Eine Tribüne für den Tribun

Intensiv an Boltons Erfolg beteiligt: Ivan Klasnic
Den höchsten Sieg des 11. Spieltags feierte die Mannschaft, die bisher die meisten Gegentore kassierte. Liverpool erzielte kein Tor, fing sich aber auch keins. "Sir Alex" durfte auf 25 erfolgreiche Jahre bei Manchester United zurückblicken.

Kein Team kassierte bislang mehr Gegentreffer als die Bolton Wanderers. Da tat der 5:0-Kantersieg gegen Stoke City der Seele, dem Torverhältnis und auch dem Tabellenstand gut. Die von Owen Coyle trainierte Mannschaft blieb zwar in den Abstiegsrängen (Platz 18), konnte aber an den Blackburn Rovers (0:1 gegen den FC Chelsea) vorbeiziehen. Coyle berichtete, am Abend vor dem Spiel an einer kirchlichen Messe teilgenommen zu haben. „Lasst uns für die Wanderers beten“, habe der Prediger dabei aufgefordert. Man konnte angesichts des Spiels allerdings auch zu der Ansicht gelangen, Gästekeeper Begovic wäre verhext worden. Beim frühen 0:1 durch Davies (2.) ließ der Schlussmann sich durch einen schnell ausgeführten Freistoß überraschen und beim 0:2 gab er gar die Vorlage für Eagles (23.), der in der 73. Minute nochmals traf. Am Doppelpack des Ex-Bremers Ivan Klasnic (61./82.) war Begovic allerdings schuldlos.

Erwiesenermaßen nicht unschuldig am lang anhaltenden Erfolg Manchester Uniteds ist Sir Alex Ferguson. Zu seinem 25-jährigen Jubiläum bei den „Red Devils“ würdigte der Verein den Erfolgscoach mit einer groß angelegten Zeremonie, deren Höhepunkt die Umbenennung der Nordtribüne in „Sir Alex Ferguson Stand“ war. Selbst die Gastmannschaft, das Team des FC Sunderland, mochte mit Geschenken nicht zurückhalten. Wesley Brown, erst zu Saisonbeginn von ManUnited zu den „Black Cats“ gewechselt, fälschte einen Kopfball Welbecks unhaltbar zum 0:1-Endstand ins eigene Netz ab (45.). Erkennbare Veränderungen auf das Tabellenbild an der Spitze hatte der knappe Sieg nicht, da sowohl Spitzenreiter Manchester City gewann (3:2 bei den Queenspark Rangers) und auch die drittplatzierte Elf Newcastle Uniteds durch einen 2:1-Heimsieg gegen den FC Everton ihre überraschend gute Positionierung bestätigte. Eine herbe Enttäuschung dagegen erlitt der FC Liverpool. Ihre wohl schlechteste Saisonleistung genügte den „Reds“ immerhin noch dazu, zu Hause ein 0:0 gegen Swansea City zu erzielen. Der angestrebte Anschluss an die Spitzengruppe blieb jedoch aus. Die größte Torchance vergab Carroll in der ersten Halbzeit, als er aus kurzer Distanz nur den Querbalken traf.

André Schulin

Premier League
- 11. Spieltag

Samstag, 05.11.2011
1:012'
2:029'
2:145'
St. James Park (Newcastle) · Zuschauer: 50700 · Schiedsrichter: Andre Marriner
2:039'
3:074'
Emirates Stadium (London) · Zuschauer: 60100 · Schiedsrichter: Michael Oliver ( Ashington )
1:130'
3:162'
3:277'
Villa Park (Birmingham) · Zuschauer: 35300 · Schiedsrichter: Kevin Friend
0:151'
Ewood Park (Blackburn) · Zuschauer: 22000 · Schiedsrichter: Michael Dean ( Wirral )
Brown (ET)
1:045'
Old Trafford (Manchester) · Zuschauer: 75600 · Schiedsrichter: Lee Mason
1:028'
1:143'
1:252'
2:374'
Loftus Road (London) · Zuschauer: 18100 · Schiedsrichter: Martin Atkinson ( Wakefield )
Sonntag, 06.11.2011
1:031'
1:142'
2:155'
3:166'
Molineux Stadium (Wolverhampton) · Zuschauer: 23500 · Schiedsrichter: Lee Probert ( Bristol )
1:02'
2:023'
4:073'
Reebok Stadium (Bolton) · Zuschauer: 20000 · Schiedsrichter: Howard Webb ( Rotherham )
0:110'
0:245'
Kaboul (ET)
1:257'
1:390'
Craven Cottage (London) · Zuschauer: 25700 · Schiedsrichter: Peter Walton

Seid's vorsichtig, vielleicht komme ich wieder...

— Franz Beckenbauer, Interimstrainer des FC Bayern, nach der legendären Meisterfeier 1994.