RBL-Manager Krösche: „Es geht darum, ob wir in die Champions League kommen“

von Sarah Weinberg09:24 Uhr | 03.06.2020
Markus Krösche, Sportdirektor von RB Leipzig, während einer Pressekonferenz. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Seit einem Jahr ist Markus Krösche nun Sportdirektor bei RB Leipzig und zieht die Fäden für eine erfolgreiche Zukunft. Im Interview mit der „Sport Bild“ spricht der 39-Jährige über Julian Nagelsmann, mögliche Vertragsverlängerungen und seinen Ex-Verein Paderborn.

Krösche: „Die neun Cent für den Anruf kann sich jeder Verein sparen“

Aufgrund seiner erfolgreichen Arbeit mit RB Leipzig ist Trainer Julian Nagelsmann derzeit einer der gefragtesten Trainer in der Bundesliga. Für Manager Markus Krösche gibt es keinen Anlass, Julian Nagelsmann einem Interessenten freizugeben: „Wir geben Julian unter keinen Umständen her. Er hat einen langfristigen Vertrag bei uns unterschrieben (bis 2023; Anm. d. Red.), weil wir mit ihm die Zukunft gestalten und eine Kontinuität im Verein wollen. Die neun Cent für den Anruf kann sich jeder Verein sparen.“

Der Saisonstart nach der Corona-Pause liegt drei Wochen zurück, die Vereine beschäftigen sich nun wieder mit Transfergesprächen und Vertragsverlängerungen. Auch in Leipzig wird es am Ende der Saison einige Veränderungen geben. Für Sportdirektor Markus Krösche steht das Saisonziel allerdings weiterhin an erster Stelle: „Ich beschäftige mich mit strategischen Planungen, wie der Kader der Zukunft aussehen kann. Aber kurzfristig ist es noch immer schwierig, Planungen umzusetzen. Bei uns geht es aber vor allem darum, ob wir in die Champions League kommen. In diesem Sommer gibt es nicht den Zeitdruck wie in anderen Transferphasen. Die anderen Ligen sind noch nicht gestartet. Und anderen Bundesliga-Vereinen geht es nicht anders als uns: Auch sie müssen Ziele erreichen, um wirtschaftlich planen zu können.“

Kaufoptionen und mögliche Vertragsverlängerungen

Die Kaufoptionen für Angeliño und Patrick Schick laufen bereits am 15. Juni aus. Für Krösche kein Grund für voreilige Schlüsse: „Ich bin da völlig entspannt und lasse den Tag einer Entscheidung bei allen Personalien auf uns zukommen. Auch wenn Angeliño zuletzt mal nicht von Beginn an gespielt hat, ändert das nichts daran, dass er sehr gut in unsere Mannschaft passt.“



Die Verträge von Dayot Upamecano und Kevin Kampl laufen im Juni 2021 aus. Krösche wünscht sich bei erfolgreichem Saisonende einen Verbleib der beiden Spieler: „Auch in diesen Fällen ist es nicht unwichtig zu wissen, wie wir sportlich die Saison beenden. Wir sind bei beiden in guten Gesprächen und würden sie gern bei uns behalten.“

Wiedersehen mit dem Ex-Verein

Am Samstag ist der SC Paderborn zu Gast bei RB Leipzig. RB-Manager Krösche spielte von 2001 bis 2014 bei Paderborn und ist Rekordspieler des Vereins. Kontakte zu seinem Ex-Verein hat der 39-Jährige nur noch wenige: „Das ist natürlich ein besonderes Spiel. Mit dem Kader, der immer noch zusammen ist, haben wir zwei Jahre erfolgreich gearbeitet. Aber ich bin jetzt seit fast einem Jahr hier bei RB Leipzig, zu den Verantwortlichen habe ich keinen engen Draht mehr. Meine Kontakte nach Paderborn sind fast nur noch im privaten Bereich.“

Der ehemalige Mittelfeldspieler verfolgt jedoch auch weiterhin das Geschehen des SC Paderborn und schätzt die Leistung in der aktuellen Saison: „Natürlich schaue ich mir nach wie vor an, was die Paderborner machen. Ich finde die Herangehensweise sehr gut, ihr Mut und ihre Leidenschaft gefallen mir. Dass es gerade wegen des kleinen Budgets schwer wird, die Klasse zu halten, ist klar.“

(fussballeck)

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