Urs Fischer verteidigt Trainer-Wechsel: «völlig normal»

von Marcel Breuer | dpa15:39 Uhr | 15.04.2021
Kann einen Sittenverfall wegen der Trainer-Wechsel nicht erkennen: Union-Trainer Urs Fischer. Foto: Andreas Gebert/Reuters-Pool/dpa
Union Berlins Trainer Urs Fischer sieht trotz der aktuell vielen Jobwechsel in der Fußball-Bundesliga keinen Sittenverfall in der Branche.

«Das ist etwas völlig Normales. In der Privatwirtschaft passiert das auch die ganze Zeit, nur ist da nicht die Öffentlichkeit involviert», sagte der Schweizer bei einer digitalen Pressekonferenz seines Clubs.

Bei rund der Hälfte der Bundesliga-Clubs von Spitzenreiter FC Bayern München bis zum 1. FC Köln im Tabellenkeller ist entweder derzeit nicht sicher, wer in der kommenden Saison Chefcoach sein wird oder ein Wechsel wurde bereits jetzt verkündet. Unter anderen waren die Wechsel von Marco Rose von Borussia Mönchengladbach zu Borussia Dortmund und Adi Hütter von Eintracht Frankfurt zu Gladbach publik geworden. Fischer war durch seine gute Arbeit bei den Eisernen in dieser Saison auch schon Spekulationsobjekt.

Der 55-Jährige sieht aber im Moment keinen Grund für eine berufliche Veränderung. «Was ich versichern kann, ist, dass ich einen gültigen Kontrakt habe und keinen Kontakt zu einem anderen Verein habe.» Er gehe davon aus, auch in der neuen Spielzeit Union-Trainer zu sein, wenn er nicht entlassen werde.



Als Garantie wollte er diese Aussage aber auch nicht verstanden wissen. Die gäbe es im Fußball nicht. Als Trainer des FC Thun bekam er in der Saisonvorbereitung einst kurzfristig die Chance, zum FC Basel zu wechseln und ging zum damaligen Schweizer Branchenprimus. «Dann musst du es dir überlegen, da ist nichts Schlechtes dran», sagte Fischer.

«Ich suche nicht nach etwas Neuem, was ich habe, passt mir und gefällt mir. Aber ich kann nicht behaupten, dass das in vier oder fünf Wochen immer noch gleich ausschaut, wenn Bayern München anfragt. Es ist doch logisch, dass sich das Trainer dann überlegen», beschrieb Fischer die Logik des Fußball-Geschäfts. Zuletzt hatte es auch Spekulationen über einen Trainerwechsel von Hansi Flick zu Leipzigs Julian Nagelsmann in München gegeben.

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(dpa)

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Das größte Lob gebührt sicherlich Franz Beckenbauer. Er hat der Mannschaft Meister-Image eingehaucht.

— Karl-Heinz Rummenigge