«Super Einstand»: BVB-Neuzugang Haaland schreibt Geschichte

von Marcel Breuer | dpa08:03 Uhr | 25.01.2020
BVB-Stürmer Erling Haaland erzielte in zwei Teilzeit-Einsätzen fünf Tore. Foto: Bernd Thissen/dpa
Beim Weg aus dem Stadion wählte Erling Haaland die Hintertür. Um den Hype um seine Person nicht weiter anzuheizen, befolgte der neue Joker-König der Dortmunder die Empfehlung seines Clubs, mied die wartenden Journalisten und verzichtete auf Interviews.

Und doch war er auch beim 5:1 (2:0)-Erfolg des Revierclubs über den 1. FC Köln das große Thema. Mit fünf Toren in seinen ersten beiden Spielen hat der erst 19 Jahre alte Norweger eine historische Bundesliga-Bestmarke aufgestellt.

Dass er dafür sogar nur 56 Minuten benötigte, imponierte selbst einem hochdekorierten Profi wie Mats Hummels. «Er hatte einen super Einstand, ist ein wirklich guter Stürmer und wird uns hier noch viel Freude bereiten», schwärmte der Weltmeister von 2014. Mit Verweis auf die guten Trainingsleistungen von Haaland fügte der BVB-Abwehrchef an: «Wenn man sieht, wie er tagtäglich arbeitet, ist die Chance sehr groß, dass er so weiter macht. Seine Arbeitsauffassung in dem Alter gefällt mir außerordentlich gut.»

Wie schon bei seinem Drei-Tore-Debüt eine Woche zuvor in Augsburg (5:3) sorgte Haaland auch in seinem ersten Heimspiel für den BVB nach seiner Einwechslung mit Treffern in der 77. und 87. Minute für Furore. «Es ist sehr schade, dass er schon nachlässt. Drei Tore, zwei Tore - ich hoffe nicht, dass es im nächsten Spiel nur eins ist», scherzte BVB-Torhüter Roman Bürki.



Anders als in Augsburg benötigten die Dortmunder den 20 Millionen Euro teuren Wintereinkauf von RB Salzburg diesmal jedoch nicht als Retter in der Not. Bereits vor Haalands Einwechslung in der 65. Minute führte das Team von Trainer Lucien Favre dank der Treffer von Raphael Guerreiro (1.), Marco Reus (29.) und Jadon Sancho (48.) bereits mit 3:1.

Mehr als zehn Treffer in den ersten beiden Rückrundenspielen hatte zuvor nur Borussia Mönchengladbach (11) in der Saison 1966/67 geschafft. Auch deshalb wähnen sich die Dortmunder auf gutem Weg, die führenden Clubs aus Leipzig, München und Mönchengladbach weiter unter Druck zu setzen. «Ich denke, dass das heute ein guter Schritt nach vorne war im Gesamten. Wir wollten heute kompakter stehen und weniger Fehler machen als in Augsburg», kommentierte Kapitän Marco Reus.

(dpa)

Es ist wichtig, dass man neunzig Minuten mit voller Konzentration an das nächste Spiel denkt.

— Lothar Matthäus