BVB wehrt Bayer-Angriff ab - Zorc: «Nicht Dritter werden»

von Marcel Breuer | dpa08:09 Uhr | 25.02.2019
Bayer Leverkusen hat Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund im eigenen Stadion dominiert. Doch mit großer Moral, viel Aufwand und einer Portion Glück hat der BVB den Bayer-Angriff abgewehrt und den Drei-Punkte-Vorsprung auf Verfolger FC Bayern verteidigt.

«Wir hatten nicht wirklich die Spielkontrolle», fasste BVB-Sportdirektor Michael Zorc nach dem 3:2 (2:1)-Sieg seine Eindrücke zusammen. Dan-Axel Zagadou (30.), Jadon Sancho (38.) und Mario Götze (60.) stellten den wichtigen BVB-Erfolg sicher. Für die Werkself trafen Kevin Volland (37.) und Jonathan Tah (75.), doch zum Punktgewinn reichte es trotz der guten Leistung nicht mehr.

RÜCKKEHRER: Für Bayer-Coach Peter Bosz war die Rückkehr an alte Wirkungsstätte nicht von Erfolg gekrönt. «Wir waren hier, um zu gewinnen. Das haben wir nicht geschafft. Deswegen sind wir enttäuscht», erklärte der Niederländer, der den BVB vom 1. Juli bis zum 10. Dezember 2017 trainierte. «Es hat vielleicht nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere.»

SERIEN: Für Bayer endete mit der zweiten Bundesliga-Niederlage unter Bosz eine Serie von zuletzt vier Siegen. Noch liegt der Werksclub, der im DFB-Pokal und Europa League ausgeschieden ist, mit 36 Punkten im Rennen um die Europapokalplätze. Die Qualifikation für die Champions League wird allerdings wohl schwierig. Mit einem Sieg hätte man bis auf vier Punkte an den Tabellen-Dritten Borussia Mönchengladbach heranrücken können. «Alles was greifbar ist, wollen wir angreifen», sagte Nationalspieler Julian Brandt dem TV-Sender Sky. Das Team habe mit Trainer Bosz eine gute Entwicklung genommen: «Grundsätzlich sind wir auf einem guten Weg. Wir machen sehr viele Fortschritte. Trotz der Niederlage geht die Tendenz nach oben», sagte Brandt.

DOMINANZ: Selten ist ein Gegner vor mehr als 81 000 Zuschauern in Dortmund so mutig, offensiv und dominant aufgetreten. Bayer hatte 67 Prozent Ballbesitz, spielte doppelt so viele Pässe (727) wie der BVB (360), spulte als Team 125 Kilometer ab (Dortmund knapp 120) und häufiger auf das gegnerische Tor. Allein die Zweikampfquote spricht mit 55:45 Prozent für den Revierclub, der seine Torchancen auch effektiver nutzte.



ZITATE:

BVB-Coach Lucien Favre: «Am Ende haben wir gewonnen, aber gelitten.»

«Dritter wollen nicht werden», sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc zu den Titelambitionen.

Bayer-Trainer Peter Bosz: «Auch wenn es nur sechs Monate waren, haben wir hier richtig gut gearbeitet. Es ist schön, die Leute wiederzusehen, aber das Spiel war wichtiger für mich.»

(dpa)

Ich habe immer gesagt, Berlin hat einen Mega-Klub verdient.

— Jürgen Klinsmann, Kurzzeit-Trainer von Hertha BSC.