"Libero" Manuel Neuer patzte schwer, doch auf Doppelpacker Robert Lewandowski war mal wieder Verlass: Der polnische Torjäger hat Bayern München nach einem ernüchternden Auftritt mit seinem Last-Minute-Treffer beim 3:2 (1:1) gegen den SC Paderborn die Generalprobe für den Champions-League-Kracher gegen den FC Chelsea gerettet.
Lewandowski erzielte in der 88. Minute das Siegtor, zuvor hatten
Serge Gnabry (25.) und Lewandowski (70.) die Bayern vier Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel in London zweimal in Führung gebracht. Doch
Dennis Srbeny nach Neuers Stellungsfehler (44.) und Joker
Sven Michel (75.) glichen jeweils aus. Auch beim 2:2 sah Neuer nicht gut aus, als er einen Schuss vor Michels Füße abklatschte.
Trainer Hansi
Flick änderte angesichts der Sperren von Jerome
Boateng und
Benjamin Pavard überraschend erstmals sein bewährtes System: Die Abwehr mit
Joshua Kimmich,
David Alaba und Lucas Hernandez agierte als Dreierkette. Auf den Halbpositionen sollten Winterzugang
Alvaro Odriozola bei seinem Startelf-Debüt und
Alphonso Davies für Schwung sorgen, was nur bedingt gelang.
Zumindest anfangs zeigte Odriozola seine offensiven Qualitäten, Lewandowski vergab nach Flanken des Spaniers (8., 14.). Doch das waren bis zur Führung die einzigen Gelegenheiten der zwar überlegenen, aber zu ungenauen Münchner gegen gut organisierte Gäste. Erst Gnabry brach in seinem 100. Bundesligaspiel nach Zuspiel von
Corentin Tolisso den Bann, als er sich auf engstem Raum gegen drei Paderborner durchsetzte und zur Führung traf.
9Robert Lewandowski
•Angriff•Polen
Zum Profil
Person
Alter
35
Größe
1,85
Gewicht
81
Fuß
R
Saison 2019/2020
Bundesliga
Spiele
31
Tore
34
Vorlagen
4
Tolisso durfte anstelle von
Leon Goretzka ran, der kurzfristig wegen muskulärer Probleme passen musste.
Thomas Müller wurde zunächst für London geschont, dafür erhielt
Philippe Coutinho eine weitere Bewährungschance - die er nicht nutzte. Überhaupt fehlte der Bayern-Offensive Präzision sowie Tempo.
Das rächte sich, als die Abwehr bei einem der wenigen SC-Gegenstöße auf Abseits spielte, aber Srbeny übersah. Neuer versuchte zu retten, war beim Herauslaufen gegen den Stürmer aber zu zögerlich. Der Ausgleich war der verdiente Lohn für wackere Ostwestfalen, die sich auch von den verletzungsbedingten Auswechslungen von
Gerrit Holtmann (29.) und
Streli Mamba (53.) nicht entmutigen ließen.
Zur Willensstärke kam ein starker Torwart: Der gebürtige Münchner und Ex-Bayern-Spieler
Leopold Zingerle parierte zweimal stark gegen Lewandowski (53.) und gegen den wie Müller eingewechselten
Kingsley Coman (67.). Beim 2:1 von Lewandowski nach Gnabrys Zuspiel war Zingerle machtlos.
(sid)