Duisburg neuer Tabellenführer

Matchwinnerin und Bayern-Bezwingerin: Karolin Thomas schoss den FFC zum Sieg
Für den FCR Duisburg lief es am 15. Spieltag gleich doppelt rund: Der eigene Sieg gegen Schlusslicht Crailsheim fiel torgewaltig aus (7:0), zeitgleich verlor der bislang ungeschlagene Tabellenführer Bayern München in letzter Minute beim FFC Frankfurt (1:0). Der FCR ist somit Tabellenerster - und Frankfurt hat sich eindruckvoll zurückgemeldet im Kampf um die Meisterschaft. Auch Turbine Potsdam holte wichtige Punkte.

7:0 – es ist eines dieser Ergebnisse, das man im Frauenfußball nicht sehr schätzt, weil es vom ungleichen Kräfteverhältnis in der Liga zeugt. In Crailsheim spielte die Tabellenspitze gegen den Tabellenkeller – und letzterer ging in der Duisburger Spätoffensive unter. Dabei hatten die Crailsheimerinnen bis zur Pause lediglich einen Treffer kassiert (Foulelfmeter in der 20.). In der 55. Minute führte erneut eine Standardsituation zum Tor (Freistoß). Erst danach startete Duisburg sein gewohntes Angriffsspiel und legte nach (63./68./75./80./83.). Crailsheims Trainer Hubert Müller bleibt nur die Hoffnung auf eine Wende am nächsten Spieltag: „Gegen Jena müssen unbedingt drei Punkte her, sonst ist der Traum vom Klassenerhalt entgültig zerplatzt.“ Alles andere als zerplatzt sind dagegen die Titelambitionen des FFC Frankfurt: Mit einem Last-Minute-Sieg gegen den bis dahin unbesiegten Tabellenführer Bayern München lieferten die Hessinnen nach langer Zeit eine durchweg überzeugende Leistung. Remis ging es in die Halbzeitpause – aber schon zu diesem Zeitpunkt orakelte Bundestrainerin Silvia Neid auf der Tribüne: „Der 1. FFC wird gewinnen, weil die Mannschaft die Zweikämpfe klar gewinnt.“ Zahlreiche Chancen, kein Tor – so der Spielverlauf aus Frankfurter Sicht auch im zweiten Durchgang, bis zum erlösenden Treffer von Karolin Thomas in der 90. Minute. „Das späte Tor beweist, wie intakt die Mannschaft ist, dass sie wieder lebt und an sich glaubt“, sagte ein erleichterter FFC -Trainer Günter Wegmann. Das Meisterschaftsrennen ist damit wieder völlig offen.

Anschluss an die Tabellenspitze hält auch Turbine Potsdam nach dem 3:1-Sieg gegen den Hamburger SV. Zwei Punkte liegen die Turbinen nun hinter dem Tabellendritten aus Frankfurt. Gegen die Hanseatinnen haben sich die Turbinen in der Vergangenheit oft schwer getan – und auch diese Partie kam schwer in Gang. Erst Marie-Louise Bagehorns Treffer in der 58. Minute brachte die Führung. Die eingewechselte Kim Kulig kurbelte im letzten Drittel zwar das Offensivspiel des HSV an, doch die Turbinen hielten stand und bauten in der 83. und 86. Minute (Foulelfmeter) die Führung aus. Drei Minuten vor Schluss dann der Treffer für den HSV, der mit der Niederlage unverändert auf Platz 8 steht. Wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt sammelte der SC 07 Bad Neuenahr mit einem überraschend wie verdienten 3:0-Sieg gegen den Tabellenfünften Freiburg. Neuenahr dominierte Spiel und Gegner. In der 19. Minute traf Isabell Bachor zum 1:0. Nationalspielerin Célia Okoyino da Mbabi legte mit einem Abstaubertor nach (32.) und Lydia Neumann (63.) besiegelte den ersten Heimsieg der Saison. Für Jena und Herford bleibt es dagegen ernst im Kampf gegen den Abstieg: Herford unterlag der SG Essen-Schönebeck 4:0 (2:0), Jena dem VfL Wolfsburg 1:4 (0:1).

Astrid Labbert

Allianz Frauen-Bundesliga
- 15. Spieltag

Sonntag, 15.03.2009
1:090'
Stadion am See (Garching) · Zuschauer: 3200 · Schiedsrichter: Marija Kurtes
0:112'
0:257'
0:358'
1:368'
1:480'
Sportzentrum Oberaue (Jena) · Zuschauer: 300 · Schiedsrichter: Christiane Söder
0:120'
0:255'
0:363'
0:468'
0:575'
0:680'
0:783'
Schönebürgstadion (Crailsheim) · Zuschauer: 500 · Schiedsrichter: Riem Dr. Hussein
1:013'
2:045'
3:060'
Bezirkssportanlage Am Hallo (Essen) · Zuschauer: 600 · Schiedsrichter: Christiane Wenkel
1:019'
2:032'
3:063'
Apollinarisstadion (Bad Neuenahr-Ahrweiler) · Zuschauer: 300 · Schiedsrichter: Inka Müller-Schmäh
1:058'
2:083'
3:086'
3:187'
Karl-Liebknecht-Stadion (Potsdam-Babelsberg) · Zuschauer: 700 · Schiedsrichter: Martina Storch-Schäfer

Entweder sie tragen ihn raus - oder er spielt weiter.

— Wolff-Christoph Fuss im CL-Finale 2021 über César Azpilicueta