Blues und Gunners ohne Treffer

Zwei Erstliga-Aufsteiger gerieten zum Saisonstart kräftig unter die Räder, zwei Mitfavoriten fanden das Tor nicht, ein Spiel musste verlegt werden. Meister Manchester United begann mit einem Auswärtsdreier.

Die Krawalle, die sich von London ausgehend auf mehrere englische Großstädte ausweiteten, führten nicht, wie zunächst befürchtet, dazu, den Saisonstart verschieben zu müssen. Lediglich das Spiel der Hotspurs gegen den FC Everton wurde aus Sicherheitsgründen verlegt, da die Unruhen im Londoner Stadtteil Tottenham ihren Ausgangspunkt hatten. Abgesagt wurden allerdings ein Freundschaftsspiel Englands gegen die Niederlande sowie mehrere Ligacup-Spiele.

Zwei gewohnheitsmäßig hoch dotierte Premier League-Klubs kamen zum Auftakt nicht über enttäuschende Nullnummern hinaus: Der nunmehr vom Portugiesen Andre Villas Boas gecoachte FC Chelsea auswärts bei Stoke City und der nach wie vor von Arsene Wenger betreute FC Arsenal. Dem im zwölften Jahr bei den „Gunners“ tätigen Franzosen blies zum Saisonstart ein strammer Gegenwind ins Gesicht. Im Gastspiel bei Newcastle United holte man nur wenige nennenswerte Torchancen heraus und musste mit dem Remis zufrieden sein. Schlimmer noch traf Wenger die Personalentwicklung Arsenals. Gegen seinen Willen konnte Fabregas nicht gehalten werden (zu Barca) und die Gerüchte um den bevorstehenden Abschied von Nasri und Eboue hielten sich hartnäckig.

Aus dem Kreis der drei Aufsteiger feierte nur Norwich City mit seinem Auswärtsremis bei Wigan Athletic einen befriedigenden Einstand. Der irische Mittelfeldspieler Wesley Hoolahan staubte zum 1:1 für Gäste ab, nachdem Wigans Keeper Al-Habsi einen Schuss nach vorn abprallen ließ (45.). Watson hatte per Foulelfmeter Wigans Führung erzielt (21.). Für die Queen’s Park Rangers (0:4 gegen die Bolton Wanderers) und Swansea City, das auswärts bei Manchester City ebenfalls vier Gegentreffer eingeschenkt bekam, ging die Saisonpremiere in die Hose. Titelverteidiger Manchester United setzte auswärts bei West Bromwich Albion zwar noch keine Glanzlichter - speziell van der Sar-Nachfolger David de Gea wirkte noch nicht sattelfest - holte jedoch relativ ungefährdet einen 2:1-Erfolg heraus. Rooney und Neuzugang Ashley Young trafen für die "Red Devils", den Gegentreffer markierte Long.

André Schulin