Klatsche für Chelsea

Seinen Abstand auf Platz zwei konnte Liverpool sogar zwar vergrößern, Tabellenführer aber blieben die Reds nur in der Brutto-Bilanz. Denn: Manchester United triumphierte im Verfolgerduell gleich mit 3:0 über Michael Ballacks FC Chelsea und konnte nun aus eigener Kraft neuer Spitzenreiter werden. Unterdessen krachten die Hotspurs wieder unter den Strich.

Zwei Partien, nämlich Fulham gegen Blackburn und Portsmouth gegen ManCity konnten wegen gefrorener Böden zunächst nicht ausgetragen werden. Der ohnehin eng umkämpfte Abstiegsbereich sortierte sich deshalb wieder einmal um, wobei etwa Sunderland bereits ein 1:1 in Middlesbrough reichte, um zwei Plätze gut zu machen. West Ham beklagte in Newcastle zwar einen entgangenen Sieg (2:2), konnte aber immerhin sein Polster verteidigen und blieb als Zehnter damit das letzte Team eines schwer erkennbaren Mittelfelds. Die Tottenham Hotspurs wurden dagegen dramatisch geschlagen. Ein Figueroa-Tor in der 90. Spielminute machte die Spurs zum tragischen Verlierer bei Wigan Athletic und warf sie trotz zuletzt akzeptabler Ergebnisse nunmehr dorthin zurück, wo Harry Redknapp sie im Oktober übernommen hatte: auf einen Abstiegsplatz. Von dort verschwinden konnte überraschend Aufsteiger Stoke, dem bereits zum zweiten Mal in dieser Saison ein 0:0 gegen Liverpool glückte und der nebenbei so auch den Titelkampf gehörig durcheinander wirbelte.

Die Reds nämlich warf es zumindest auf den zweiten Blick empfindlich zurück. Grund war der Ausgang der großen Schlagerpartie, nämlich des Gastspiels des FC Chelsea beim Doppelmeister Manchester United. Vor allem die Art und Weise, wie ManU seinen Gegner erledigte, musste Liverpool Angst einjagen, denn das Team um den glücklosen Michael Ballack blieb nicht nur ohne echte Tormöglichkeit, sondern wurde phasenweise gar regelrecht vorgeführt. Nach Treffern von Vidic (45.), Wayne Rooney (62.) und Dimitar Berbatov (86.) siegten die Red Devils schließlich stolz mit 3:0 und kamen damit ganz dick zurück ins Geschäft. Sowohl die Blues (42 Punkte) als auch die Reds (46) nämlich konnten sie als aktueller Dritter nun überholen und wären im Falle zweier Siege in seinen beiden Nachhol(heim)partien damit erstmals im laufenden Spieljahr englischer Spitzenreiter. Chelsea wiederum, das lange Brust an Brust mit den Reds um Platz eins gerungen hatte, stand nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen vor einem ganz neuen Problem: Sowohl Arsenal (1:0 gegen Bolton) als auch das ungemindert zähe Aston Villa (2:1 über West Brom) hielten sich im Kampf um Platz vier schadenfrei und rückten den Blues damit unangenehm nah auf den Pelz.

Maik Großmann