Heimnachteil

Zehn Spiele, kein Heimsieg. Am 36. Spieltag gingen sogar acht Gastmannschaften als Sieger vom Platz. Darunter auch Lazio und Udinese, die ihre Europa League-Chance wahrten. Sienas Heimpleite war besonders teuer.

Als der Argentinier Rodriguez nach einer knappen Viertelstunde das Leder aus kürzester Distanz zum 1:0 für den AC Florenz über die Linie drückte, ruinierte er wohl die letzte Hoffnung des gastgebenden AC Siena, die Klasse noch halten zu können. Es blieb bei diesem einen Treffer, der den vierten Rang der Fiorentina stabilisierte, es Siena (Platz 19) bei zwei noch ausstehenden Spieltagen aber nahezu unmöglich machte, den Sechspunkte-Rückstand zum FC Genua (0:0 beim FC Turin) aufzuholen. Zumal die Gegner dieser Spiele Napoli und Milan sind. US Palermo (Platz 18) hielt nach der 2:3-Niederlage gegen Udinese Calcio ebenfalls schlechte Karten auf hand. Die Sizilianer müssten noch vier Punkte wettmachen, könnten theoretisch aber auch noch am FC Turin vorbeiziehen. Für das von Francesco Guidolin gecoachte Team aus Udine bedeutete der Sieg den Sprung auf EL-Rang Fünf.

Lazio Rom schnitt die letzte Chance Inter Mailands ab, sich noch unter die vorderen Fünf zu mischen. Den ersten Gegentreffer legten sich die Mailänder vor eigenem Publikum selbst ins Netz, als sich Schlussman Handanovic und zwei Abwehrspieler bei einer Flanke uneins waren (22.). Alvarez glich per Kopf zehn Minuten später aus, doch Hernanes brachte die Gäste mit einem souverän verwandelten Foulelfmeter direkt vor der Halbzeitpause erneut in Führung (45.). Ein herrlicher Distanztreffer Onazis zum 3:1, den Handanovic noch berührte, aber nicht mehr wirksam beeinflussen konnte, entschied die Partie in der 76. Minute. Besonders bitter fiel der Spieltag für den AS Rom aus. Alle Überlegenheit im Spiel gegen Chievo Verona war nutzlos, da man im Abschluss zu unkonzentriert agierte. Die Gäste kamen zweimal vors römische Tor und nutzten einen dieser Vorstöße - in der letzten Minute - zum 1:0-Siegtreffer durch Thereau. In der Tabelle zogen Udinese und Lazio an der Roma vorbei.

André Schulin