Lyon nutzte die Patzer der Führenden

Durch die überraschenden Heimniederlagen von Monaco und Marseille zog Meister Lyon an den beiden Kontrahenten vorbei und setzte sich an die Spitze der Ligue 1. Auch Bordeaux nutzte die Gunst der Stunde und platzierte sich nur drei Punkte hinter dem Führenden auf Platz vier. Selbst Nantes, das lange Zeit im Mittelfeld herumdümpelte, schummelte sich wieder etwas heran und blieb in Lauerstellung.

Die letzten Wochen ging es für den Neuling OGC Nizza nach langen Monaten in der Spitzengruppe etwas bergab. Doch beim Tabellenführer AS Monaco bewiesen die Rohr-Schützlinge vor allen Dingen ihre Abwehrstärke und ließen keinen Treffer zu. Dafür schoss Kaba Diawara in der 78. Minute das einzige Tor der Partie und schon war der Tabellenführer gestürzt. Dabei hatten sich - welch' Seltenheit - über 17.000 Besucher im Stade Luis II eingefunden.

Großes Entsetzen auch bei den 55.000 Zuschauern im Stade Velodrome, wo Olympique Marseille durch einen Doppelschlag von Lionel Bah (12.) und Didier Drogba (15.) bereits früh mit 2:0 gegen EA Guingamp zurückgeworfen wurde. Trotz verzweifelter Versuche, das Spiel noch umzubiegen, musste der Tabellenzweite die bittere Niederlage hinnehmen.

Besonderer Nutznießer dieser beiden Niederlagen war der amtierende Champion Olympique Lyon, der sich gegen den Vierzehnten AC Le Havre allerdings sehr schwer tat und den Erfolg erst vier Minuten vor dem Abpfiff durch einen Treffer von Eric Carrière sicherstellte. Zuvor hatten Sidney Govou (37.) für Lyon und Jean-Michel Lesage (43.) für Le Havre getroffen. Die 36.000 Besucher im Stade de Gerland konnten sich nun wieder berechtigte Hoffnungen auf die Titelverteidigung machen.

Eine an extremste Hitchcock-Spannung erinnernde Schlussphase prägte den Auftritt von Girondins Bordeaux bei Stade Rennes. Frederic Piquionne (45.) brachte Rennes 1:0 in Front, doch Girondins wendete mit einem Doppelpack durch Jean-Claude Darcheville (58.) und Frederic Jay (64., Eigentor) das Blatt. Wiederum Jean-Claude Darcheville (80.) und der Portugiese Pauleta (81.) legten dann zum 4:1-Vorsprung nach. Doch auch Rennes kam noch einmal - ebenfalls per Doppelschlag durch Phillipe Delaye (84.) und Alexander Frei (86.) - schaffte allerdings den Ausgleich dann doch nicht mehr. Bordeaux blieb oben, Rennes blieb unten dran.