Der VfL Wolfsburg ist in der Fußball-Bundesliga wieder ein ernsthafter Europa-League-Kandidat.
Die Niedersachsen gewannen auch in der Höhe verdient mit 4:0 (2:0) gegen Mainz 05 und verbesserten sich in der Tabelle an Freiburg und Hoffenheim vorbei auf Rang sieben. Zu ihrem sechsten Platz der Vorsaison fehlen den «Wölfen» jetzt nur noch zwei Punkte.
Die Tore vor 21.058 Zuschauern schossen
Josip Brekalo (21. Minute), zweimal
Renato Steffen (45./68.) und
Yannick Gerhardt (49.). Die Mannschaft von Trainer
Oliver Glasner war zwar klar besser, aber zumindest die beiden Treffer der ersten Halbzeit hätten die zeitweise desolaten Gäste verhindern können. Beim Distanzschuss von Brekalo sah Torwart
Robin Zentner schlecht aus. Vor dem 2:0 misslangen gleich zwei Klärungsversuche auf groteske Weise. Erst fälschte der nur vom VfL ausgeliehene
Jeffrey Bruma den Ball ab, danach störten sich Zentner und
Moussa Niakhaté gegenseitig.
In der Konsequenz verpassten es die Mainzer nach zwei guten Auftritten gegen Schalke 04 (0:0) und Hertha BSC (3:1), sich weiter von den Abstiegsplätzen abzusetzen. Wolfsburg dagegen steckte sowohl die Belastungen der aktuellen Europa-League-Runde als auch eine lange Ausfallliste bemerkenswert gut weg.
7Josip Brekalo
•Angriff•Kroatien
Zum Profil
Person
Alter
25
Größe
1,75
Gewicht
70
Fuß
R
Saison 2019/2020
Bundesliga
Spiele
30
Tore
3
Vorlagen
4
Denn nur drei Tage nach dem 2:1-Erfolg im Zwischenrunden-Hinspiel gegen Malmö FF musste der VfL am Sonntag die gesperrten
Maximilian Arnold und
Marin Pongracic sowie die verletzten
William, Jerome
Roussillon und
Josuha Guilavogui ersetzen. Der Kader war so ausgedünnt, dass auf der Ersatzbank gleich zwei Torhüter, drei Spieler aus der zweiten Mannschaft sowie der zuletzt im Februar 2016 in der Bundesliga eingesetzte Belgier
Ismail Azzaoui saßen.
Gefährlich wurde es für die «Wölfe» aber nur in den ersten vier Minuten, als die Mainzer gleich sechs Eckbälle in ihren Strafraum schlugen. Danach dominierte fast nur noch Wolfsburg.
Anfangs war das noch gar nicht so einfach, weil die Gäste um den eigenen Strafraum herum fünf Abwehrspieler aufboten. Einem Plan schien das Mainzer Spiel aber nur in der eigenen Hälfte zu folgen. Denn sobald sie selbst den Ball hatten, fiel ihnen nicht mehr viel ein. Einen Tag vor Rosenmontag hatten da auch die eigenen Sondertrikots zur Fastnacht sowie zahlreiche verkleidete 05-Fans im Gästeblock keine inspirierende Wirkung.
Die letzten Hoffnungen auf eine Wende zerstörte der in dieser Saison nur selten eingesetzte Gerhardt kurz nach der Pause. Und wie schon vor dem zweiten Tor leistete
Daniel Ginczek eine sehenswerte Vorarbeit. Die Wolfsburger konnten sich fortan ein wenig für das Europa-League-Rückspiel am Donnerstag in Schweden schonen, ohne etwas von ihrer Dominanz einzubüßen. Nur einen Pfostenkopfball von
Jean-Philippe Mateta (64.) ließen sie noch zu. Für den VfL war es das beste Heimspiel seit dem 2:1 gegen Mönchengladbach im Dezember.
(dpa)