Bremens Kohfeldt: "Werder-Welt von einst gibt es nicht mehr"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid15:42 Uhr | 19.02.2019
Trainer Florian Kohfeldt vom Fußball-Bundesligisten Werder Bremen ist skeptisch, dass er im Verein eine ähnlich lange Ära wie seine Vorgänger Thomas Schaaf und Otto Rehhagel prägen wird. "Ich glaube nicht, dass es in heutigen Zeiten noch möglich ist, so lange Zeit bei einem Bundesligisten zu arbeiten. Weil sich die Beobachtung, unter der dieser Job steht, weiter verstärkt hat", sagte der 36-Jährige im Interview mit dem Fußballmagazin 11FREUNDE.


"Die ruhige Werder-Welt von einst", sagte Kohfeldt, "gibt es nicht mehr. Auch wir haben hier zwei Internet-Portale mit gefühlt 40 Reportern, die rund um die Uhr berichten. Dazu alle anderen großen Medien. Ich bin skeptisch, dass ich in dieser Gemengelage 14 Jahre überstehe."

Kohfeldt ist seit Herbst 2017 Werder-Cheftrainer. Die Bremer haben sich seitdem stabilisiert und peilen in diesem Jahr die Rückkehr in den Europacup an.



Dass die Arbeit als Bundesliga-Trainer auch seine Schattenseiten mit sich bringen kann, erklärt Kohfeldt am Beispiel seiner Zeit als Co-Trainer in Bremen unter Viktor Skripnik. "Was mit Viktor passiert ist, gerade in den letzten Monaten seiner Amtszeit, hat mich beschäftigt", sagte Kohfeldt und bezeichnete seinen Vor-Vorgänger als sehr guten Trainer und sehr starken Menschen, "aber wie er am Ende unter den ausbleibenden Ergebnissen litt, hat mich sehr nachdenklich gemacht".

(sid)

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