz. West Ham und Portsmouth (0:0) trennten sich ebenso nur Remis wie Newcastle und Wigan Athletic (2:2). Auch Manchester City erreichte beim immer schwächeren Aufsteiger Hull nicht mehr als ein enttäuschendes 2:2. Und alle übrigen Mitglieder der ungemindert weit gedehnten Abstiegskampfzone gerieten in die Mühlen der Spitzenklubs.

Zuvorderst galt dies für Aufsteiger Stoke, der einem zuletzt ausgebremsten Manchester United für nicht mehr als Kanonenfutter gut war. Gleich nach zwei Minuten kam es hier zu einem besonderen Moment, als Cristiano Ronaldo per Freistoß sein 100. Tor für die Red Devils erzielte. Carrick (45.), Berbatov (49.), Großtalent Welbeck (84.) und erneut Ronaldo per Freistoß (89.) erwirkten zur Feier des Tages dann noch einen Kantersieg, der mit 5:0 auch angemessen deutlich ausfiel. Seine Pleite beim FC Arsenal machte ManU, das zudem weiterhin ein Nachholspiel offen hatte, damit direkt wieder wett, zumal die Gunners selbst unerwartet patzten. Die ganze Liga hatte das Wenger-Team nach seinen Prachtsiegen der letzten Woche gefeiert, Aston Villa aber schloss sich nicht an, sondern nahm mit einem 2:0-Auswärtssieg überraschend kaltblütig alle drei Punkte mit. Platz eins und zwei entfernten sich für Arsenal so schon auf stattliche neun Zähler, denn Liverpool und Chelsea siegten nach wie vor um die Wette. Bei den keineswegs schwachen Bolton Wanderers gewannen die Reds bereits am Samstagmittag mit 2:0. Wieder einmal Kuyt (28.) und Gerrard (73.) trafen dabei mit zwei tollen Kopfbällen ins Netz und schossen den Rekordmeister mit dem siebten Sieg aus den letzten acht Spielen so zumindest stundenweise wieder an Eins. Auf genau die gleiche Serie aber kam inzwischen Chelsea, das diesmal Tabellenschlusslicht West Brom keine Chance ließ und mit einem lässigen 3:0-Auswärtserfolg den Thron direkt wieder einnahm. Mit von der Partie war überraschend auch Michael Ballack, der in der 68. Minute auf den Platz gelassen wurde und damit früher als erwartet sein Comeback feierte.

Maik Großmann