Bayern siegt, Frankfurt in der Krise

Am letzten Spieltag vor der (U20-WM-bedingten) Bundesligapause bauten die Bayern ihre Tabellenführung mit einem 5:0-Sieg gegen Herford aus, Potsdam festigte seinen zweiten Tabellenplatz mit einem Sieg gegen Essen und im Nordderby setzte sich der Hamburger SV gegen den VfL Wolfsburg durch (3:2). Die absolute Überraschung bot das drei Wochen später ausgetragene Spiel der Uefa-Cup-Teilnehmer Frankfurt und Duisburg, in dem der Triple-Sieger ein desillusionierendes 0:5 hinlegte (siehe Extra-Bericht vom 23.11.).

In Herford empfing erst einmal der Tabellenneunte den Tabellenführer. Der Herforder SV konzentrierte sich erwartungsgemäß auf die Defensive, während die Bayern das Spiel zwar dominierten, aber erst langsam in Fahrt kamen. In der 35. Minute schoss Mandy Islacker schließlich das erste von fünf Toren – aus Herforder Sicht vermeidbar, ebenso wie der folgende Treffer von Sandra de Pol. In der zweiten Hälfte zeigte der FCB dann kombinationsreicheren und effektiven Fußball. Das schönste Tor fiel in der 58. Minute, als sich Sylvie Banecki unbedrängt durch die Herforder Abwehrreihen schob und auf Melanie Behringer passte, die zum 3:0 traf. In Potsdam lieferten sich der Tabellenzweite und die Gäste aus Essen-Schönebeck eine anfangs eng umkämpfte Partie. Während die ohne ihre erfahrene Spielmacherin Melanie Hoffmann auflaufende SG Essen hochkarätige Chancen nicht verwandelte, sorgte in der 37. Minute Jessica Wich für den Potsdamer Erlösungstreffer. Im zweiten Durchgang drückte Potsdam erneut aufs Tempo, drängte Essen in die eigene Hälfte und baute mit dem Treffer von Jennifer Zietz (62.) die Führung aus. Fünf Minuten später dann das 3:0 durch Anja Mittag, die später mit dem vierten Tor (83.) für ihren vierten Doppelpack der Saison sorgte.

Im Nordderby zeigte der HSV den längeren Atem. Dabei hatte sich der VfL die bessere Ausgangslage verschafft: Zwei Mal ging Wolfsburg durch Tore von Martina Müller in Führung (2./39.), zwei Mal holte der HSV den Rückstand unbeeindruckt auf. Erst durch Tanja Vreden (8.), dann war es Aferdita Kameraj, die entscheidend mit ihren Toren in der 49. und 60. Spielminute (Handelfmeter) zum HSV-Sieg und 3:2-Endstand beitrug. Der VfL rutschte auf Rang 9. Das Saisonziel (oberes Tabellendrittel) kann man so nicht einlösen. Gegen Freiburg hielt der Tabellenelfte Jena bis zur 45. Minute das 0:0, musste dann aber mit dem Pausenpfiff einen Treffer von Susanne Hartel hinnehmen. Als kurz nach Wiederanpfiff Freiburgs Jana Linke vom Platz gestellt wurde (Notbremse), schien für die Gäste noch einmal etwas drin zu sein. Doch im Gegenzug erhöhte Freiburg den Druck und erzielte in der 66. Minute das 2:0 durch eine Flanke von Martina Moser, die im Tor von Jana Burmeister landete. Mit zwei weiteren Treffern sicherte sich Freiburg den sechsten Tabellenplatz. Jena konnte in der 90. Minute nur den Ehrentreffer erzielen und bleibt auf einem Abstiegsrang. Ebenso der TSV Crailsheim, der gegen den zuletzt schwach aufspielenden SC Bad Neuenahr verlor. Zwar waren die Crailsheimerinnen nach einer knappen Viertelstunde in Führung gegangen, doch der SC glich drei Minuten später aus und stellte noch vor der Halbzeit den 1:3-Endstand her. Ein wichtiges Ergebnis für den zuletzt gebeutelten SC - der TSV bleibt weiter punktlos.

Astrid Labbert