Frankfurt hat letzte Chance verspielt

Machte für den USV Jena die wichtigen Tore im Abstiegskampf: Genoveva Anonma
Nach der 1:2-Niederlage gegen den FCR 2001 Duisburg ist klar: Der 1. FFC Frankfurt wird in der kommenden Saison nicht international spielen. Sechs Punkte liegt der FFC hinter Tabellenplatz 2, der die Teilnahme an der neu geschaffenen Champions League garantiert. Dort steht nach dem 5:1-Sieg über die SG Essen-Schönebeck Turbine Potsdam, Tabellenführer Bayern München hat seine Position mit einem Dreier gegen Herford (7:0) verteidigt.

Nachdem eine Woche zuvor auch das letzte von ungezählten Nachholspielen absolviert worden war, spricht die Tabelle nun endlich eine eindeutige Sprache: Der FC Bayern München führt mit drei Punkten Vorsprung drei Spiele vor Saisonende vor Potsdam – und nutzte das Spiel gegen den abstiegsbedrohten Herforder SV dazu, seine Torbilanz (jetzt: 63:18) aufzupolieren. Wie schon im Nachholspiel gegen Neuenahr zeigten sich Nina Aigner (13./55.), Mandy Islacker (22.), Julia Simic (26.) und Vanessa Bürki (32./90.) treffsicher. Tanja Wörle (44.) steuerte das 5:0 bei. Am Ende, dessen ist man sich beim FCB bewusst, könnte die Torbilanz durchaus entscheidend sein – für Meisterschaft wie CL-Teilnahme. Auch der Tabellenzweite Turbine Potsdam (59:18) gewann - und das überraschend deutlich bei der SG Essen-Schönebeck. Die hatte schon so manchen Favoriten aus dem Konzept gebracht, nicht aber Potsdam. Jennifer Zietz sorgte in der 18. Minute nach Foulelfmeter für die Führung, Anja Mittag erhöhte zwei Minuten später auf 2:0. Melanie Hoffmann gelang in der 31. der Gegentreffer, aber Viola Odebrecht rückte einmal mehr die Verhältnisse gerade (39.). Nach der Pause erhöhten Isabel Kerschowski (50.) und erneut Mittag (84.) auf 5:1.
Auf Platz 3 lauert weiterhin der FCR Duisburg (Torbilanz: 73:20!). Beim Tabellenvierten aus Frankfurt zogen die Duisburgerinnen in der ersten Halbzeit unbeirrt ihr Spiel auf. Die wieder genesene Inka Grings traf in der 23. Minute - nach einem unpräzisen Rückpass von Petra Wimbersky, den die herausgelaufene Nadine Angerer nur unzureichend klären konnte. Drei Minuten später eine ähnliche Situation: Angerer musste wieder raus, konnte nicht klären, diesmal war es Simone Laudehr, die nahe des rechten Strafraumecks den Ball hoch ins Tor bugsierte. Die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Sarah Günther brachte mit ihrem Treffer (71.) den FFC noch einmal zurück ins Spiel, doch es blieb beim 1:2.

Zum „Schiller-Kick“ hatte der abstiegsbedrohte FF USV Jena sein Spiel gegen den SC Freiburg in einer gemeinsamen PR-Aktion mit der Uni Jena erklärt, die des Dichters 250. Geburtstag feiert. Vielleicht sollten sie das öfter tun: Bereits in der 11. Minute besorgte Genoveva Anonma die Führung. Den zwischenzeitlichen Ausgleich (Juliane Maier/29.) machte erneut Anonma zunichte (37.). Der 2:1-Endstand beschert Jena Tabellenplatz 10 – vor dem Herforder SV und TSV Crailsheim, der 1:5 gegen den SC Bad Neuanahr verlor. Im „Niemandsland“ der Tabelle kam es zum Nordderby in Wolfsburg. Der Hamburger SV gewann überraschend deutlich mit 4:2 und schob sich damit vor den VfL auf Platz 7. Der ließ seine gute Form der vergangenen Wochen vermissen – die Hamburgerinnen kamen deutlich besser ins Spiel. Patricia Hanebeck traf in der 11. Minute das erste Mal mit einem schönen Heber. Beim Tor von Aferdita Kameraj (23.) sah Torhüterin Nadine Richter alles andere als gut aus. Der Ball schien im Zeitlupentempo ins Tor zu kullern – Richter reagierte wie zeitversetzt. Auch der zweite Hanebeck-Treffer (64.) ging auf Richters Kappe. Tanja Vreden (79.) schoss das vierte HSV-Tor, Martina Müller sorgte für die Wolfsburger Tore (25./90.). Sturmkollegin Thompson scheiterte an diesem Tag an Pfosten und Latte. Der HSV kann mit dem Spiel zufrieden sein - weniger mit den Wechselgerüchten um Kim Kulig. Trainer Achim Feifel hatte Kulig zu Saisonbeginn vom Zweitligisten Sindelfingen geholt, nun wird Interesse vom FFC Frankfurt kolportiert. Feifel: „Das Thema ist für uns vereinsintern geklärt. Einen Wechsel wird es nicht geben.“

Astrid Labbert

Allianz Frauen-Bundesliga
- 19. Spieltag

Sonntag, 03.05.2009
1:013'
2:022'
3:026'
4:032'
5:044'
6:055'
7:090'
Sportpark Aschheim (Aschheim) · Zuschauer: 500 · Schiedsrichter: Christina Jaworek
1:011'
1:129'
2:137'
Sportzentrum Oberaue (Jena) · Zuschauer: 600 · Schiedsrichter: Sandra Pansch
0:123'
0:226'
1:271'
Stadion am See (Garching) · Zuschauer: 2800 · Schiedsrichter: Inka Müller-Schmäh
0:118'
0:220'
1:231'
1:339'
1:584'
Bezirkssportanlage Am Hallo (Essen) · Zuschauer: 1300 · Schiedsrichter: Christine Baitinger ( Darmsheim )
1:028'
2:038'
3:057'
4:062'
5:077'
5:186'
Apollinarisstadion (Bad Neuenahr-Ahrweiler) · Zuschauer: 600 · Schiedsrichter: Monique Klauß
0:111'
0:223'
1:225'
1:364'
1:479'
2:490'
VfL-Stadion am Elsterweg (Wolfsburg) · Zuschauer: 600 · Schiedsrichter: Christiane Söder

Wir wollten in Bremen kein Gegentor kassieren. Das hat auch bis zum Gegentor ganz gut geklappt.

— Thomas Häßler