Borussia Dortmund hat
als Tabellenzweiter der Fußball-Bundesliga bereits elf Gegentore kassiert. Mehr
als jedes andere Team in der Top vier, und unter den ersten neun Klubs zeigte
sich nur Hertha BSC (12 Gegentreffer) schlechter in der Defensivleistung. Das
Grundproblem der Dortmunder stammt noch aus Zeiten unter Trainer Lucien Favre:
Die Standardsituationen!
Samstag, 25.09.2021
„Standard? Mäßig!“, so umschrieb das Kicker-Sportmagazin das Dortmunder Problem in der
Donnerstag-Ausgabe. „Wir bekommen mal wieder so ein dummes Tor“, sagte
BVB-Kapitän Marco Reus (32) bei DAZN nach dem am Ende noch wackeligen 4:2 gegen den 1. FC Union Berlin. Und meinte damit wieder einmal einen Gegentreffer nach
einem ruhenden Ball.
Die Statistik lehrt: Borussia Dortmund kassiert Liga weit
die mit Abstand meisten Treffer nach einer Standardsituation. Sechs der elf
Gegentreffer des BVB resultierten aus einem Standard – 54,5 Prozent und ein für
ein Spitzenteam unwürdiger Wert! Zum Vergleich: Bayern München, Dortmunds letzter
Gegner Union und die TSG 1899 Hoffenheim schluckten in den ersten fünf Spielen
noch gar kein Standard-Gegentor.
Wie im Vorjahr:
Keiner kassiert mehr Standard-Gegentore als der BVB!
Anders gesagt: Neue Saison, alte Probleme. Die Anfälligkeit
bei Freistoßflanken oder nach Ecken war schon 2020/2021 – anfangs noch unter
Monsieur Le Favre – das Hauptproblem des BVB. 18 von 46 Gegentoren fielen nach
ruhenden Bällen. Wie in diesem Jahr war das auch in der letzten Spielzeit Liga-Bestwert.
39,1 Prozent an Standard-Gegentreffern standen gerade mal 17,9 Prozent bzw. sieben
Toren beim Schlusslicht in diesem Ranking im Vorjahr, Bayer Leverkusen,
gegenüber.
Marco Reus
Dortmund•Mittelfeld•Deutschland
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Bundesliga
Auffällig ist, dass es die damals von BVB-Trainer Marco Rose (45) betreute Borussia aus Mönchengladbach viel besser machte als der
westfälische Vereinsnamensvetter. Die Standard-Quote der „Fohlen“ betrug 2020/2021
unter der Regie von Marco Rose nämlich nur 25 Prozent (14 Tore), damit lag
Gladbach auf Rang 15.
Gladbach zeigte im
ersten Jahr unter Rose auch Standard-Schwächen
Da nützt es wenig, das belegen auch die vom Kicker am Donnerstag präsentierten
Werte, dass der BVB in der zweiten Saison unter Lucien Favre, 2019/2020 im Standard-Gegentor-Ranking
vor den Gladbachern und dem von RB Salzburg verpflichteten Marco Rose stand. Mönchengladbachs
Anteil an Standard-Gegentoren lag damals bei 32,5 Prozent (13 von 40 Toren).
Dortmund kam auf „nur“ 24,4 Prozent an Gegentreffern nach ruhenden Bällen wie
etwa Freistoßflanken oder Ecken. 10 von 41 Toren fielen gegen die Borussia aus
diesen Situationen heraus. Das ist, vergleicht man es mit dem damaligen
Tabellenletzten FC Augsburg (11,1 Prozent / sieben von 63 Toren), immer noch sehr
viel.
2019: BVB-Panikorchester
in der Abwehr kostete den Titel
Vor allem: Statistisch gesehen ist es ein Ausreißer nach
oben. Denn in der Beinahe-Meistersaison 2018/2019 scheiterte Borussia Dortmund
nicht nur an den vermeintlich kleinen Gegnern (0:0 beim 1. FC Nürnberg, 1:2 beim FC Augsburg, 1:2 bei Fortuna Düsseldorf). Die Standard-Schläfer vom BVB
verpassten die Meisterschaft auch durch 19 von 44 Gegentoren nach ruhenden
Bällen. Bei Eckbällen oder Freistößen aus dem Halbfeld wurde die Abwehr vor
Torhüter Roman Bürki zum Panikorchester! 43,2 Prozent an Standard-Gegentoren
waren der höchste Wert der Saison 2018/2019.
Auch dieses Mal könnte die Standard-Schwäche den BVB die Lorbeeren kosten. Eine Lösung hat man in Dortmund noch nicht. Nur eine Diskussionsgrundlage. „Wir müssen bei Standardsituationen einfach besser verteidigen, das ist einfach unerklärlich. Wir werden und müssen uns darüber unterhalten“, so Marco Reus nach dem Spiel gegen Union Berlin.
Lucien Favre
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Ich bin Optimist. Sogar meine Blutgruppe ist positiv.
— Toni Polster