Polizei: «Massive Aggressionen» gegen Schalke-Spieler

von Marcel Breuer | dpa11:41 Uhr | 21.04.2021
Polizeibeamte im Einsatz vor der Veltins-Arena, nachdem Spieler nach der Rückkehr mit «massiven Aggressionen» konfrontiert wurden. Foto: Fabian Strauch/dpa
Fußballprofis des FC Schalke 04 sind in der Nacht des Bundesliga-Abstiegs nach der Rückkehr nach Gelsenkirchen laut Polizei mit «massiven Aggressionen» konfrontiert gewesen.

«Es sind Spieler weggerannt», sagte ein Polizeisprecher. Es sei nicht bekannt, dass Spieler verletzt worden seien. Eine Hundertschaft der Polizei sei eingeschritten. Zudem sollen zwei Profis getreten worden sein. Dies sei aber nicht bestätigt. Ein Video, das im Internet kursiert und eine entsprechende Fluchtszene vor der Schalker Arena zeigen soll, sei der Polizei bekannt. Es könne nicht gesagt werden, wer darauf zu sehen sei, so der Sprecher.

Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, dass Spieler nach dem durch ein 0:1 bei Arminia Bielefeld besiegelten Abstieg des Fußball-Bundesligisten mit Eiern beworfen wurden. «Bei Eintreffen der Mannschaft kam es beim Verlassen des Busses kurzfristig zu heftigen Unmutsbekundungen», hieß es in der Mitteilung. Die Mannschaft war nach dem Spiel in Bielefeld per Bus zurück nach Gelsenkirchen gereist. Laut Polizei-Mitteilung vom Mittwochmorgen warteten rund 500 bis 600 Menschen auf die Mannschaft an der Arena.

«Bei Eintreffen der Mannschaft kam es beim Verlassen des Busses kurzfristig zu heftigen Unmutsbekundungen. Die Spieler wurden mit Eiern beworfen und verbal attackiert», hieß es. Die Beamten seien mit «starken Kräften vor Ort» gewesen und hätten eine weitere Eskalation vermieden. Die Polizei ermittele nun.



Direkt nach Spielende gegen 22.22 Uhr zündeten Unbekannte laut Polizei nahe der Arena Pyrotechnik. Der Schalker Tross verließ rund eine Stunde später mit zwei Bussen und mehreren weiteren Fahrzeugen gegen 23.34 Uhr das Gelände des Bielefelder Stadions. Zum genauen zeitlichen Ablauf der Vorfälle in Gelsenkirchen machte die Polizei zunächst keine Angaben. Laut «Bild»-Zeitung kam die Mannschaft gegen 1.30 Uhr an der Arena an. In der Nacht wurden die Vorfälle zunächst nicht bekannt. Die Polizei hatte auf Anfrage nicht von den nun vermeldeten Zwischenfällen berichtet.

Der Club teilte am Mittwochmorgen mit, dass bei einem «Austausch zwischen Profi-Mannschaft und Fangruppierungen» «Grenzen überschritten» worden seien. «Bei allem verständlichen Frust und aller nachvollziehbaren Wut über den Abstieg in die 2. Bundesliga: Der Verein wird es niemals akzeptieren, wenn die körperliche Unversehrtheit seiner Spieler und Mitarbeiter gefährdet wird. Genau das ist in der vergangenen Nacht aber durch die Handlungen von Einzelpersonen geschehen», hieß es in einem Statement des Clubs.

Die Grenzen hätten einzelne und bislang «nicht zuzuordnende Personen» überschritten. Dieses Verhalten verurteile der Club «aufs Schärfste und stellt sich selbstverständlich vor seine Mitarbeiter». Die Aufarbeitung des Vorfalls habe begonnen. Weitere Kommentare dazu solle es seitens des Clubs bis zur Aufklärung nicht geben.


© dpa-infocom, dpa:210421-99-291205/3

(dpa)

Wenn wir kein Tor machen, können wir nicht einmal in Kaiserslautern gewinnen.

— Aleksander Ristic