Frankfurt endlich wieder mit einem Sieg

Ihr Treffer bescherte Schlusslicht TSV Crailsheim immerhin einen Auswärtspunkt: Annika Eberhardt
Nach zweieinhalb Monaten war der krisengebeutelte 1. FFC Frankfurt endlich wieder siegreich: Gegen den VfL Wolfsburg gewannen die Frankfurterinnen 3:2. Bevor es erneut in die Ligapause ging (aufgrund des Algarve Cups der Nationalmannschaft), nutzten Duisburg und Potsdam am 14. Spieltag die Chance auf weitere drei Punkte.

Zweifelsohne wird in Wolfsburg an diesem Wochenende die Erleichterung am größten gewesen sein – allerdings nicht auf Seiten des VfL. Der hatte nach einer guten halben Stunde und Toren von Shelley Thompson (21.) und Nationalstürmerin Martina Müller (31.) zwar 2:0 geführt, kassierte dann aber in der 42. den Anschlusstreffer von Kerstin Garefrekes und schließlich das Doppelpack von Petra Wimbersky (60./64.) innerhalb von fünf Minuten. Das erste Wimbersky-Tor war die Folge eines Foulelfmeters, über den der VfL auch im Anschluss noch verärgert war. Co-Trainerin Britta Carlson : „Wir haben uns das bereits auf Video angesehen, aber das war sicher kein strafstoßwürdiges Foul.“ Aus Wolfsburger Sicht waren es verschenkte Punkte, in Frankfurt darf dagegen weiter vom Titelkampf gesprochen werden. „Mir fiel ein Stein vom Herzen. Das war der erste wichtige Schritt aus dem Tal heraus“, hofft nun Manager Siegfried Dietrich. Ganz und gar nicht zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft war Duisburgs Trainerin Martina Voss. Der FCR gewann zwar am Ende 3:0 gegen den Aufsteiger USV Jena, spielte aber lange nicht mit der nötigen Konsequenz – bis wieder einmal Inka Grings für die Erlösung sorgte. Zwei Tore in der 75. und 78., dann erhöhte Femke Maes in der 80. auf 3:0. Voss fand im Anschluss klare Worte: „Ich muss meiner Mannschaft den Vorwurf machen, dass sie mit der falschen Einstellung ins Spiel gegangen ist. Das Motto war offenbar: Irgendwann macht Inka schon ihr Tor.“ Ob die ihren Vertrag beim FCR verlängert, ist unterdessen noch unklar. Voss war insbesondere mit ihren Nationalspielerinnen unzufrieden - die stehen nun aufgrund des Algarve Cups vorerst nicht für Gespräche zur Verfügung.

Ein Umstand, der auch Potsdams Trainer Bernd Schröder nicht begeistert: „Wie soll man so in einen vernünftigen Rhythmus kommen.“ Die Partie gegen den Herforder SV absolvierten die Turbinen aber souverän mit 4:0. Die ersatzgeschwächten Herforderinnen beschränkten sich auf die Defensive und hatten gegen die Daueroffensive der Turbinen keine Chance. Zu guter Letzt musste die vom Pech verfolgte Herforderin Desiree Lenz (78.) noch ein Eigentor hinnehmen. Für den Herforder SV wird es schwer im Abstiegskampf: Die Verletzten Kerstin Stegemann und Marie Pollmann (Bänderriss) sind nicht zu kompensieren. Ebenfalls im Kampf gegen den Abstieg trotzte der TSV Crailsheim dem Hamburger SV einen Punkt ab. Die Hanseatinnen blieben damit weiter in unberechenbarer Form. Erst in der 83. Minute gelang es Maja Schubert, den frühen Treffer der Gäste (4. Minute) auszugleichen. Der SC Freiburg hat sich dagegen mit seinem 3:2-Sieg über Essen-Schönebeck Tabellenplatz 5 gesichert – und bleibt damit die Überraschungsmannschaft der Saison. Abgesehen von der ungewöhnlichen Talfahrt des 1. FFC Frankfurt. Seine Partie gegen Bad Neuenahr musste Tabellenführer FC Bayern witterungsbedingt im Nachholspiel austragen. Acht Wochen später gelang den Münchnerinnen dann mit einem 8:1 die Rückeroberung der Tabellenspitze. Julia Simic sorgte nach Flanke von Vanessa Bürki bereits in der 6. Minute für den ersten Treffer. Nina Aigner (11.) und Vanessa Bürki (31.) erhöhten bis zur Pause auf 3:0, anschließend trafen Mandy Islacker (47./69.) sowie erneut Simic (49.), Aigner (61.) und Bürki (63.). Der abstiegsbedrohte SC Bad Neuenahr war völlig überfordert; verantwortlich für das einzige Tor war Isabell Bachor (83.), die in der kommenden Saison für den FCB auflaufen wird.

Astrid Labbert

Allianz Frauen-Bundesliga
- 14. Spieltag

Sonntag, 01.03.2009
1:075'
2:078'
3:080'
PCC-Stadion (Duisburg) · Zuschauer: 1000 · Schiedsrichter: Christina Jaworek
1:183'
Wolfgang-Meyer Sportanlage (Hamburg) · Zuschauer: 200 · Schiedsrichter: Monique Klauß
1:021'
2:031'
2:260'
2:364'
VfL-Stadion am Elsterweg (Wolfsburg) · Zuschauer: 700 · Schiedsrichter: Alexey Kubalkov
1:02'
2:06'
2:110'
3:126'
3:249'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 1000 · Schiedsrichter: Katrin Rafalski
0:17'
0:369'
0:478'
Lenz (ET)
Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion (Herford) · Zuschauer: 700 · Schiedsrichter: Daniela Illing-Schneider
Sonntag, 26.04.2009
1:06'
2:011'
3:030'
4:047'
5:049'
6:061'
7:063'
8:069'
8:183'
Sportpark Aschheim (Aschheim) · Zuschauer: 400 · Schiedsrichter: Moiken Reichert

Der Typ ist so quirlig, der geht nach dir in die Drehtür und kommt vor dir wieder raus.

— Bela Rethy