Tottenham baute Wigan auf

Der Torflut des vorigen Spieltages folgte eine eher verhaltene dritte Runde in der englischen Topliga. Unerwartete Niederlagen steckten Manchester City und Tottenham Hotspur ein.

Frank Lampard, ein ansonsten guter Elfmeterschütze (nur 2 von 29 nicht verwandelt), verpasste in der 11. Minute die Führungschance für Tabellenführer FC Chelsea. Der dänische Nationalkeeper Sörensen im Tor von Stoke City entschied sich für die richtige Ecke und hatte dann wenig Mühe, den schwachen Schuss Lampards, der später verletzt ausgewechselt wurde, zu halten. Den zweiten, zurecht für die „Blues“ verhängten Elfer, führte Drogba aus, und der ließ Sörensen, der den Strafstoß durch ein Foul an Anelka verschuldet hatte, keine Chance (76.). Zuvor hatte Malouda die Hausherren bereits in Führung gebracht (31.). Der 2:0-Sieg ging in Ordnung; beide Teams trafen jeweils noch die Querlatte (A. Cole für Chelsea, Whelan for Stoke).

Mit dem ungefährdeten Heimsieg im Rücken war klar, dass Chelsea seine Spitzenposition behielt. Der FC Arsenal blieb nach dem 2:1-Auswärtserfolg bei den Blackburn Rovers auf Rang zwei und Manchester United sicherte dank des 3:0-Sieges gegen West Ham United seine Position als Tabellendritter. Somit spiegelte die Tabelle schon nach dem dritten Spieltag ein in etwa erwartetes Bild wider. Auch dass Aston Villa (1:0 gegen den FC Everton) sich auf Rang vier einfand, überraschte nicht. Schlechter als erwartet kamen drei Teams indes in die Saison, die bislang jeweils nur vier Zähler sammelten: Tottenham Hotspur, Manchester City und der FC Liverpool.

Die „Reds“ quälten sich mühevoll gegen Aufsteiger West Bromwich Albion zum ersten Dreier. Der 1:0-Siegtreffer war allerdings sehenswert. Kuyts Flanke von links nahm Torres direkt und traf von der Sechzehnerlinie (65.). Manchester City kassierte überraschend eine 0:1-Niederlage beim AFC Sunderland. Schuld daran: Tevez, der den Ball in der ersten Halbzeit vollkommen freistehend aus zehn Metern übers leere Tor schlenzte und Richards, der Bent, den torgefährlichsten Stürmer der „Black Cats“ in der Nachspielzeit zu Boden riss. Der Gefoulte verwandelte den Penalty persönlich. Tottenham Hotspur schließlich blamierte sich auf eigenem Platz. Gegen das bis dahin zweimal übel abgewatschte Schlusslicht Wigan Athletic (0:4 gegen Blackpool/0:6 gegen Chelsea) unterlag das Team von Harry Redknapp durch einen Treffer von Rodallega (80.). Der Champions League-Teilnehmer präsentierte sich in der Abwehr zeitweilig schlampig und vergab einige Torchancen. Aber auch Wigan zeigte sich nicht als Meister der Effektivität, ließ zwei Hundertprozenter aus geringer Distanz aus.

André Schulin