Frankfurt kann es wieder schaffen

von Günther Jakobsen10:00 Uhr | 22.02.2020
Mit einem mitreißenden und überzeugenden Auftritt hat die Frankfurter Eintracht am Donnerstag den Grundstein für die nächste Runde gelegt. Das Ergebnis vom Vorjahr zu wiederholen, wird schwierig und erfordert auch ein wenig Losglück, aber es ist absolut im machbaren Bereich.

 

Was war das wieder für eine berauschende Europapokal-Nacht. Während in Wolfsburg nur etwas mehr als 13.000 Zuschauer den Weg ins Stadion gefunden hatten, kamen in Frankfurt wieder knapp 50.000 und mit Sicherheit hätte die Eintracht auch noch mehr Karten absetzen können. Die Anwesenden sorgten mal wieder für eine einzigartige Atmosphäre.

 

In der Frankfurter Commerzbank-Arena kriegt man an solchen Abenden perfekt vor Augen geführt, wie viel Macht die Zuschauer und Fans entwickeln können: Sie können eine Mannschaft zu Hochleistungen pushen. Natürlich braucht es auch Spieler, die einerseits die nötigen spielerischen Fähigkeiten mitbringen und andererseits sich von einer solchen Atmosphäre positiv anstacheln lassen können. 

 

Der Spieler, der für mich das perfekte Beispiel dafür ist, ist Filip Kostic. Die Symbiose zwischen ihm, dem Verein und seinen Fans erscheint einzigartig. Umso schmerzlicher wäre es, wenn es ihn bald tatsächlich aus Frankfurt wegzieht. Verständlicherweise möchte auch er, wie so viele andere Spieler, den Versuch, “einen weiteren Schritt zu machen” sich nicht entgehen lassen. Ob er allerdings auch bei anderen Vereinen so funktionieren kann, bleibt für mich äußerst fraglich.

 



Die Eintracht kann dem dennoch relativ gelassen entgegen sehen. Im Verein kann man sich sicher sein, dass Kostic bis zum Ende alles geben wird. Auch deshalb stehen die Halbfinal-Chancen für die Eintracht ähnlich gut wie letzte Saison. Spieler wie Kostic, Rode und Hinteregger machen mit ihrer Mentalität den Frankfurter-Geist aus. Die spielerischen Komponenten, allen voran den Torinstinkt, den die Eintracht mit ihrer Büffelherde verloren zu haben schien, konnte sie ebenfalls gut ersetzen. 

 

Vielleicht läuft es ja ähnlich wie vor wenigen Jahren im DFB-Pokal, als man zuerst noch knapp im Finale scheiterte, um es dann ein Jahr später besser zu machen. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen die Chancen auf einen zweiten Halbfinal-Einzug in Folge ziemlich gut. Es wäre mehr als verdient!

 

Bis zur nächsten Grätsche

Euer Grischa





Autor und Fußball-Experte Grischa Hindel ist bei unseren Freunden von TorAlarm für redaktionelle Inhalte zuständig. In seiner Kolumne Grischas Grätsche schreibt er jede Woche ganz persönlich über das aktuelle Fußballgeschehen und alles, was ihn bewegt - begeistert, amüsiert, nervt. Seit seiner Kindheit dem runden Leder verschrieben, war er auf dem Fußballplatz selbst aktiv und später regelmäßig als Fan im Stadion. Heute ist er voller Fußball-Know-how, das wir Euch nicht vorenthalten wollen.

 

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