Borussia Dortmund hat Julian Nagelsmann das Jubiläum verdorben. Im 100. Pflichtspiel des Trainers der TSG Hoffenheim holte der BVB am Samstag in Sinsheim nach einem 0:1-Rückstand noch ein 1:1 (0:1). Durch das Unentschieden im Duell der Champions-League-Starter hielten aber zwei Serien: Die TSG ist seit dem 20. Januar zu Hause ungeschlagen - genauso wie der BVB unter Trainer Lucien Favre.
Der 22-jährige Brasilianer
Joelinton (44.) brachte die Gastgeber in einem unterhaltsamen Spiel in Führung. Doch
Christian Pulisic (84.) verhinderte noch den siebten Hoffenheimer Heimsieg in Folge. Dortmunds
Abdou Diallo sah nach einer Notbremse die Rote Karte. (75.), aber selbst in Unterzahl gelang den Gästen der Ausgleich.
In der Anfangsphase dominierte zunächst der BVB. Vor 30.150 Zuschauern (ausverkauft) gaben die Gäste ein hohes Tempo vor. Das Offensivtrio mit Nationalspieler
Marco Reus, Neuzugang
Marius Wolf und Christian Pulisic sorgte immer wieder Gefahr. Die Absicherung über
Mahmoud Dahoud und
Axel Witsel funktionierte zunächst gut.
Die erste gute Chance verzeichnete aber Hoffenheim. Nach einer Flanke von Nationalspieler
Nico Schulz musste BVB-Torwart
Roman Bürki in höchster Not gegen
Leonardo Bittencourt retten (18.). Im Anschluss bekamen die Gastgeber das Spiel besser in den Griff. Nagelsmann war dennoch nicht zufrieden: Immer wieder stand der Coach an der Seitenlinie und rief Anweisungen auf den Platz.
Die Rotation nach den Auftritten in der Champions League hielt sich in Grenzen. Beide Trainer nahmen jeweils drei Veränderungen vor. Favre verzichtete in Sinsheim gänzlich auf
Mario Götze, der beim 1:0-Sieg FC Brügge noch in der Startelf gestanden hatte. "Ich finde, die Frage kommt sehr oft. Das ist ein wenig respektlos für die anderen, die im Kader sind. Das ist meine Entscheidung heute", sagte Favre vor dem Spiel bei Sky.
Auch
Julian Weigl und Neuzugang Paco Alcacer (Oberschenkelprobleme) fehlten im Dortmunder Kader. Bei der TSG feierte
Joshua Brenet sein Bundesligadebüt. Nagelsmann kündigte an, in englischen Wochen "drei, viel Spielern eine Pause" zu gönnen.
Bis zur Halbzeit wurde die eingespielte Hoffenheimer Mannschaft, die in den letzten sechs Liga-Heimspielen 20 Tore geschossen hatte, besser. Oft über die Außenspieler kam die TSG bis in den BVB-Strafraum. In der 44. Minute landete der Ball dort etwas überraschend vor den Füßen von Joelinton, der zwar ausrutschte, aber dennoch zur Führung traf.
Kurz nach der Pause blieb den Hoffenheimer Fans der Torjubel im Hals stecken, als Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover) ein vermeintliches Tor von
Ermin Bicakcic nach Einsatz des Videobeweises (Abseits) doch nicht anerkannte (50.). Kurz darauf traf Joelinton nur den Pfosten (55.).
(sid)